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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Trümmern von Dorf Douaumont begraben. Im Osten enthüllte der Befestigungskreis sein technisches Geheimnis fabelhafter Waldschanzen mit Schiffskanonen. Alles fand die deutsche Kanonade heraus. Am Teich von Vaux gingen ganze Brigaden zugrunde. Als dort das deutsche Banner über dem Fort aufstieg, sprach General Lacroix das erlösende Wort: »es gibt keine Festungen, jeder andere Punkt hat gleichen Wert«! Warum verbrauchte man dann 75 Div., um Verdun zu retten? In der kostbaren Pariser Presse waren die Forts mal »leer, entfestigt«, mal von »größter Bedeutung«, je nachdem sie verloren oder angeblich wieder genommen. Die Kuppe Toter Mann entwich auf verschiedenen Karten, der Pariser Glaube versetzte Berge, der Tote Mann wanderte herum, je nach Belieben französischer, manchmal auch deutscher Meldungen. Wirbelte durcheinander, nahm Abschied, verkroch sich, voltigierte südwärts mit gespenstigem Salto mortale, verflüchtigte sich, doch im April hatte erlöst die liebe Seele Ruh, da fiel auch die hinterste »Schlüsselstellung« vor dem deutschen Eisenschlüssel.
    Unsere Langrohre schüttelten den Gansberg am Westufer, von wo der Feind die zu weit vorgeprallten Hessen in Flanke und Rücken beschoß, und richteten ihre Grüße nach Fort Marre, das verderblich hinüberbrüllte. Als der Tanz im Westen begann, schon früher nötig, die Hessen zu entlasten, doch verschoben, um die Kanonade ausreifen zu lassen, erhob sich im März ein einziges, großes Dröhnen von Süden, wo Fresnes von Strantz' L. W. erstürmt, bis zum Nordwesten, wo der Forgesgrund von deutschem Sturmlauf erdröhnte. Den Poilus hatte man eingeschärft, Verduns Rettung sei Frankreichs Schicksal; sie handelten danach. Die Besatzungen verfeuerten die letzte Patrone, die Geschützbemannung ließ sich oft an ihren Stücken in Stücke hauen. Als die von 3. A. Humbert geschickte 52. Brig. Cumières zeitweilig entsetzte, opferte sie die Hälfte der Mannschaft mit dem Brigadier, zwei Obersten, allen Offizieren. Als am 31. die Brigade Collin in dem zersplitterten Avocourtwald aufs neue eindrang, fiel der Kommandeur des 210. an der Spitze seiner Truppe und auf verwesenden Leichenhaufen früherer Stürme türmten sich neue. Als die Kuppen 265, 287, 295 von Schlesiern und Thüringern erobert, sah man im April und Mai immer wieder graublaue Sturmsäulen mit blinkenden Stahlhelmen aus den Schluchten auftauchen, über deren Kanten die Gasschwaden hinkrochen, und die Hörner riefen zum Sturme. Als bei Monatsende ein reinigendes Maigewitter Nivellescher Offensive die Wolken zerstreuen sollte, stritten gegen Douaumont–Haudromont die Normannen des 1. K. Mangin mit Todesverachtung wie Abkömmlinge Robert des Teufels und Wilhelm des Eroberers. Als Div. Tatin ihr 24., 101., 142. bei Vaux verdrängt sah, als alle Entsatzversuche des 238., 321. und einer Zuavenbrigade vom deutschen Feuerwirbel an die Erde festgenagelt erst da ergab sich der Fortverteidiger Major Raynal in den Kasematten mit dem Überrest von 600 Braven. Wohl verdiente er, daß der Kronprinz ihm den Degen ließ und man ihm freundlich den aufgefangenen Funkspruch verkündete, er sei zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt. Wann hätten je Franzosen solch ritterliche Haltung nachgeahmt! Vielleicht ist es sentimentale Schwäche, doch wir wollen ihr folgen und uns nicht sagen lassen, daß wir dem gehaßten Erbfeind nicht sein historisches Recht geben.
    Als Castelnau's Auto im Schneesturm des 25. Febr. nach Verdun sauste, überbrachte dieser royalistisch-chauvinistische starre Militarist das Gebot: »Die Maasverteidigung ist am rechten Ufer zu vollziehen.« Als er abfuhr und Petain den Befehl übernahm, ernannte er fürs linke Ufer einen Mann nach seinem Herzen, dem 9. A. und Teile der 3. zuströmten. Es war höchste Zeit. Seit 6. März durch den langgestreckten Rabenwald vorgetragen, erreichte der ungestüme Angriff der 22. R. D. schon am 14. abends den Nordzipfel des Toten Mannes. Bisher wenig hervorgetreten, wollten diese braven Thüringer jetzt auch ein besonderes Lorbeerreis pflücken. Unterstützt von 6. R. Jg. längs der Maaswiesen, kämpften 11. R. Jg. sich bis Cumières durch, in Nebel und Frost verschneiter Waldung und behaupteten sich dort in homerischem Heldenkampf bis zum Herbst. Am Osthang des Toten Mannes grub II/13. b. R. sich ein, dorthin verschoben von 11. b. D., die nebst 11. schles. R. D. am rechten Flügel versagt blieb, bis 12. R. D. Malancourt nahm. Platt auf gefrorener

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