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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Spezialität«, versicherte Auntie Tally, während sie hinter dem altersschwachen Tresen die Zutaten zusammen klaubte. »Sie hören sich ein bisschen heiser an. Bekommen Sie eine Erkältung, Kindchen? «
    Nein. Ich bin nur gerade fast erwürgt worden, dachte Tally leicht hysterisch. »Ist bloß ein trockener Hals«, versicherte sie Auntie. Oh, verdammt. Michael war auch nicht hier unten. Wo konnte er mitten in der Nacht hingegangen sein?
    Zu Leli’a nach Hause?
    Bitte nicht! Davon abgesehen ging es sie nichts an, und sie brauchte ihn auch nicht. Oder? Nein, sie brauchte ihn nicht. »Haben Sie Michael irgendwo gesehen? «
    »Er macht Ärger, der Junge. «
    »Sie meinen, er bedeutet Ärger. « Sie musste mal ein Wörtchen mit Auntie über ihre Grammatik reden…
    »Was, zum Teufel, ist mit deinem Hals passiert? «
    Seine Stimme war direkt neben ihr, und Tally zuckte vor Überraschung zusammen. Wie durch Magie war er aus dem Nichts aufgetaucht.
    »Mein Hals? «, wiederholte sie dümmlich. Ihr Herz raste jetzt aus einem völlig anderen Grund. Es hatte was mit den Pheromonen zu tun, entschied sie für sich, irgendein chemisches Ungleichgewicht in ihrem Gehirn, das so stark auf Michaels Anwesenheit reagierte.
    Sein scharfer Blick saugte sich förmlich an ihrem Hals fest.
    Tally fragte sich, wie er ihre Verletzungen so schnell hatte entdecken können. Mit zerzaustem Haar und tief in den Taschen seiner Shorts vergrabenen Händen starrte er sie an. Er sah … finster aus. Gefährlich. Verloren.
    Drohend runzelte er die Stirn. »Und warum«, fragte er sie mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme, »zitterst du? «
    »Ich …”
    »Was trinken Sie, mein Hübscher? « Auntie legte ihre Arme, die, wie gesagt, einem Sumoringer alle Ehre gemacht hatten, auf den Tresen.
    »Whiskey!« Er wandte seinen Blick nicht von Tally ab. »Ohne Eis.«
    Tally senkte lange genug die Wimpern, um das magische Band zu zerreißen. Sie griff nach dem Drink, den Auntie vor sie hingestellt hatte. Ein vorsichtiger Schluck, und die eiskalte Flüssigkeit rann herrlich labend ihre Kehle hinunter. Sie seufzte vor Wonne.
    »Meine Spezialität«, erklärte Auntie mit einem breiten Grinsen. Sie schenkte Whiskey ein und reichte ihn Michael. »Wo sind Sie gewesen, junger Mann? «
    »Bin am Strand gelaufen. «
    Auntie schaute ihn entsetzt an. »Allein? Sie gehen allein einen in sanftes Mondlicht getauchten Strand entlang? Welch ein Jammer! Das nächste Mal nehmen Sie ein hübsches Mädchen mit. «
    Er wandte sich von Tally ab, um Auntie ein schnelles Flirtlächeln zu schenken. »Wenn der Mond das nächste Mal scheint, sind Sie dran. «
    »Nein. Das hier ist das hübsche Dingelchen für Sie. « Sie zeigte auf Tally.
    Falsch. Ich bin nicht das Mädchen für dich, und du bist auf keinen Fall der richtige Mann für mich. Zu dumm nur’ dass mein Körper das nicht begreifen will.
    Tally wartete, bis Auntie weiterging, um jemand anderen zu verwöhnen. Sie holte tief Atem. »Michael«, flüsterte sie drängend, »du wirst nicht glauben, was passie …”
    »Hier ist mein Mann«, unterbrach Auntie sie, während sie einen Gartenzwerg am Arm hinter sich herzerrte, als würde er fliehen, wenn sie ihn losließe. Sie passten zueinander wie Makrele und Walfisch. »Henri Jeûner, das ist Tallulah, Trevors Tochter, und ihr Freund Michael. Wie heißen Sie mit Nachnamen, Süßer? «
    »Wright.« Michael wandte den Blick von Tallys Hals ab, um den Mann zu begrüßen und dann schnell wie der Blitz wieder sie ins Visier zu nehmen.
    »Enchante´, Mademoiselle. « Aunties Henri sah fast wie Sammy Davis, Jr. aus. Er hörte sich an wie Maurice Chevalier, und eine Sekunde lang geriet Tallys Herz aus dem Takt. Der Peiniger in ihrem Zimmer 一 auch ein Franzose … Natürlich war Henri nicht dieser Mann. Er sah wesentlich sauberer, weniger breit gebaut aus, etwa dreißig Zentimeter kleiner, und sein Akzent klang geradezu elegant. Seine braunen Augen funkelten sie von unten an, als er sich über ihre Hand beugte, um sie zu küssen. Eine altmodische Geste, die Tally sehr scharmant fand. Oder zu jeder anderen Zeit charmant gefunden hätte. Im Moment wollte sie nur mit Michael reden.
    »Sind Sie aus Saint-Pois? «, fragte Tally auf Französisch, weil sie den leicht regionalen Einschlag erkannt hatte.
    »Mon Dieu! Aus Sourdeval, das ist praktisch daneben! « Henri brach in einen Schwall Umgangsfranzösisch aus und war begeistert, als Tally ihm erzählte, dass sie und ihre Mutter mehrere

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