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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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sie meint. Und ich weiß, ohne wen ich nicht leben kann.«
    Edward nahm mir das Buch aus den Händen und warf es quer durchs Zimmer – mit einem leisen Schlag landete es auf meinem Schreibtisch. Dann schlang er mir die Arme um die Taille.
    Ein kleines Lächeln ließ sein vollkommenes Gesicht strahlen, obwohl die Sorge immer noch auf seiner Stirn zu lesen war. »Auch Heathcliff hatte seine lichten Momente«, sagte er. Er brauchte das Buch nicht, um zu zitieren. Er zog mich noch enger an sich und flüsterte mir ins Ohr: »Ich kann nicht leben ohne mein Leben! Ich kann nicht leben ohne meine Seele!«
    »Ja«, sagte ich ruhig. »Genau das meine ich.«
    »Bella, ich ertrage es nicht, wenn du leidest. Vielleicht …«
    »Nein, Edward. Ich habe alles falsch gemacht, und jetzt muss ich eben damit leben. Aber ich weiß, was ich will und was ich brauche … und was ich jetzt tun werde.«
    »Und was tun wir jetzt?«
    Ich lächelte leicht über seine Korrektur, dann seufzte ich. »Wir fahren zu Alice.«
    Alice stand unten an der Veranda, sie war zu aufgeregt, um drinnen auf uns zu warten. Sie sah aus, als wollte sie einen Freudentanz vollführen, so glücklich war sie über die Neuigkeit, die ich ihr erzählen wollte.
    »Danke, Bella!«, sang sie, als wir ausstiegen.
    »Warte, Alice«, sagte ich warnend und hob eine Hand, um sie zu dämpfen. »Du musst dich an ein paar Einschränkungen halten.«
    »Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Ich hab bis spätestens dreizehnten August Zeit, du hast ein Vetorecht bei der Gästeliste, und wenn ich übertreibe, redest du nie wieder ein Wort mit mir.«
    »Ach so, ja gut. Dann kennst du ja die Regeln.«
    »Keine Sorge, Bella, es wird wunderbar. Willst du dein Kleid sehen?«
    Ich musste ein paarmal durchatmen. Wenn es sie glücklich macht , sagte ich mir.
    »Gern.«
    Alice lächelte selbstzufrieden.
    »Öhm, Alice«, sagte ich in demselben lockeren Ton. »Wann hast du denn ein Kleid für mich gekauft?«
    Wahrscheinlich war das nicht besonders gut gespielt. Edward drückte meine Hand.
    Alice ging uns voran ins Haus und zur Treppe. »So etwas braucht seine Zeit, Bella«, erklärte sie. Sie schien mir auszuweichen. »Ich meine, ich konnte mir zwar nicht sicher sein, dass es so ausgehen würde, aber es war ja immerhin sehr gut möglich …«
    »Wann?«, fragte ich noch mal.
    »Perrine Bruyère hat eine Warteliste, weißt du«, sagte sie, als müsste sie sich verteidigen. »Solche Designerstücke entstehen nicht über Nacht. Wenn ich nicht vorausgeplant hätte, würdest du in einem Kleid von der Stange heiraten!«
    Es sah nicht so aus, als würde ich eine Antwort auf meine Frage bekommen. »Per… was?«
    »Er ist keiner der großen Namen, Bella, du musst also nicht gleich an die Decke gehen. Aber er ist vielversprechend – und genau auf das spezialisiert, was ich gesucht habe.«
    »Ich gehe doch gar nicht an die Decke.«
    »Nein, stimmt.« Sie sah mich misstrauisch an. Als wir in ihr Zimmer gingen, wandte sie sich zu Edward.
    »Du wartest hier.«
    »Wieso?«, fragte ich.
    »Bella!« Sie stöhnte. »Du kennst doch die Regeln. Er darf das Kleid nicht vor dem Tag der Hochzeit sehen.«
    Ich atmete noch einmal durch. »Mir ist das egal. Und du weißt, dass er es in deinem Kopf sowieso schon gesehen hat. Aber wenn du darauf bestehst …«
    Sie schob Edward zur Tür hinaus. Er würdigte sie keines Blickes – seine Augen waren auf mich gerichtet, er hatte Angst, mich allein zu lassen.
    Ich nickte und hoffte, dass ich gelassen genug aussah, um ihn zu beruhigen.
    Alice machte ihm die Tür vor der Nase zu.
    »Also dann!«, murmelte sie. »Komm.«
    Sie packte mich am Handgelenk und schleifte mich zu ihrem Schrank – der größer war als mein ganzes Schlafzimmer –, dann zog sie mich in die hinterste Ecke, wo eine lange weiße Kleiderhülle einsam und allein an einer Stange hing.
    Mit einer schwungvollen Bewegung zog sie den Reißverschluss der Hülle auf und ließ sie vorsichtig vom Bügel gleiten. Sie trat einen Schritt zurück und zeigte auf das Kleid, als wäre sie bei einer Modenschau.
    »Und?«, fragte sie atemlos.
    Ich schaute es lange prüfend an, um sie ein wenig auf die Folter zu spannen. Sie sah schon etwas besorgt aus.
    »Ah«, sagte ich dann und lächelte – jetzt konnte sie beruhigt sein. »Ich verstehe.«
    »Was sagst du dazu?«, fragte sie.
    Es war ein Abbild meiner Anne auf Green Gables -Vision.
    »Es ist natürlich traumhaft. Genau das Richtige. Du bist genial.«
    Sie grinste.

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