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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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ich. »Das macht mich wahnsinnig. Warum könnt ihr euch nicht vernünftig benehmen?«
    »Würde er mich wirklich am liebsten umbringen?«, fragte Jacob mit grimmigem Lächeln. Meine Wut ließ ihn unbeeindruckt.
    »Nicht so sehr wie du ihn offenbar!«, schrie ich jetzt. » Er kann sich wenigstens erwachsen benehmen! Er weiß, dass er mir wehtun würde, wenn er dir etwas antäte, deshalb würde er es nicht machen. Dir scheint das ja völlig egal zu sein!«
    »Ja, sicher«, murmelte Jacob. »Er ist bestimmt ein richtiger Engel.«
    »Mann!« Ich entzog ihm meine Hand und schob seinen Kopf weg. Dann schlang ich die Arme fest um meine Knie und zog sie an die Brust.
    Wütend starrte ich zum Horizont.
    Ein paar Minuten lang schwieg Jacob. Schließlich stand er auf, setzte sich neben mich und legte mir einen Arm um die Schultern. Ich schüttelte ihn ab.
    »Tut mir leid«, sagte er leise. »Ich werd versuchen mich zu benehmen.«
    Ich gab keine Antwort.
    »Willst du die Geschichte über Sam immer noch hören?«, fragte er.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wie gesagt, es ist eine lange Geschichte. Und sie ist sehr … merkwürdig. So vieles ist merkwürdig an diesem neuen Leben. Ich hab dir noch nicht mal die Hälfte erzählt. Und die Sache mit Sam … tja, ich weiß gar nicht, ob ich das richtig erklären kann.«
    Ich war immer noch verärgert, aber allmählich siegte die Neugier.
    »Ich höre«, sagte ich steif.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er das Gesicht zu einem Lächeln verzog.
    »Sam hatte es so viel schwerer als wir anderen. Weil er der Erste war – er war allein und hatte niemanden, dem er erzählen konnte, was mit ihm vorging. Sams Großvater war schon vor seiner Geburt gestorben, und sein Vater war so gut wie nie da. Niemand war da, der die Zeichen hätte deuten können. Als es das erste Mal passierte – als er sich zum ersten Mal verwandelte –, da dachte er, er hätte den Verstand verloren. Erst nach zwei Wochen hatte er sich so weit beruhigt, dass er sich zurückverwandeln konnte. Das war vor deiner Zeit in Forks, das kannst du also nicht wissen. Sams Mutter und Leah Clearwater ließen die Ranger und die Polizei nach ihm suchen. Die Leute dachten, er wäre verunglückt oder so …«
    »Leah?«, sagte ich überrascht. Leah war Harrys Tochter. Als ich ihren Namen hörte, empfand ich sofort Mitleid. Es war noch nicht lange her, dass Charlies alter Freund Harry Clearwater an einem Herzinfarkt gestorben war.
    Jacobs Stimme veränderte sich, er klang jetzt ernst. »Ja. Leah und Sam waren in der Schule ein Paar. Leah war in ihrem ersten Jahr an der Highschool, als sie zusammenkamen. Als er verschwand, war sie außer sich.«
    »Aber er und Emily …«
    »Dazu komme ich noch – das ist Teil der Geschichte«, sagte er. Er holte langsam Luft und atmete mit einem Seufzer aus.
    Wahrscheinlich war es albern von mir zu denken, Sam hätte vor Emily noch nie jemanden geliebt. Die meisten Leute verliebten sich viele Male im Leben. Es kam nur daher, dass ich Sam mit Emily gesehen hatte und ihn mir mit keiner anderen vorstellen konnte. Wie er sie ansah … das erinnerte mich an den Blick, den ich von Edward kannte – wenn er mich ansah.
    »Sam kam zurück«, sagte Jacob, »aber er erzählte niemandem, wo er gewesen war. Es gab natürlich Gerüchte – die meisten dachten, er wäre auf die schiefe Bahn geraten. Und dann lief Sam eines Tages Quils Großvater in die Arme, als Old Quil Ateara Mrs Uley besuchte. Sam schüttelte ihm die Hand, und Old Quil traf fast der Schlag.« Jacob lachte.
    »Wieso?«
    Jacob legte mir eine Hand an die Wange und drehte mein Gesicht so herum, dass ich ihn ansehen musste. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Seine Hand brannte auf meiner Wange, als hätte er Fieber.
    »Ach so«, sagte ich. Es war mir unangenehm, ihm so nah zu sein und seine heiße Hand auf der Haut zu spüren. »Sam hatte Fieber.«
    Jacob lachte wieder. »Sams Hand fühlte sich an, als hätte er sie auf eine heiße Herdplatte gelegt.«
    Er war mir so nah, dass ich seinen warmen Atem spürte. Möglichst beiläufig nahm ich seine Hand von meiner Wange und verschränkte meine Finger mit seinen, um ihn nicht zu verletzen. Er lächelte und lehnte sich zurück – er ließ sich von mir nicht täuschen.
    »Old Quil Ateara ging daraufhin direkt zu den anderen Stammesältesten«, fuhr Jacob fort. »Sie waren die Einzigen, die noch davon wussten, die sich erinnerten. Old Quil, Billy und Harry hatten mit eigenen

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