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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ein Segen. Zufrieden mit ihrem Beitrag zu seinem Haushalt schüttelte sie das feuchte Geschirrtuch aus und hing es zum Trocknen über den Griff des Backofens.
    Aber als sie nach der Thermosflasche greifen wollte, fauchte der Kater, der auf dem Herd saß, sie an. »Was ist los? Willst du auch eine Tasse Kaffee haben? « Lucky warf ihr einen überlegenen Blick zu, ehe er ihr seinen Achtersteven zukehrte, um sein Fell zu putzen.
    »Ich lasse dich hiermit wissen, dass Kinder, ältere Menschen und kleine Tiere mich normalerweise lieben«, informierte sie ihn, als sie sich heißen, duftenden Kaffee in einen Becher goss. »Du bist also nicht ganz normal. «
    Tally ging zum Tisch zurück und blieb eine Weile bewundernd vor einem wunderschön ausgeführten, gerahmten Aquarell stehen, das an der Teakwand über dem Sofa hing. Die kleine Holzhütte, die zwischen schneebedeckten Kiefern stand, schien ihr jedoch ein recht seltsames Motiv in der Südsee.
    Sie ließ sich auf den kühlen Ledersitz gleiten, umfasste den großen Becher mit beiden Händen und atmete den Duft des gerösteten Kaffees ein. Der warme Dampf breitete sich in ihrem Innern aus.
    Obwohl klein, hatte das Boot doch alles, was man sich wünschte 一 außer festen Boden unter den Füßen. Die Yacht ihres Vaters war größer, teurer und auffälliger gewesen. Trevor Church liebte den Anblick genauso sehr wie das Steak. Wahrscheinlich, nahm sie an, war deshalb seine übergroße, unattraktive Tochter solch eine Enttäuschung für ihn … Tally schaute herum, um sich abzulenken. Nach ein paar Minuten hatte sie sich wieder im Griff.
    Vielleicht konnte sie Staub wischen 一 aber das glänzende Teakholz brauchte das nicht. Die Eckbank, auf der sie saß, war mit königsblauem Leder bezogen, und ein blau-hellbraun karierter Teppich bedeckte den Boden. Alle häuslichen Annehmlichkeiten waren vorhanden.
    Ihr Magen hüpfte auf und ab, und ihr Herzschlag wollte sich nicht beruhigen. Es ergab keinen Sinn. Überhaupt keinen Sinn. Boote gingen nicht einfach so in die Luft. Sie erschauerte und hob den Becher an die Lippen.
    Die Badezimmertür ging auf.
    Der Raum wirkte sofort kleiner, als der Pirat, nur von hellgrünen Shorts und Dampf umhüllt, heraustrat.
    Herrjemine, was für ein Prachtexemplar. Tally verspürte den beunruhigenden Drang, zu ihm zu sausen und ihr Gesicht an seinem Waschbrettbauch zu reiben.
    »Ist dir warm genug? «, fragte Michael.
    Innerlich kochte sie. Und das kam nicht von dem Bad, das sie genommen hatte. Tally drückte den Becher eine Weile an ihren Mund, ehe sie daran dachte, einen Schluck zu nehmen. »Mir geht es wie dem kleinen Bären aus dem Märchen. Genauuu richtig!«
    Seine Lippen verzogen sich. »Okay, kleiner Bär. Dann zieh mal dein T-Shirt aus, damit ich deinen Arm untersuchen kann. «
    »Ich muss es nicht ausziehen 一 meine Arme gucken an den Seiten raus, falls du es nicht bemerkt haben solltest. «
    »Schätzchen, ich habe alles an dir bemerkt bis hin zu dem Grübchen hier! « Er strich mit einem Finger unter ihrem rechten Ohr entlang, und alle Härchen an ihrem Körper stellten sich erwartungsvoll auf.
    Tally begriff, dass es noch andere Möglichkeiten gab zu ertrinken. Soeben ging sie das zweite Mal unter.

Drei

    D ie Verletzung an der Rückseite ihres Armes erwies sich nicht als harmlos. Mehrere Fäden hatten sich wohl gelöst, als sie um ihr Leben geschwommen war. Blut quoll langsam aus dem fast zehn Zentimeter langen Schnitt auf ihrer cremig zarten Haut.
    Sanft hielt Michael ihren Ellbogen hoch, während er die Wunde untersuchte. »Das Salzwasser hat was gebracht, aber ein paar Stiche sollten neu gemacht werden. Gibt es einen Arzt auf Paradise? «
    »Ich glaube nicht. «
    Für so ein unscheinbares Ding wirkte sie recht sinnlich. Abgesehen von ihren Schürfungen hatte sie eine schöne, glatte Haut, die zum Anfassen einlud. Zerzaustes, dunkles Haar umrahmte ihr Gesicht. Arglose blaue Augen schauten ihn mit unangebrachtem Vertrauen an. Je länger er ihren Blick festhielt, desto schneller raste der Puls an ihrem Hals.
    Michael empfand leichte Bewunderung für sie, als sie den Blickkontakt nicht abbrach. Unfähig zu widerstehen, strich er mit dem Daumen über die weiche Haut auf der Innenseite ihres Ellbogens. Ihre langen, schwarzen Wimpern flatterten, und sie sog auf köstliche Art scharf den Atem ein, ohne jedoch den Blick abzuwenden. Das Lustgefühl, das ihn plötzlich packte, war eine Überraschung. Seit fast einem Jahr hatte er nichts mehr

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