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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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blutig.
    Das Herz hämmerte mir im Hals. Philip, bist du am Leben? Ich konnte kaum an mich halten, um es nicht laut herauszuschreien.
    Valentine trat zur Seite, als wartete er darauf, dass ich an ihm vorbeiginge. Ich sah den namenlosen Kahlkopf an. Sein Gesicht war nicht zu deuten. Er forderte mich auf, vor ihm herzugehen. Was hätte ich tun können? Ich ging.
    Was ich sah, ließ mich am Kopf der Treppe anhalten. Ich konnte nicht weitergehen. Ich konnte einfach nicht. Aubrey stand an der gegenüberliegenden Wand und grinste mich an. Sein Haar war wie immer golden sein Gesicht bestialisch. Nikolaos trug ein Kleid aus fließendem Weiß, sodass ihre Haut kalkweiß wirkte, das Haar wie Baumwollfasern. Sie war mit Blut bespritzt, als hätte es ein Malheur mit roter Tinte gegeben.
    Ihre grau-blauen Augen sahen zu mir herauf. Sie lachte wieder, klangvoll, klar und boshaft. Anders konnte man es nicht bezeichnen. Boshaft. Mit ihrer weißen, blutbespritzten Hand streichelte sie Philips nackte Brust. Sie umkreiste mit der Fingerspitze seine Brustwarzen und lachte.
    Sie hatten ihn an Händen und Füßen an die Wand gekettet. Sein langes braunes Haar war nach vorn gefallen, ein Auge verbergend. Sein muskulöser Körper war mit Bisswunden übersät. Das Blut lief ihm in Rinnsalen über die braune Haut. Er starrte mit dem einen Auge zu mir herauf, das andere blieb verborgen. Verzweiflung. Er wusste, er war hierher gebracht worden, um zu sterben, auf diese Weise, und er konnte nicht das Geringste dagegen tun. Aber es gab etwas, das ich tun konnte. Es musste etwas geben. Gott, bitte, lass es etwas geben!
    Der Kahle fasste mich an der Schulter, und ich schrak zusammen. Die Vampire lachten. Der Kahle nicht. Ich ging die Treppe hinunter und blieb ein paar Schritte vor Philip stehen. Er wollte mich nicht ansehen.
    Nikolaos berührte seinen nackten Oberschenkel und fuhr mit den Fingern daran aufwärts.
    Er verkrampfte sich, ballte die Fäuste. »Oh, wir haben es nett gehabt mit Ihrem Liebhaber«, sagte Nikolaos süß wie immer. Ganz die kindliche Braut. Miststück.
    »Er ist nicht mein Liebhaber.«
    Sie schob die Unterlippe vor. »Also, Anita, nicht lügen. Das ist nicht schön.« Sie schritt auf mich zu, die schmalen Hüften wiegten sich nach einer inneren Melodie. Sie streckte eine Hand nach mir aus, ich wich zurück und prallte gegen Winter. »Animator, Animator«, sagte sie. »Wann werden Sie lernen, dass Sie mich nicht abwehren können?«
    Vermutlich wollte sie nicht, dass ich darauf antwortete, also ließ ich es.
    Sie griff noch einmal nach mir, mit einer zierlichen, blutigen Hand. »Winter kann Sie festhalten, wenn Sie möchten.«
    Halten Sie still oder wir sorgen dafür. Großartige Wahl. Ich hielt still. Ich verfolgte, wie diese bleichen Finger über mein Gesicht glitten. Ich grub die Fingernägel in die Handflächen. Ich würde nicht ausweichen. Mich nicht rühren. Sie berührte meine Stirn, und ich spürte kaltes, nasses Blut. Sie strich es meine Schläfe entlang und über meine Wange, fuhr damit über meine Oberlippe. Ich glaube, ich hielt den Atem an.
    »Lecken Sie sich über die Lippen«, sagte sie.
    »Nein.«
    »Oh, Sie Sturkopf. Hat Jean-Claude Ihnen diesen Mut gegeben?«
    »Wovon zum Teufel reden Sie?«
    Ihr Blick verfinsterte sich, verdüsterte das Gesicht. »Seien Sie nicht so zimperlich, Anita. Das passt nicht zu Ihnen.« Mit einem Mal klang sie erwachsen, an ihrer Wut hätte ich mich glatt verbrühen können. »Ich kenne Ihr kleines Geheimnis.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte ich und meinte es ernst. Ich verstand ihren Ärger nicht.
    »Wenn Sie möchten, können wir noch eine Weile dieses Spiel treiben.« Plötzlich stand sie neben Philip, und ich hatte sie nicht gesehen. »Hat Sie das überrascht, Anita? Ich bin noch immer Herr dieser Stadt. Ich habe eine Macht, von der Sie und Ihr Meister nicht einmal träumen können.«
    Mein Meister? Was zum Teufel redete sie da? Ich hatte keinen Meister.
    Sie strich ihm seitlich über die Brust, über die Rippen. Sie wischte das Blut ab, und die Haut erwies sich als glatt und unberührt. Wie sie vor ihm stand, reichte sie ihm nicht einmal bis zum Schlüsselbein. Philip hielt die Augen geschlossen. Sie beugte den Kopf zurück, die Fänge blitzten, die Lippen zogen sich fauchend zurück.
    »Nein.« Ich machte einen Schritt vorwärts. Winters Hände landeten auf meinen Schultern. Er schüttelte den Kopf, langsam und vorsichtig. Ich sollte nicht eingreifen.
    Sie trieb

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