Bist du verliebt, Mami?
Verdacht nahe, dass er bei der Mutter Eindruck machen will.«
Coopers Augen blitzten. »Ich mag den Kleinen, verstanden? Um eine Frau zu erobern, brauche ich keinen Vierjährigen als Unterstützung. Keenan ist ein prima Junge.«
»Heh, ich hab’ doch nichts gegen Kinder. Eines Tages werde ich wahrscheinlich selbst welche haben. Ich will auf etwas ganz anderes hinaus. Wenn die Angebetete eines Mannes bereits Mutter ist, muss der in die Vaterrolle schlüpfen, wenn er eine Chance haben will.«
»Denk bloß nicht, dass ich mich verbiegen muss, um eine Frau zu erobern.«
»Aber letzte Woche konntest du nicht am Basketball-Training teilnehmen, weil du mit der Familie im Zoo warst.« Ben grinste verschmitzt und legte den Ball weg. »Trotzdem wette ich, dass du mehr Punkte gemacht hast als ich.« Er wich zurück, als sein Freund Anstalten machte, sich auf ihn zu stürzen.
»So ist das nicht«, entgegnete Cooper mit zusammengebissenen Zähnen.
»Heh, heh. Merkst du nicht, dass ich dich nur provozieren will? Wenn ich gewusst hätte, dass du es ernst meinst, hätte ich bestimmt nicht so alberne Witze gemacht.«
Cooper atmete tief durch. »Ich habe nicht gesagt, dass ich ernste Absichten habe.«
»Wie du meinst.«
Wütend auf sich selbst, ließ Cooper sich wieder auf seinen Stuhl sinken. Seit über fünf Jahren zogen er und Ben einander über ihre Erfolge beziehungsweise Misserfolge beim weiblichen Geschlecht auf. Es gab also wirklich keinen Grund, so übertrieben zu reagieren und sich zum Narren zu machen.
»Tut mir leid. Mir geht nur im Moment viel im Kopf herum.«
»Schon vergessen. Du brauchst Ablenkung, mein Junge. Kommst du heute Abend mit zum Pokern?«
»Klar.«
»Wenn du erst einmal ein hübsches Sümmchen verloren hast, wirst du vermutlich wieder normal.«
Jetzt merken also schon andere, dass mit mir etwas nicht stimmt, sagte sich Cooper nachdenklich und starrte seinen Bildschirm an.
In den letzten drei Tagen hatte er kaum geschlafen, fast nichts gegessen und sich mit jedem angelegt, der in die Nähe kam.
Vermutlich gab es nur eine Möglichkeit, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Er musste sich dem Problem stellen.
Das Schönste an einem freien Nachmittag für Zoe war das Alleinsein. Keine Kunden, mit denen sie sich unterhalten musste, keine ungeduldigen Gäste, kein Sohn, der ständig ihre Aufmerksamkeit forderte. Während dieser wenigen kostbaren Stunden war sie weder Verkäuferin, Kellnerin noch Mutter, sondern einfach Zoe.
Im Augenblick saß sie auf den Stufen zur Veranda und versuchte, aus der Anleitung für die Montage eines Gartengrills schlau zu werden. Wenn das gelang, würde sie Keenan am Abend mit Hamburgern überraschen.
Zoe wusste, dass niemand in der oberen Wohnung war. Sie versuchte, nicht an Cooper zu denken und daran, dass er in den letzten Tagen nur zum Schlafen nach Hause gekommen war.
Es war dumm von ihr gewesen zu glauben, dass er anders sein würde als andere Männer. Er hatte sie begehrt, erobert und das Interesse an ihr wieder verloren. Begehrt hatte sie ihn auch. In dieser Hinsicht hatte keiner dem anderen etwas vorzuwerfen. Der Schmerz in der Herzgegend würde wieder vergehen. Sie und Keenan würden allein zurechtkommen. Schließlich hatten sie Übung darin.
Der Schraubenzieher rutschte ab und schürfte ihr die Fingerknöchel auf. »Verdammt!«
»Was, zum Teufel, machst du da?«, fragte Cooper plötzlich neben ihr.
Mit blitzenden Augen blickte sie zu ihm auf. »Ich backe einen Kuchen. Wonach sieht es sonst aus?«
»Du kannst nichts zusammenbauen, wenn du die Einzelteile über den ganzen Garten verstreust.« Automatisch bückte er sich, um Ordnung in das Chaos zu bringen. Zoe schob seine Hand mit dem Schraubenzieher weg.
»Auf die Dienste eines Hobbyhandwerkers kann ich verzichten. Ich bin kein hilfloses Frauchen, das ohne die Unterstützung eines Mannes nichts zustande bringt.«
Beleidigt steckte er die Hände in die Taschen. »Wie du willst. Dann mach es eben selbst.«
»Das tue ich ja auch. Es macht mir Spaß, mich mit technischen Dingen zu beschäftigen.«
»Fantastisch. Wenn das Ding dann auseinanderfällt, ist niemand anders da, dem du die Schuld zuschieben kannst.«
»Genau.« Zoe blies eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich bin durchaus imstande, Fehler zuzugeben.« Sie nahm einen Schraubenschlüssel und zog eine Mutter fest. »Willst du den ganzen Nachmittag hier stehen bleiben?«
»Ich möchte mit dir reden.«
»Bitte sehr.«
Cooper hatte
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