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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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heischen.“
    „Sondern?“ Jetzt grinste Usher wieder frech.
    „Das FBI ist froh, eines der Opfer, also dich, rechtzeitig gefunden zu haben. Wir hoffen, mit deiner Mithilfe vielleicht mehr zu erfah...“
    Jess erstarrte, denn Usher hatte eine Hand auf seinen Arm gelegt und drückte ihn sanft. „Natürlich stehe ich dem FBI vollkommen zu Diensten“, sagte er mit gesenkter Stimme.
    Innerlich rollte Jess mit den Augen. Selbst dieser Satz wirkte aus Ushers Mund anzüglich.
    „Das klingt gut“, erwiderte Jess gepresst.
    „Hört sich aber eher nach dem Gegenteil an.“
    Usher streichelte ihn mit sanftem Druck. Ein wohliger Schauer durchlief Jess' Körper, als er die rauen Finger auf seiner Haut spürte. Wenn Usher seine Arschbacken genauso liebkosen würde … Schluss, aus, böse Gedanken. Das mochte ja noch heiter werden.
    „Nein, ich bin wirklich froh über deine Rettung. Hast du eine Ahnung, warum sie gerade dich ausgewählt haben? Das ist uns ein Rätsel, denn du bist ja nur zufällig in den Staaten.“
    „Willst du indirekt damit sagen, dass ich unterbelichtet bin?“ Das amüsierte Blitzen in den Augen zeigte ihm Ushers Vergnügen, ihm die Worte im Mund herumzudrehen. Jess hasste das.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Es ist nur so, dass du Verbindungen zur Yorker Polizei hast, anstatt irgendwelche Forschungsprojekte zu leiten oder die Zahl Pi auf fünfhunderttausend Stellen rezitieren zu können. Mein Kollege von Rabenstein würde gerne ein paar IQ-Tests und EEGs mit dir machen, um zu sehen, was in dir steckt. Wir müssen wissen, hinter was genau die AVA her ist.“
    „Ich hoffe, du steckst bald in mir.“ Ushers Stimme war samtig und er schaute betont unschuldig.
    Jess zog seinen Arm weg. „Usher, bitte. Erst einmal das Berufliche.“
    „Dann wird es also auch etwas Privates geben.“ Usher trank einen Schluck Kaffee und schmunzelte.
    „Das hast du gesagt.“ Jess grinste allerdings und fragte sich gerade, wieso er sich so heftig gegen Ushers Anzüglichkeiten wehrte.
    Warum konnte er nicht einfach mal Spaß haben? Andere vögelten auch quer durch die Weltgeschichte. Aber nein, seine Eltern hatten ihn seit dem Teenageralter darauf konditioniert, dass Sex nur in einer festen Partnerschaft - oder noch besser einer Ehe – akzeptabel war. Dazu fiel ihm wieder ein, was er gestern in der Dusche gemacht hatte. Naja, das lief eher unter Beruhigung eines Zeugen und war Mittel zum Zweck gewesen.
    „Was sind das genau für Tests?“ Usher riss Jess mit der Frage aus seinen Gedanken.
    „Die IQ-Tests umfassen verschiedene Bereiche, dann wird wohl noch ein CT-Scan kommen und ein paar EEGs unter verschiedenen Voraussetzungen. Ich weiß nicht genau, was mein Chef geplant hat. Es wird aber nicht wehtun.“
    „Nun gut.“ Usher schien beruhigt. „Kannst du mir noch mehr über AVA erzählen?“
    „Ja, kann ich, aber ich möchte erst wissen, wie deine Verbindungen zur Yorker Polizei aussehen …“
    Usher sah aus, als würde er gar nicht mehr zuhören. Seine Aufmerksamkeit galt zwei Kutschen, die bei Denny's auf den Parkplatz fuhren. Aus den Fuhrwerken stiegen Menschen, die altmodisch und schlicht gekleidet waren.
    „Wow! Ihr habt hier auch Reenactment-Shows?“
    Jess lachte auf. „Nein, das sind Mormonen. Sie lehnen die meisten Dinge der modernen Gesellschaft ab. Das ist keine historische Showgruppe. Sie sind real.“
    Usher betrachtete die Biker, die gesittet an einem Nebentisch aßen und offensichtlich das Erscheinen der religiösen Gemeinschaft für völlig normal hielten. Wenn er das bemerkenswert fand, war die britische Gesellschaft wohl weniger bunt.
    „Entschuldige, dass ich dich unterbrochen habe, Jess. Ich war nur erstaunt.“
    „Ist schon gut. Ich würde gerne wissen, wie deine Zusammenarbeit mit der Yorker Polizei aussieht.“
    Usher musterte ihn wieder intensiv und schien ihn regelrecht durchleuchten zu wollen. Es wurde warm in Jess' Magen, es kribbelte. Verdammt, er hatte eine normale Frage gestellt …
    „Ich habe einen Kontakt bei der York City Police, mit dem ich auf dem kleinen Dienstweg zusammenarbeite. So ganz offiziell ist das nicht – weil mein Aktionsbereich sehr heikel ist und nicht an die große Glocke gehängt werden soll. In erster Linie ist er mein Freund und ich frage mich, warum ihr darüber informiert seid.“
    Jess war nun hellhörig geworden. „Ok, dein Job ist also sehr … speziell. Inwiefern?“
    Vielleicht hatte Ushers Kidnapping ja gar nichts mit seinem IQ zu tun.

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