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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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musterten und - verdammt – an seinem Schritt hängenblieben. Es kribbelte in Ushers Lenden, denn auch dieser offensichtlich Ranghöhere sah mächtig gut aus.
    „ Senior Special Agent von Rabenstein“, stellte sich der Mann vor, ließ ihn aber erst gar nicht zu Wort kommen. „Mr. Grey, wir haben auch Toiletten. Sie hätten nicht in Agent Hartleys Anzug urinieren müssen.“
    Usher sah an sich herunter. Fuck! Der nasse Slip hatte einen Fleck an einer strategisch ungünstigen Stelle hinterlassen. Dieser rüstige Senior verzog keine Miene. Entweder waren die titelgeilen FBI Agenten einiges gewöhnt oder dieser Kerl hatte sein Pokerface perfekt trainiert.
    „Ich habe lediglich Agent Hartleys Slip eingesteckt“, bemerkte Usher, zog die nasse Unterhose hervor und ließ sie patschend auf den Schreibtisch fallen.
    „Möchte ich wissen, was Sie in der Dusche gemacht haben?“ Von Rabensteins Stimme durchschnitt die Luft.
    „Nein, das möchten Sie nicht wissen“, entgegnete Usher ausgesucht höflich. Jérôme sog scharf die Luft ein.
    Der Bürochef nahm einen Bleistift, stach in das nasse Häufchen und hob es hoch. Mit gerunzelter Stirn begutachtete er den Slip. „Es ist tatsächlich Agent Hartleys Unterwäsche.“ Er holte eine Plastiktüte aus dem Schreibtisch und ließ das feuchte Stück Stoff hineinplumpsen. „Bitte sehr, Mr. Grey. Ich will Sie nicht um Ihre Trophäe bringen.“ Mit dünnem Lächeln reichte er ihm die Tüte.
    Woher wusste Jess‘ Boss, was der Schnuckel „drunter“ trug? Usher setzte gerade an, etwas zu sagen, da redete der Kerl einfach weiter: „Sie sind ein sehr wichtiger Zeuge, Mr. Grey. Normalerweise würde das FBI Ihnen eine sichere Wohnung für die Dauer Ihres Aufenthaltes zur Verfügung stellen, aber zurzeit ist keine Unterkunft frei. Von daher hat sich Mr. Walker bereiterklärt, Sie heute Nacht mit nach Hause zu nehmen.“
    Für einen Moment wartete Usher, ob dieser aufgeblasene von Rabenstein endlich fertig war. Er hatte sicher nichts dagegen, bei dem süßen Jérôme zu übernachten. Das würde er jedoch nicht an die große Glocke hängen. Die Tüte klemmte Usher sich demonstrativ unter den Arm und ignorierte das Schmunzeln von der anderen Seite des Tisches.
    „Es ist mir eine Freude, Ihre Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen.“ Beinahe wäre Usher ein „Sir“ herausgerutscht, doch lieber hätte er sich die Zunge abgebissen, als dieses Herablassende auch noch zu unterstützen. Der Agent war nicht sein Vorgesetzter und hatte ihm als britischem Staatsbürger auch sonst nichts zu sagen.

    „Hier, Jess.“ Agent von Rabenstein reichte ihm eine Mappe rüber, er hatte den Schreibtisch direkt neben dem seinen. „Ich habe mich über unser neuestes Opfer, Mr. Grey, schlaugemacht. Er arbeitet eng mit der Polizei in York zusammen … und er hat bei uns eine eigene Akte.“
    Jess nahm den Plastikschnellhefter an sich und öffnete ihn. Dieser Vorgang hatte die Kennung von diesem … paranormalen Dreck. Ach du Kacke, ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Für einen Ermittler waren unerklärliche Dinge ein rotes Tuch. „Glaubst du daran, Raven?“
    Sein Chef zuckte mit den Achseln und kratzte durch sein strubbliges schwarzes Haar.
    „Wir dürfen nichts ausschließen. Jedenfalls muss es einen Grund haben, warum diese Organisation irgendetwas mit Greys Hirn anstellen wollte. Ich hätte gerne noch einen CT-Scan seines Kopfes und ein EEG, zusätzlich zu verschiedenen IQ-Tests.“ Raven redete mehr mit sich selbst und machte sich Notizen, während Jess auf seinem Bürostuhl hin- und herrutschte. Es scheuerte und klemmte im Schritt.
    Sein Vorgesetzter grinste süffisant. „Unangenehm, so eine Anzugshose ohne Unterwäsche zu tragen, nicht wahr?“, stellte er sachlich fest. „Also, ich könnte es nicht. Würde mir ewig den Sack einquetschen.“
    Jess hatte gerade einen großen Schluck Wasser genommen und hätte diesen fast wieder ausgespuckt. Hustend winkte er ab. „Raven, bitte. Können wir einfach mal beim Thema bleiben?“
    Jetzt an die Szene in der Dusche zu denken, war nicht produktiv. Es war ohnehin schwer genug, diese Episode gedanklich auszublenden, weil Jess noch immer irritiert war. Seine Objektivität gegenüber dem Fall war gestört.
    „Das gehört schon indirekt dazu.“ Ravens eisblaue Augen funkelten belustigt. „Wir wissen nicht, warum es die Organisation auf Usher Grey abgesehen hat. Die anderen Opfer hatten keinerlei Verbindungen zu irgendwelchen Polizeibehörden oder gar

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