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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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er mündlichen Angriffsbefehl von Falkenhayn und zeichnete am 4. Januar die Grundlinien auf, um so meisterhafter in unserem Sinne, als er dabei Abschnürung aus Mihiel empfahl. Dies war der springende Punkt und hierfür tat F. nicht das Geringste, der sich stets in Zwiespalt zu Ludendorff vor »Ausdehnung ins Uferlose« scheute, eingenommen für Abnutzungskrieg, was doch nur der Entente zugute kam. Hier wurde er sofort bedenklich, als man am Ostufer nicht mehr so starke Fortschritte wie zu Anfang machte, am 31. März begütigte Stabschef Knobelsdorf hoffnungsfreudig. Ob dem Feind noch 8 oder, wie F. unwirsch an den Rand schrieb, 13. D. als Reserve noch verfügbar, macht keinen wesentlichen Unterschied und »14 englische«, deren Eintreffen F. fürchtete, kamen nie! »Ein Grund in bisherigen Anstrengungen nachzulassen, liegt nicht vor«, ließ sich der Kronprinz vernehmen. Am Ostufer müsse von 4 frischen Div. (?) geschanzt werden, um Gegenstößen zu begegnen, dagegen werde man am Westufer erneut vorgehen. F. antwortete skeptisch, warnte vor Verlusten, ließ nur allgemeine Angriffstendenz nicht fallen, obschon er bereits bei Pr. Rupprecht Ausschau hielt, ob 6. A. einen Schlag auf Arras führen könne, wofür 4 frische D. verfügbar. Der Bayernprinz forderte aber 8. nebst 76 schweren Batterien, was F. nicht leisten konnte, glücklicherweise. Hier hat man wieder die Unfähigkeit zu Roß. Was nützte selbst zweifelhafter Erfolg bei Arras? Reine Kraftvergeudung an unrechter Stelle und das, während man bei Verdun jeden Mann brauchte! Auch gilt hier wieder, was wir für September 1914 in Lothringen sagten: selbst bei zweifelhafter Lage darf man ohne zwingenden Grund nicht umgruppieren, solange noch Erfolgmöglichkeit an Ort und Stelle vorhanden. »Ist der Entschluß gefaßt, so gibts kein Wenn und Aber mehr!« Also wieder Schwanken und Wanken im Vorsatz bei der kleinsten Bedenklichkeit. Zersplittern, »zu viel Sehen« an verschiedenen Punkten statt klarem festen Durchgreifen, halbe Maßregeln, nur mit halbem Herzen dabei. Sowohl Bülow-Klucks Marne-Geist als die alte Cordonkriegsschule gingen gespenstig um. Hier bei Verdun sollte der Hieb fallen, also mußte es dabei bleiben. Reginald Kenn tadelt des Kronprinzen Zögern, dem am 24. Februar der Weg ins Innere der großen Lagerfestung offen gestanden habe. Doch die damals erst erreichten Vorteile geben so superkluger Kritik nicht Recht, denn für gründliche Entscheidung mußte erst Einschnürung am Westufer abgewartet werden. Räumung des Ostufers, wie sie Langle als Höchstkommandierender an beiden Ufern sofort ins Auge faßte, hätte nur einen Lokalerfolg gebracht, das Ausfalltor Verdun zugeschlagen ohne sonst irgendwelchen strategischen Gewinn. Joffre's hartnäckiges Ausharren führte zu gleicher Unbegreiflichkeit wie bei Ypern. Wie dort der Kanal, wurde hier das Ostufer theoretisch unhaltbar. Als Langle sich aber für Abzug erklärte, ließ ihn Joffre barsch an, versetzte ihn dauernd in Ruhestand zu Frankreichs größtem Schaden. Sein Nachfolger Petain war nachher gleicher Meinung, noch am 26. Juni wies Joffre seinen Abzugswunsch derb zurück. Nach dem »Wunder der Marne« ein »Wunder von Verdun«!
    Das 18. K. genügte allein, wie Mangin bestätigt, um die ganze vordere Festungslinie außer Gefecht zu setzen, man habe zu methodisch nochmalige Geschützwirkung abgewartet? Ohne sie gelang aber am 26. kein Eindringen des 3. K. in die »Zitadelle« des gewarnten Fortgürtels, das Toulk. warf sich rechtzeitig entgegen. Auch Strantz trug seine anfangs glückliche Überrumpelung der Woevre-Flanke über Aulois auf Haudiomont (rheinische L. W. bei Champlon hervorragend) bis 28. nicht weiter vor. 15. b. R. stieß auf zu viel Drahthindernisse in Waldungen bei großer Marschermüdung, bei fehlendem Mondschein konnte man kaum durch Patrouillen Anschluß an die am Bourbeauwald vordringenden Elsässer feststellen. Der Feind ließ zwar 6 Geschütze stehen, feuerte aber störend aus unerkennbaren Batterien, die unsere dort 76 Geschütze nicht fassen konnten. 4. b. R. am Bahndamm Haudiaumont abgeschlagen, 5. L. W. D. ging zu Stellungskrieg in nassem Lehm über. Näheres Vorziehen der Artillerie bis 10. März erleichterte die Lage, doch fand Mudra, dem man das Kommando am Ostufer übertrug, durchaus keine Aufgabe für sein Pioniertalent, so daß man ihn durch Lochow ablöste, dessen Brandenburger nach sehr verlustreichem Kampf den französischen Gegenstoß bis Thiaumont

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