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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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haben Sie kein nasses Höschen mitgebracht, oder?“
    Die Bemerkung musste einfach sein. Irgendwann würde er für seine Sticheleien noch eins auf die Fresse bekommen, aber das war es ihm wert. Unglücklicherweise sah Usher gerade so aus, als ob der Schlag nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
    „Sie sind hier, damit wir ein paar Tests an ihnen durchführen können. Mein Kollege hat Sie sicher schon informiert?“ Einfach weiterzureden war ein bewährtes Mittel, um Usher von seiner Wut abzulenken.
    „Jessie? Oh ja. Er sagte etwas von einem EEG, verschiedenen IQ-Tests und solchen Späßen.“
    „Sehr gut.“ Raven zog einen Stapel Ausdrucke aus dem Drucker, schob Usher die Blätter hin und tippte auf eine Stelle des Dokumentes. „Unterschreiben Sie bitte hier. Das ist die Einverständniserklärung für die Untersuchungen.“
    „Aha … dann ist die kleine Testreihe freiwillig?“ Usher runzelte die Stirn und klemmte sich eine Haarsträhne hinter das Ohr.
    „Ja.“
    „Aber Sie legen es mir ans Herz, zu kooperieren.“ Scheinbar noch immer stinkig betrachtete Usher die Zettel.
    „Nun ja, wir können Sie zu nichts zwingen, aber andererseits würden Sie der US-Regierung Informationen verweigern.“ Mit einem zuckersüßen Lächeln zupfte Raven an seinem Bärtchen. Seine Finger brauchen etwas zu tun.
    Jetzt sah Usher nachdenklich aus. Er wägte offenbar ab, welche Entscheidung angenehmer für ihn wäre. „Agent von Rabenstein, ich werde unterschreiben – aber nur Jess zuliebe. Sagen Sie es ihm bitte.“ Er griff einen Kugelschreiber und setzte schwungvoll seinen Namen aufs Papier. Na, auf Jessie-Boy fuhr der Kerl ja wohl wirklich ab. Raven schmunzelte.
    „Danke, Mr. Grey“. Schnell nahm er die Zettel wieder an sich. „Dann kommen Sie bitte mit.“
    Raven wusste genau, dass Usher auf seinen Hintern starrte, denn er konnte die Blicke förmlich spüren, als sie den Gang zu der medizinischen Abteilung herunterliefen.
    Sein Herz klopfte hart in der Brust, und er verspürte einen widerlichen Magendruck, auf den mit Sicherheit Sodbrennen folgen würde. Instinktiv wusste er, dass irgendetwas anders an diesem Tag war, und es hatte heute Morgen schon mit den Akten angefangen, die er auf den Tisch bekam. Sein Bauchgefühl betrog ihn nie – und Raven hatte vor, Usher sämtlichen Lügendetektortests zu unterziehen, die das FBI zur Verfügung hatte.
    Wenn Usher wirklich die Wahrheit sagte, dann … nein. Er mochte zurzeit noch nicht darüber nachdenken. Mit Sicherheit würde es für alles eine natürliche Erklärung geben.

    Raven beobachtete, wie der Doktor Usher fachgerecht verkabelte. „Das tut nicht weh, Mr. Grey. Sie brauchen keine Angst zu haben“, beruhigte er ihn und schickte den Arzt aus dem Raum, als er seine Arbeit erledigt hatte.
    Vorher hatte Dr. Johnson, der für das Labor zuständig war, schon ein Standard–EEG bei Usher gemacht und jetzt waren die Lügendetektortests dran. Schwungvoll setzte sich Raven auf einen Stuhl und öffnete die Mappe. „Ich werde Ihnen jetzt Fragen stellen, die Sie bitte wahrheitsgemäß beantworten.“
    „In Ordnung“, seufzte Usher theatralisch.
    Raven besah sich prüfend die Monitore. Greys Puls war ein wenig zu hoch, aber das war oft die Aufregung bei denen, die befragt wurden. Die Hirnströme waren normal.
    „Sie heißen Usher Grey und kommen aus York.“
    „Ja“, bestätigte Usher nickend.
    „Halten Sie bitte ihren Kopf still!“ An Ushers Gesicht konnte Raven sofort sehen, dass ihm der Tonfall quer ging. Nun, das war nicht Ravens Problem.
    „Sie sind hier in Urlaub?“, fuhr er fort.
    „Ja.“
    Wieder ein Blick auf den Monitor.
    „Ihr Geburtstag ist der 18. Mai 1979?“
    „Richtig.“
    „Kennen Sie die Organisation AVA?“ Hier war Raven besonders aufmerksam, ließ sich aber nichts anmerken. Jetzt wurde es spannend.
    „Nein.“ Wieder kein ungewöhnliches Hirnwellen-Muster.
    „Wissen Sie, warum Sie gekidnappt worden sind?“
    „Nein, Agent von Rabenstein.“
    „Möchten Sie einen Kaffee?“
    „Nein danke, der schmeckt wie Fußwaschwasser.“
    Raven feixte bei der Antwort – Usher log wirklich nicht.
    „Finden Sie Agent Hartley attraktiv?“
    Mit der Frage wollte Raven bewusst die Grenzen von Ushers Bereitschaft testen. Viele der Befragten sperrten sich gegen solche Fragen – und das mit Recht.
    „Agent Hartley ist jede Sünde wert“, kam es von der Liege.
    Offensichtlich hatte Usher kein Problem damit, über solche Dinge zu sprechen, denn

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