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Bittere Sünde (German Edition)

Bittere Sünde (German Edition)

Titel: Bittere Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Roll
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Babysitterin angeboten.«
    »Aha, wer ist das denn?«
    »Ein junges Mädel, Amanda heißt sie. Ich habe mich heute mal mit ihr unterhalten, und sie macht einen richtig guten Eindruck. Dann könnten wir mal wieder was zu zweit machen …« Linn bedachte ihn mit einem vielsagenden Blick.
    Magnus grinste breit. »Dann rufen wir sie doch kommende Woche an, damit sie mal vorbeikommen kann.«
    Er holte die Himbeermarmelade aus der Tüte und stellte das Glas in den Kühlschrank.
    Linn setzte sich an den Tisch und sah ihn prüfend an. »Wie war’s auf der Arbeit?«
    »Ganz in Ordnung, würde ich sagen. Aber dieser Fall ist so verdammt merkwürdig, Linn. Die Art und Weise, wie der Täter beim Foltern vorgeht, finde ich extrem raffiniert. Und dann gibt es so viele zusätzliche Einzelheiten, von denen ich nicht mal weiß, ob sie überhaupt mit der Sache zu tun haben.«
    Sie schaute ihn neugierig an. »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel der Vater des Opfers, Gösta. Der scheint ein ziemlicher Mistkerl gewesen zu sein. Er soll Ende der Fünfziger in Argentinien eine Vierzehnjährige vergewaltigt haben.«
    »Wie schrecklich«, entfuhr es Linn. »Aber das ist ja schon ewig her, kann das wirklich mit dem Fall zusammenhängen? Lebt er denn überhaupt noch, dieser Gösta?«
    Magnus schüttelte den Kopf. »Nein, aber Erik hatte, wie’s scheint, weder Freunde noch Feinde, also müssen wir etwas tiefer graben.« Er schaute ihr in die Augen und fuhr fort: »Außerdem wurde ein Hund auf sehr ähnliche Weise mit heißem Wasser gequält und dann getötet.«
    »Etwa auch da in der Gartenlaube?« Linn sah erstaunt aus.
    »Nein, nein, das war vor ungefähr dreißig Jahren auf dem Hof der Berggrens. Du merkst, das ist alles ziemlich verwirrend.«
    Linn stellte die Pfannkuchen auf den Tisch.
    Elin hatte sich von hinten an Magnus geschlichen und zerrte nun heftig an seinem Pullover. »Papa, liest du uns jetzt was vor?«
    »Gleich, Elin, erst essen wir. Kannst du Moa holen?«
    Elin flitzte los, und Magnus wandte sich an Linn. »Wir reden weiter, wenn die Kinder im Bett sind, okay?«
    Linn nickte zustimmend.
    Moa hielt bis zehn Uhr durch und schlief zuletzt am Fußende von Elins Bett ein. Magnus und Linn ließen sich aufs Sofa sinken, Linn schob ihre Füße auf Magnus’ Schoß.
    »Erzähl mir mehr von diesem Erik und seiner Familie.«
    »Bisher wissen wir noch nicht allzu viel. Sie scheinen sehr isoliert gelebt zu haben. Mit den paar Nachbarn in Flaxenvik, die wir ausfindig machen und befragen konnten, scheinen sie nicht viel zu tun gehabt zu haben.«
    »Und nach dem Umzug in die Stadt?«
    »Da sah es nicht wirklich anders aus. Die Leute können sich kaum an sie erinnern. Sie scheinen ein richtiges Schattendasein geführt zu haben.«
    Magnus erhob sich. »Ich verfrachte mal eben Moa in ihr eigenes Bett.«
    Als er in Elins Zimmer kam, schliefen die beiden Mädchen tief und fest. Sie atmeten ruhig und waren fast wieder gesund. Magnus nahm Moa auf den Arm, trug sie in ihr Zimmer und klemmte ein paar Bücher zwischen Bettkante und Matratze. Es war zwar lange her, dass eins der Kinder aus dem Bett gefallen war, aber man konnte ja nie wissen. Nachdem er fertig war, betrachtete er sie lächelnd. Dann schlich er hinaus und in die Küche, um Tee zu kochen.
    Linn saß noch immer auf dem Sofa und kritzelte fast fanatisch irgendwelche Dinge auf die Rückseite einer Zeitschrift, als er mit den Teetassen wieder zu ihr stieß. Irgendwann war sie fertig, streckte sich und ließ sich zurück in die Sofakissen sinken.
    »Ich habe mich mal ein bisschen mit dem Fall beschäftigt … Naheliegend wäre natürlich die Annahme, dass es sich um einen sexuell motivierten Sadisten handelt, was dann aber doch ausscheidet, weil die Opfer verwandt sind. Ein sexuell motivierter Sadist bevorzugt einen bestimmten Opfertypus. Personen unterschiedlichen Geschlechts oder unterschiedlichen Alters sind nicht so deren Ding. Dahinter muss also eine andere Motivation stecken.«
    Magnus lehnte sich interessiert vor, und Linn fuhr fort: »Dass sich die Misshandlung auf die Geschlechtsorgane beschränkt, deutet dennoch auf eine sexuell motivierte Tat hin, aber ich gehe davon aus, dass der Täter das nicht macht, um sich aufzugeilen.«
    »Es gab auch weder bei Erik noch bei Gunvor Anzeichen eines sexuellen Übergriffs«, warf Magnus ein.
    »Ja, hier geht es um was anderes.«
    »Rache?«
    »Möglich. Schon kommt die Vergewaltigung in Spiel, nicht wahr?«
    Magnus dachte eine Weile über das

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