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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Gegend war flach, die Straße kaum befahren und ging in der Nähe des Ufers in eine Sandpiste über. Hier würde sie, wie es sich für Terroristen des 21. Jahrhunderts geziemte, mit einem der teuersten Handys der Welt über den amerikanischen T-Mobile-Service eine Satellitenverbindung aufbauen.
    Nachdem Fausi sie abgesetzt hatte, ging Shakira die etwa 200 Meter zum Ufer hinunter und gab die Nummer des Hauses ein, in dem die Hamas eine ständig besetzte Kommunikationszentrale unterhielt und wo, wie sie hoffte, Ravi sich aufhielt, um zu hören, dass es ihr gut ging.
    Dieses Haus lag südlich von Tel Aviv, da auf die Telefonleitungen in Gaza kein Verlass war. Auch das Telefonnetz in Israel war nicht das stabilste, aber immer noch wesentlich besser als das im Gazastreifen.
    Shakira wählte die Landesvorwahl – 011-972 -, dann die 3 für den Bereich südlich von Tel Aviv, dann die geheime Nummer. Niemand meldete sich, bis ein Anrufbeantworter klickte. Fast wie Ramon Salman, der kein halbes Jahr zuvor aus Boston in Syrien angerufen hatte, sprach sie mit ihrer geübten Agentenstimme: Hier Virginia – Ritz Hotel, London, Dienstag, 31. Januar, bis Donnerstag, 2. Februar. Sonst nichts. Keine Hinweise, keine Andeutungen, nichts, was Shakira oder ihre Zielperson hätte verraten können. Dazu den üblichen Hamas-Code für die Zeitangaben – es wurde immer sechs Monate zurückgerechnet -, wodurch aus Juli der Januar und aus August der Februar wurde.
    Wäre das Hamas-Telefon südlich von Tel Aviv angezapft gewesen, hätte der unrechtmäßige Empfänger nicht viel damit anfangen können. Es war aber nicht angezapft. Die Botschaft aber sorgte dort für helle Aufregung, so gravierend waren die Auswirkungen.
    Denn nun musste General Ravi nach England, was alles andere als einfach war. Ein Flug kam nicht in Frage. Ravi gehörte zu den meistgesuchten Personen auf Erden. Würde er am Einreiseschalter in Heathrow seinen Pass vorzeigen, wobei es keine Rolle spielte, ob dieser echt oder gefälscht war, würde wahrscheinlich der Computer explodieren.
    Eine heimliche Landung an den Küsten war nicht weniger gefährlich. Der Drogenhandel hatte dazu geführt, dass für die britische Küstenwache ständig Alarmstufe Rot galt. Schiffe der Royal Navy patrouillierten wie Bluthunde den Ärmelkanal. Jeder Radarschirm, ob zivil oder militärisch, suchte die Küste nach eindringenden Kleinflugzeugen ab.
    Es gab nur einen Weg auf die Insel, nur einen einzigen, bei dem das Risiko akzeptabel war, und das hieß, dass Ravi sofort in Aktion treten musste. Wie der Zufall es wollte, befand er sich tatsächlich in dem Haus, als Shakira anrief, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als mit ihr zu reden. Was natürlich unmöglich war. Er versuchte, sie aus seinen Gedanken zu verbannen, und bereitete sich auf die eiligst einberufene Konferenz des Hamas-Oberkommandos vor, an der auch zwei führende Hisbollah-Mitglieder teilnahmen. Es war 21.30 Uhr.
     
    Shakira erreichte gegen 14 Uhr Chesapeake Heights. Fausi setzte sie ab und fuhr davon. Sie grüßte den Hauswart und ging in ihre Wohnung. Es war ein heißer, aber bewölkter Tag, der Wind frischte leicht auf, und es sah nach Gewitter aus.
    Sie machte sich ein Sandwich mit Roastbeef, Ziegenkäse und Hummus, der dem Brot seinen exquisiten Geschmack verlieh. Sie verspürte Heimweh und fragte sich, ob sie und Ravi jemals wieder zusammen nach Hause zurückkehren würden.
    Vor allem aber fragte sie sich, wo er sich gerade aufhielt und wie seine Pläne aussahen. Sie hatte den leichteren Teil des Plans erfüllt. Und jetzt wollte sie wieder bei ihm sein, wollte ihm bei seiner Mission beistehen und ihn schützen, so weit sie es vermochte.
    Sie nahm sich einen Stuhl, trug ihn auf die Dachterrasse, setzte sich und sah nachdenklich über die breiten grünen Baumkronen zum Fluss. Sie wusste so wenig über dieses böse Land. Sie kannte lediglich den großen Highway, der sie von Boston nach Brockhurst gebracht hatte, diesen friedlichen Ort mit seinem breiten Fluss und warmen Klima.
    Sie hatte hier nur Freundlichkeiten erfahren. Der fröhliche Beamte am Einreiseschalter in Boston, der sie willkommen geheißen hatte; der große Türsteher im Pierre, der ihr das Gepäck abgenommen hatte; Freddy, der nette, hilfsbereite Hauswart unten; der vertrauensvolle Jim Caborn, ihr Boss; und dazu ihre neue Freundin Emily.
    So weit sie sehen konnte, gab es in Amerika nicht viele von diesen Erzschurken, von denen ihr Mann immer sprach. Aber

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