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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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gespürt.
    Perfekt.
    Sie würde nicht nur eine mächtige Waffe abgeben, die er gegen Church einsetzen konnte, es würde auch ein Vergnügen sein, sie zu verführen. Abrupt ließ Michael sie los. An Gefühlen war er nicht interessiert. Er würde lächeln und die richtigen Dinge sagen, Leidenschaft vortäuschen, bis diese großen blauen Augen voller Erwartung glänzten … und dann würde er ohne Skrupel zuschlagen.
    Dabei musste er nur an eine andere Zeit und ein anderes Paar vertrauensvoller blauer Augen denken.
    Jedenfalls hatte er nicht vor, von seinem geplanten Weg abzuweichen. Wenn alles vorbei war, würde Tally Church eben ein weiteres Opfer des Krieges sein.
    »In meinem Erste-Hilfe-Kasten sind ein paar Klammerpflaster. Die sollten vorerst reichen. «
    Ihre Wimpern legten sich wie Halbmonde auf ihre Wangen, als sie einen Kratzer auf ihrem Schenkel untersuchte. »Großartig, danke! «
    Schon wollte Michael aufstehen, als er ihre Beine erblickte. »Heiliger Himmel«, brummte er, da er erst jetzt die Hautabschürfungen bemerkte. »Was ist denn mit dir passiert? Hattest du einen Unfall? «
    »Mehrere«, gestand Tally, und ihre blauen Augen verschatteten sich, als er ihr Bein vorsichtig berührte.
    Das Geheimnis, warnte Michael sich, bestand darin, sie an seine Berührungen zu gewöhnen, sich aber nicht selbst dabei zu verlieren. Das konnte er schaffen. Er brauchte nur zu ignorieren, wie weich, wie lieb, wie … verdammt. Er stand auf. »Bleib hier. Ich hole den Erste-Hilfe-Kasten. «
    »Und ich rühre mich nicht von der Stelle! «
    Er hielt inne und konnte nicht widerstehen, ihr mit einem Finger über die Wange zu streichen. »Versuch mal, dir nicht noch an weiteren Körperteilen Verletzungen zuzuziehen, während ich weg bin. «
    Tally lächelte. »Ich werde mein Bestes tun, Käpt’n. Werden Sie lange weg sein? «
    »Ich muss den weiten Weg bis zur Kombüse und dann zurück. «
    »Zwei ganze Meter? Na schön, in deiner Abwesenheit zügle ich meine Party-Instinkte. «
    »Bist du ein Partygirl? «, fragte er von der Kombüse her.
    Sie kicherte. »Das kann man nicht gerade behaupten. «
    Ihr heiseres Lachen drang direkt in seinen Körper. Um ihr nicht zu verfallen, rief er sich ins Gedächtnis, dass diese Frau Trevor Churchs Tochter war. Nur eine Mittelsperson, um die Sache zu Ende zu bringen. Sonst nichts. »Singst du immer, wenn du Angst hast? «
    »Es ist viel einfacher und auch bequemer zu singen, als ein Cello mit sich herumzuschleppen. «
    Seine Lippen verzogen sich. »Kannst du Cello spielen? «
    »Nicht so gut, wie ich singe«, erklärte sie mit einem Lächeln. »Aber viel besser als mein Geheule.«
    Er verzog die Mundwinkel, weil ihre unselige Stimme verteufelt echt nach Geheule klang. »Ja, da hast du bestimmt Recht. « Mit einem Erste-Hilfe-Kasten kehrte er zurück und hockte sich vor ihre Füße.
    »Ich kann das mach …” Im gleichen Moment schaute er auf, und sie traf ihn mit ihrer ausgestreckten Hand an der Augenbraue.
    Sie zuckte zurück. »O weh! Es tut mir so Leid …«
    Er schaute auf und legte seinen Kopf dabei schief, weil sie sich auf seiner blinden Seite befand. »Schätzchen, es ist nun mal so, dass ich nur ein Auge habe. Willst du jetzt also bitte nur still sitzen und mich das machen lassen? «
    »Entschuldigung.« Sie seufzte. »Ich kann es einfach nicht fassen, wie ungeschickt ich in letzter Zeit bin. Eigentlich habe ich immer einen sehr guten Gleichgewichtssinn gehabt. Früher schaffte ich es sogar mal, auf einem Seil zu balancieren. Natürlich war ich damals erst sieben. «
    Die Kratzer auf ihren Knien waren mehrere Wochen alt und brauchten eigentlich nicht verarztet zu werden. Michael kümmerte sich trotzdem sehr sorgfältig darum, während er ihr zuhörte. »Nicht gerade das, was alle Kinder lernen«, murmelte er, während er ein Antiseptikum auf die Schorfstellen tupfte. Beide taten so, als wäre es notwendig. »Wolltest du weglaufen und dich einem Zirkus anschließen? «
    »Nein.« Sie lächelte. »Meine Mutter und ich haben ungefähr ein Jahr lang in einem Vorort von Paris gelebt. Ein anderer der Pensionsgäste war Akrobat. In seiner Freizeit gab er mir Unterricht. «
    »Hast du von diesem ungewöhnlichen Talent seither Gebrauch gemacht? «
    Sie grinste, und in ihren blauen Augen funkelte es. »In meiner Branche ist die Nachfrage nach akrobatischen Einlagen nicht besonders groß. «
    »Was machst du denn? « Er entdeckte einen frischen Kratzer auf der Rückseite ihres schmalen

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