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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Keine Waffen. Kein Schweiß.
    Nicht schlecht für einen Mann, der elf Monate gesegelt war und das Festland gemieden hatte, außer wenn es sich nicht umgehen ließ. Mit den ganzen Spielereien, die er an Bord hatte -zwei Satellitennavigationssysteme, Funk, Telefon, Fax, die Möglichkeit zu e-mailen und andere Sachen - konnte er das meiste auch auf offener See erledigen.
    Michael hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und machte im Stehen Dehnübungen, während er nachdenklich aufs Meer hinausblickte. Seine Lippen verzogen sich zu einem halben Lächeln, als er sich wieder in Erinnerung rief, wie Tally beim Abendessen ausgesehen hatte. Wusste sie eigentlich, wie viele Widersprüche sie in sich vereinte? Elegant und erdverbunden. Höllisch sexy und gleichzeitig prüde. Impulsiv und eiserne Selbstbeherrschung.
    Er schüttelte den Kopf und senkte die Arme. Dann drehte er sich um und ließ die wenigen Lichter der Bar und des Hafens hinter sich. Zielstrebig ging er den langen, plötzlich viel zu hellen Strand entlang. Etwas weiter oben, an der Stelle, wo der Strand die Wölbung der Bucht mitvollzog, lagen ein paar Felsbrocken, hinter denen er nicht mehr zu sehen war. Das Lavagestein bildete in seiner wellenförmigen Gestalt die Küste, die immer weiter anstieg. Sanfte Hügel wurden im Westen, Norden und Süden der Insel zu steilen Klippen.
    Warme, süß duftende Luft strich über seine feuchte Haut.
    Die Explosion auf Arnauds Boot war fachmännisch vorbereitet und ausgelöst worden. Man brauchte kein Sprengstoff Fachmann zu sein, um das zu erkennen. Bouchard war an Deck gewesen, als die Yacht in die Luft flog.
    Zufall? Das glaubte Michael nicht.
    Er fragte sich, ob die Explosion Teil eines Planes gewesen sein könnte, der schief gegangen war. Besaß die reizende Tally eine hübsche große Lebensversicherung? Und was war mit dem zweiten Mann? Auch er wurde vermisst. Wie passte er in die Geschichte hinein?
    Der feine Sand unter seinen Füßen hatte die Hitze des Tages gespeichert. Michael hob das zerbrochene Stück einer Muschel auf und ließ es durch seine Finger gleiten, während er weiterging. Die Muschel zerbrach wie ein nicht gehaltenes Versprechen in seiner Hand. Er warf sie weg und betrat den festen, nassen Sand.
    Er kletterte über das Lavagestein zum Strand einer kleinen Bucht auf der anderen Seite. Anhand der Spuren, die das Wasser zurückgelassen hatte, konnte man erkennen, dass dieser schmale Streifen bei Flut unter Wasser stehen würde. Jetzt aber schlugen die Wellen murmelnd gegen die Felsen und ließen das weiße Stück Sand erkennen.
    Michael erkundete die Gegend und fand die schmale Öffnung einer Höhle oder tiefen Mulde. Die Dunkelheit verhinderte, dass er mehr als ungefähr einen halben Meter hineinschauen konnte. Er bückte sich und tastete sich vorwärts.
    »Verflucht noch mal, eine Höhle! « Der schmale Spalt war groß genug, dass er stehen konnte, ohne sich den Kopf anzustoßen. Aber ohne Taschenlampe hatte es keinen Sinn weiterzugehen. Morgen bei Tageslicht würde er wieder herkommen. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass die Höhle Church als Versteck diente. Voller Erwartung beschleunigte sich sein Herzschlag. Himmel, es konnte nicht so einfach sein.
    Doch warum nicht?
    Church rechnete bestimmt nicht damit, dass sein Feind ganz offen zum Vordereingang hereinspazierte.
    Michael trat zurück, bis er wieder den schwachen Schimmer der Sterne sah. Dann kam er zurück an die frische Luft. Er grub seine Zehen in den feuchten Sand und schob die Hände in die Taschen, während er auf das weite Meer hinausblickte
    Heute Nacht wohnte dem Wasser nichts Bösartiges inne. Ein durchsichtiger, weißer Schimmer zeichnete einen glitzernden Pfad in die unendlichen Tiefen der glasklaren Oberfläche. Verführerisch. Lockend.
    Täuschend sanft…
    Mit dem zwei Meter langen Seil verbunden, sanken er und Hugo tiefer und tiefer in die eisige Dunkelheit. Ihr Ziel war der Schiffsrumpf der Marie Jose, die in etwa dreihundert Meter Entfernung lag.
    Etwas streifte sein Bein. Ein neugieriger Barrakuda.
    Michael warf einen prüfenden Blick auf den beleuchteten Kompass. Das Ziel lag genau vor ihnen. Er zog einmal an dem Seil Hugo neigte nach ungefähr einer Stunde unten im Wasser zu klaustrophobischen Anwandlungen, und sie waren jetzt schon doppelt so lange unten. Mir geht’s gut. Und dir?
    Hugo erwiderte den Zug am Seil. Gut.
    Mit einem schnellen Stoß seiner Beine tauchte Michael nach unten und schoss davon. Hugo war

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