Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis in alle Ewigkeit

Bis in alle Ewigkeit

Titel: Bis in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Daschkowa
Vom Netzwerk:
sondern seiner Tochter zuliebe.«
    »Was redest du da? Sie sind arm, alle beide! Seiner Tochter zuliebe hätte er das Geld genommen, damit sie sich ein anständiges Leben leisten kann!«
    Ein Wassertropfen aus der Dusche fiel auf Subows Kopf. Er seufzte, stand von der unbequemen Bank auf, verließ die Duschkabine und blickte in den Spiegel. Die Schläfe war rot und ein wenig geschwollen.
    »Ich habe ihn überzeugt, dass nur Sofie entscheiden kann, was mit der Entdeckung geschehen soll. Sie ist Biologin und die Ururenkelin. Das ist Schicksal. Sie kann sich das Ganze ansehen und wird wissen, was weiter zu tun ist. Das ist ihr Recht, ihre Pflicht und vielleicht ihre wichtigste Chance im Leben. Ich habe ihm geschworen, dass wir keinen Druck auf sie ausüben werden, dass wir ihr nur die Möglichkeit geben werden, sich in Ruhe damit zu beschäftigen, alles zu sichten, was noch da ist – wenn überhaupt noch etwas da ist –, und dann zu entscheiden.«
    Subow ging in sein Zimmer zurück, nahm den Eisbehälter aus der Minibar, klopfte ein paar Würfel heraus und wickelte sie in ein Papiertaschentuch. Dann kroch er unter die Decke und presste den kalten Umschlag auf die Schläfe.
    »Und? Warum sagst du nichts mehr? Weiter!«
    »Er hat versprochen, mit ihr zu reden, aber nicht gleich. Er müsse sie erst vorbereiten, das Ganze käme zu überraschend und sei zu ernst und kompliziert. Ihn beunruhigte vor allem eines: Wenn das Präparat wirklich existiert, würde seiner Tochter damit eine enorme moralische Verantwortung aufgebürdet. Das quälte ihn am meisten. Aber ich habe den richtigen Weg gefunden. Wie sich herausstellte, habe ich ihm genau das Gleiche gesagt wie der alte Danilow.«
    »Woher weißt du das? Er hat doch zu dir gesagt, sie hätten das Thema gar nicht erwähnt.«
    »Haben sie natürlich doch, aber Lukjanow konnte mir als Fremden nicht die Details eines Familiengeheimnisses verraten. Das brachte er einfach nicht über sich. Er hat seine Prinzipien,das wissen Sie ja. Aber ich habe es aus einem Satz geschlossen, den er gesagt hat: ›Ja, das meint er auch.‹ Am Ende haben wir uns durchaus freundschaftlich getrennt. Ich habe angeboten, ihn nach Hause zu fahren, aber er wollte lieber zu Fuß gehen, ein wenig frische Luft schnappen.«
    »Das ist alles?«
    »Ja. Wir haben verabredet, dass er mich sofort anrufen würde, sobald er mit ihr gesprochen hat.«
    »Und warum war dein Treffen davor mit ihm so ein Misserfolg?«
    »Pjotr Borissowitsch, ich habe von Anfang an versucht, Ihnen klarzumachen, dass man ihm nicht sofort Geld anbieten sollte.«
    Subow hörte, dass Colt schnaufte und mit hastigen Schlucken trank.
    »Hast du schon mit ihr gesprochen?« fragte Colt nach einer Pause.
    »Noch nicht.«
    »Weißt du was, verdopple einfach die Summe, die wir festgelegt hatten.«
    »Lieber nicht, Pjotr Borissowitsch.«
    »Du meinst, das wäre zu viel? Seit wann machst du dir Sorgen um mein Geld?«, fragte Colt bissig.
    »Darum geht es nicht«, stöhnte Subow leise.
    »Sondern? Erklär’s mir, damit ich’s verstehe. Ich bin ja nicht blöd.«
    »Wenn ich ihr mehr anbiete als das normale Gehalt, verliere ich den Kontakt zu ihr. Das würde sie erschrecken und abstoßen.«
    »Unsinn! Keiner lehnt Geld ab! Niemand und niemals! Ich bin nicht erst seit gestern auf der Welt, von mir hat bisher jeder Geld genommen, ganz andere als sie. Akademiemitglieder, verdienteKünstler, ganz zu schweigen von Ministern und diversem Abgeordnetengesocks.«
    »Lukjanow hat abgelehnt.«
    »Verdammt! Was wollen sie denn deiner Meinung nach? Was?«
    »Von niemandem abhängig sein. Sich als anständige und freie Menschen fühlen.«
    Colt lachte plötzlich. Sein Lachen klang eher wie Weinen, wie krampfhaftes, hysterisches Schluchzen. Subow hielt das Telefon vom Ohr weg und sah, dass der Akku fast leer war.
    »Wer arm ist, kann nicht anständig und frei sein«, sagte Colt, erneut lachend. »Das ist ein Naturgesetz!«
    »Nun, sie sind ja nicht ganz arm. Aber das ist natürlich alles relativ.«
    »Was quatschst du da, Iwan? Sülz mich nicht voll! Wenn jemand Kohle ablehnt, heißt das, man hat ihm einfach zu wenig angeboten.«
    »Die Summe spielte keine Rolle. Lukjanow hat sich um etwas anderes Sorgen gemacht.«
    »Aha, und vor lauter Sorge ist er plötzlich gestorben.«
    »Er war wirklich sehr besorgt. Im Prinzip kann er durchaus einen Herzanfall erlitten haben.«
    »Nein, Iwan. Hier stimmt was nicht. Aber wenn du es nicht warst, wer dann?«
    Das Eis im

Weitere Kostenlose Bücher