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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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„Ich klebe Ihnen Sensoren auf den Körper. Aber Sie wollten sicher wissen, was ich mit Ihnen vorhabe?“
    „Genau.“
    Grinsend schaltete Raven die Geräte an – Jeffersons Herzschlag lag weit über dem Ruhepuls. Der Kerl musste eine Heidenangst haben.
    „Es kommt drauf an, wie kooperativ Sie sind“, erwiderte Raven. „Zuerst einmal werde ich schauen, wie es Ihnen gesundheitlich überhaupt geht. In letzter Zeit habe ich mit zu vielen, ehm, Scheintoten zu tun gehabt.“
    Das EKG und das EEG schlugen aus. „Ach, Sie kennen das Geheimnis Ihres Auftraggebers?“ Ravens Stimme war sanft. „Aber bei Ihnen sieht das gut aus. Sie haben noch nicht Ihre besten Jahre hinter sich gelassen. Erzählen Sie doch einmal, was genau Sie über Alvarez wissen.“
    Energisch schob Raven einen Drehstuhl neben die Liege und setzte sich.
    „Hören Sie … wenn ich hier herauskomme, werden sie mich finden und töten.“ Jefferson zuckte nervös.
    „Oder zu einem Vampir machen?“
    Jefferson fuhr entsetzt auf. „Was? Hören Sie zu, ich habe diesen Job angenommen, weil ich das Geld brauchte!“
    „Das schließt aber nicht aus, dass Sie Ihr Brötchengeber beißt.“ Mit einem süffisanten Grinsen stellte sich Raven vor, wie Léon sein Ebenbild zum Abendessen verspeiste.
    Jefferson wurde zunehmend hysterischer. „Sie werden mich doch sowieso fangen! Warum sollte ich Ihnen etwas sagen?“
    „Weil wir Zeugenschutzprogramme anbieten“, sagte Raven liebenswürdig. „Sie erzählen uns alles, was Sie wissen, und wir schützen Sie vor Alvarez.“
    Langsam ließ er die Augen über Jeffersons Körper gleiten. Gut durchtrainiert, lange schwarze Haare und ein kantiges Gesicht. Das war die Sorte Mann, die er normalerweise in Schwulenclubs anbaggern würde … wenn der Typ mehr Rückgrat zeigte als dieses Häufchen Elend auf der Liege vor ihm.
    „Also, was ist?“
    Jefferson seufzte. „Sie schützen mich wirklich?“
    „Ja, natürlich. Soll ich es Ihnen jetzt schriftlich geben oder reicht es später?“
    „Jetzt.“
    Diese feige Sau. Raven telefonierte kurz, und bald darauf kam eine hübsche Agentin, die einen Ausdruck schwenkte. „Bitteschön, Sir“, sagte sie fast singend, gab ihm den Zettel und verschwand wieder.
    „Unterschreiben Sie“, knurrte Raven gereizt und band Jeffersons rechte Hand los.
    Als die Formalitäten geklärt waren, schaute Raven ihren zartbesaiteten Doppelgänger erwartungsvoll an. Er war ein bisschen enttäuscht, dass er all diese schönen Drogen nicht ausprobieren durfte, aber je schneller der Mann redete – desto besser.
    „Also, Alvarez hat mich engagiert, um das FBI mit diesem Treffen abzulenken. Er selbst wollte sich … wie hatte er gesagt … diesen rothaarigen Teufel schnappen. Er sagte etwas von Dämonenbrut, aber das war bestimmt nur ein Ausruf des Ärgers.“
    Raven schnappte nach Luft. Das hatten sie also vorgehabt!
    „Danke, das reicht für das Erste.“ Entsetzt griff Raven sein Handy und eilte aus dem Raum. „Binden Sie ihn los“, rief er der Assistentin, die gelangweilt Zeitung las, zu und verschwand aus dem Labor. Er wählte Ushers Nummer.

    „Der Mohr kann gehen“, sagte Léon mit einem unterdrückten Grinsen. Er sammelte die Kristalle ein und ließ sie in die Tasche seines Jacketts gleiten. Durch die aktivierte Magie in ihren Molekülen waren sie warm und fühlten sich angenehm an: wahre Handschmeichler.
    Doch für so einen Quatsch hatte er jetzt keine Zeit, er musste dafür sorgen, schnell an die Kräfte dieses hübschen Feuerdämons zu kommen, der sich auf dem Boden wand.
    Dafür langweilte ihn der Crawler nur noch, der jetzt benommen auf seinem Schreibtisch saß und ihn verdutzt anstarrte. Die warzige Kreatur konnte es anscheinend nicht glauben, dass er sie unbehelligt wegschickte. Léon hatte keine Verwendung mehr für sie und jede unbedachte Grausamkeit konnte weiteren Ärger auf den Plan rufen.
    „Verschwinde!“, herrschte er den Crawler an. „Raub mir nicht die Zeit!“ Zufrieden beobachtete Léon, wie der Gnom fast vom Tisch fiel und dann mit grimmigem Gesicht in die Unsichtbarkeit entfloh. Nach menschlichen Maßstäben hatte er den kleinen Unterweltler behandelt wie Dreck, doch der Dämon wusste, dass er normalerweise nicht lebendig davongekommen wäre.
    „Wenden wir uns doch mal unserem Gast zu“, sagte Léon über seine Schulter und betrachtete diesen Simeon eingehend. Der Feuerdämon war mehr als ansprechend, sein Äußeres menschlich. Er war groß und bestens gebaut,

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