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Biss der Wölfin: Roman

Biss der Wölfin: Roman

Titel: Biss der Wölfin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Erweiterungsbau des Museums entstand.
    »Wir sollten versuchen, Joey zu finden«, sagte ich. »So schwer kann das eigentlich nicht sein, wenn sie ihre wirklichen Namen verwenden.«
    »Erst müssen wir unser Hotelzimmer beziehen und uns ausruhen.«
    Der Protest lag mir bereits auf der Zunge, schaffte es aber nicht über die Lippen. Ich war wirklich müde. Wir hatten an unserem ersten Tag hier schon eine Menge erreicht. Jetzt wurde es Zeit, ein paar Stunden lang Pause zu machen, zu schlafen, zu essen …
    »Ist das ein Ja?«, fragte Clay.
    »Ist es.«
    »Gut.«

    Wir holten unsere Taschen aus dem Auto. Während ich an der Rezeption stand, machte Clay einen Rundgang und sah sich die Anlage des Hotels an, was jetzt noch wichtiger geworden war, da Mutts in der Stadt waren.
    Nachdem ich eingecheckt hatte, setzte ich mich in einen der großen Sessel im Foyer und begann mit der Internetsuche nach Joey. Es war kaum überraschend, dass er nicht im Telefonbuch stand. Jeremy hatte gesagt, dass Joey bei einer Werbeagentur arbeitete, also richtete ich meine Suche entsprechend aus. Ein paar Minuten später hatte ich ihn gefunden – ein Joseph Stillwell war bei der Firma Creative Marketing Solutions in Anchorage aufgeführt.
    Ich rief an.
    Als Clay wieder erschien, beendete ich gerade das Telefonat. »Gute Nachricht. Ich habe raus, wo Joey arbeitet. Er ist schon nach Hause gegangen, aber die Sekretärin hat gesagt, er war heute am Arbeitsplatz, also ist er am Leben und gesund.«
    Clay nickte nur, aber seine Erleichterung war unverkennbar.
    Wir nahmen die Taschen und fuhren hinauf zu unserem Zimmer. Clay war kaum zur Tür hinein, als er zu fluchen begann. Ich ging an ihm vorbei bis zum anderen Ende des Zimmers, was mich etwa fünf Schritte kostete.
    »Das hier ist doch das Hilton, oder?«, fragte Clay.
    »Yep.«
    Das Zimmer war ordentlich ausgestattet, aber man sah ihm sein Alter an, und es hatte etwa die Größe unseres Ensuite-Badezimmers zu Hause.
    »Hoffen wir einfach, dass wir hier drin nicht allzu viel Zeit verbringen müssen, sonst wird’s klaustrophobisch.«
    Clay warf die Taschen aufs Bett. »All die freie Natur da draußen, und die können sich nicht leisten, ordentliche Hotelzimmer zu bauen?«
    »Moment, ich rufe unten an und frage, ob sie ein größeres …«
    Clay packte mich um die Taille. »Ich bin sicher, Jeremy hat uns das Beste gebucht, das zu kriegen war. Es wird’s schon tun.«
    »Wir könnten uns ein anderes Hotel suchen. Da muss es doch welche geben …«
    Er schnitt mir mit einem Kuss das Wort ab – einem hungrigen Kuss, Finger im Haar, Bein um die Hüften, wer braucht schon Sauerstoff, diese Sorte Kuss, der erst endete, als mein Handy zwitscherte. Sein Kopf fuhr zu dem Gerät herum, seine Augen wurden schmal, und ich war sehr froh, dass es außerhalb seiner Reichweite war, sonst hätte ich als Nächstes die Trümmer aus dem Putz der Wand gepickt.
    Ich wickelte mich von ihm los. »Normalerweise würde ich ja sagen, zum Teufel damit, aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir tatsächlich auf einen Anruf warten …«
    Er marschierte hin, schnappte sich das Gerät und warf es mir dann zu. »Es ist Dennis’ Hausverwalter.«
    Charles hatte die GPS-Koordinaten und die Wegbeschreibung parat und würde sie an mein Gerät schicken. Er entschuldigte sich dafür, dass es so lang gedauert hatte. Seine Frau war nach dem Einkaufen noch bei einer Freundin vorbeigegangen und, wie er sagte, »ihr wisst ja, wie so was läuft«. Tatsächlich wusste ich es nicht, aber ich ahnte, worauf er hinauswollte.
    Er riet uns, nicht an diesem Abend noch zu Dennis’ Hütte hinauszufahren – es war bereits dunkel. Ich bedankte mich und versprach ihm, mich zu melden, sobald ich etwas Neues wüsste.
    Als ich die Austaste drückte, war Clay bereits an der Tür.
    »So scharf aufs Losfahren?«, fragte ich.
    »Sehr scharf drauf, loszufahren, bevor ich zu dem Schluss komme, dass es auch noch fünf Minuten warten kann. Und fünf Minuten waren nicht das, was ich mir vorgestellt hatte.«
    »Ich auch nicht. Bringen wir den Ausflug hinter uns, und dann können wir Feierabend machen.«

10 Unbehagen
    W ir waren vielleicht zehn Meilen weit gefahren, als ich fragte: »Okay, und wie lang hast du es schon gewusst, dass Jeremy vorhat, mich zum nächsten Alpha zu machen?«
    Er sah zu mir herüber. »Willst du jetzt drüber reden?«
    »Ich habe das Gefühl, ich muss.«
    »Gut.« Er schob sich den Rückspiegel zurecht. »Ich weiß es seit etwas über

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