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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition)
Autoren: Gilda Laske
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rum.
    „Aber dann brauchst du nicht Frühstück machen“, stellt Leon fest.
    Maxi betrachtet mich mit seinem Forscherblick. Ich ahne schon, dass wieder eine weise Erkenntnis kommt.
    „Mama, wenn dir der Rücken weh tut, warum schläfst du dann nicht auf dem Bauch? Oder läuft dann deine Milch aus?“
    Dieser kleine Knabe. Natürlich weiß er, dass noch etwas Milch in meinen Brüsten ist und deshalb muss alles seine Richtigkeit haben. Leon ist ziemlich unbeeindruckt und muss wieder klarstellen, dass er alles besser weiß:
    „Du Jeck, wenn Mama auf dem Bauch schläft und dann zu lange liegt, tut ihr halt der Bauch weh. So oder so hat sie Schmerzen. Ist doch logisch“.
    Bevor sich hier wilde Diskussionen über meinen Gesundheits- und Gemütszustand entwickeln, lenke ich lieber ab.
    „Ist denn das Frühstück schon ganz fertig“? frage ich. Wolfgang deutet mit einer galanten Handbewegung auf den Stuhl
    „Bitte Platz nehmen“, schnurrt er. „Es wird gleich serviert“.
    „Und Timo?“ frage ich. Das Baby liegt friedlich auf seiner Krabbeldecke und spielt mit dem Spielzeug, das in einem großen Bogen über der Decke aufgespannt ist.
    „Hat bereits gespeist, Madame. Milchbrei und eine Banane.“
    „Ok, James, Sie haben den Job“, spreche ich so hochnäsig, wie ich kann, meinen Mann an.
    „Ich möchte heute Bananenpampe“, wünscht sich Maxi. Er liebt dieses Frühstück, das ich schon als Kind von meiner Mutter bekommen habe.
    „Ich mach aber selber“, ruft er aus.
    Wolfgang gibt ihm eine Banane. Er schält sie, bricht sie in Stücke und zermatscht sie mit der Gabel, so gut er kann. Wolfgang erledigt die Feinarbeit. Anschließend greift er mit seinen kleinen Händen nach dem großen schweren Milchkrug und gießt vorsichtig Milch über die Banane. Der Milchkrug landet mit einem lauten Knall wieder auf seinem Platz. Gott sei Dank, haben wir gestern Haferflocken gekauft. So kann er sich eine große Portion auf den Teller schaufeln und alles miteinander vermengen. Stolz blick er in die Runde: „Geschafft“.
    Wir nicken ihm begeistert zu und er fängt an, mit seinem Löffel eine Landschaft aus seiner Bananenpampe zu formen. Als er mit seinem Bauwerk zufrieden ist, fängt er endlich an zu essen.
    Leon hat es lieber handfest zum Frühstück und teilt sich eine Riesenportion Rührei mit Wolfgang.
    Ich mümmele ein Croissant und genieße den heißen Milchkaffee.
    Ich denke an gestern und überlege, dass es doch schön wäre, wenn wir den heutigen Tag wieder auf dem Hof verbringen könnten und höchstens mal ein Stück spazieren gehen.
    Da zeigt es sich doch wieder, welch altes Ehepaar wir schon sind. Kaum habe ich zu Ende gedacht, spricht Wolfgang seine Söhne in einem mir verschwörerisch klingenden Ton an: „Habt ihr Mama schon von unseren Plänen für heute erzählt?“
    Die Kinder schauen ihn verständnislos an. (Kinder haben ein schlechtes Gedächtnis, lieber Ehemann und Vater)!
    „Welche Pläne?“ nuschelt Maxi mit vollem Mund.
    Wolfgang gerät in Gewissensnöte. Er will seine Kinder nicht unter Druck setzen, aber er will auch ein bestimmtes Ziel erreichen.
    Also: “Wir haben doch vorhin etwas besprochen. Ihr wolltet doch mal alle Tiere zählen und ein paar davon malen.“
    Ach, die Idee.
    „Ja Papa, aber können wir vielleicht nur die Tiere zählen und müssen sie nicht malen? Oder du kannst sie ja malen, schließlich kam die Idee von dir“.
    Ich sehe es Wolfgang an, dass er ein Loch sucht, in dem er versinken kann. Pech, ist keins da.
    Ich lächle ihn gnädig an:
    „Was bist du für ein wunderbarer Ehemann. Ich hatte gerade den Gedanken, dass es doch schön sein könnte, wenn wir den heutigen Tag einfach hier vertrödeln“.
    Die Verkrampfung in meinem Mann löst sich.
    „Mama hat doch immer die besten Ideen!“ ruft er fröhlich in die Runde.
    Die Jungs lachen und Timo kräht fröhlich auf seiner Krabbeldecke.
    Da uns heute nichts antreibt, bleiben Wolfgang und ich noch am Tisch sitzen, während unsere beiden Söhne zu Timo gehen und irgendein Spiel mit ihm spielen. Muss was Lustiges sein, denn Babykrähen und Kinderlachen werden immer lauter. Wir genießen einfach.
    Irgendwann beschließe ich, zu duschen.
    „Könntest du hier klar Schiff machen“ frage ich honigsüß meinen Mann.
    „Ja, mach ich doch immer“, antwortet er honigsüß zurück.
    Ich verschwinde im Bad. Während ich unter der heißen Dusche stehe, höre ich immer noch die Kinder, wie sie ihr Spiel spielen.
    Glück durchströmt
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