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Bittere Sünde (German Edition)

Bittere Sünde (German Edition)

Titel: Bittere Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Roll
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hast du keine Verstärkung angefordert? Wir sind ein Team. Du, ich, Roger und Sofie. Aber du scheinst ja zu glauben, das hier ist eine Einmannshow!«
    »Wie oft soll ich es noch sagen, ich hatte kein Telefon. Und der Mörder hat es mitgenommen.«
    »Lidhman hat sicher einen Apparat!«, schrie Arne.
    »Dann wäre der Kerl mir entkommen.«
    »Verdammt noch mal … Das ist er doch auch so. Magnus, das war lebensgefährlich.« Arne fuhr sich so erregt mit der Hand durch das helle Haar, als wollte er es sich ausreißen. »Wir können nicht noch mehr Menschenleben aufs Spiel setzen. Außerdem haben du und deine Familie schon genug durchgemacht.«
    »Hast du deine Nummer schon mal angerufen?«, warf Sofie ein.
    Magnus nickte.
    »Nichts?«
    »Natürlich nicht, und jetzt ist das Handy abgestellt.«
    Es wurde still, und Magnus schaute wütend auf seine Hände. Es passte ihm nicht, dass die anderen dachten, er würde im Alleingang handeln, aber diese ganzen Zurechtweisungen machten ihn gleichzeitig so sauer, dass er nicht daran dachte, sich zu entschuldigen.
    Sofie brach das Schweigen. »Was sagen wir denn jetzt der Presse? Ich wurde bereits von ein paar Journalisten kontaktiert. Wenn die erfahren, dass noch jemand ermordet worden ist …«
    Arne hob abwehrend die Hand und bemühte sich um einen freundlicheren Ton. »Ich kümmere mich darum.« Er fuhr zu Magnus herum, der auf dem Konferenztisch zusammengesackt war und müde das Gesicht in die Hände gelegt hatte.
    »Hast du den Täter gesehen? War das ein Mann oder eine Frau?«
    »Kann ich nicht sagen.« Magnus wirkte völlig am Ende.
    »Du hast wirklich nichts gesehen?«, fragte Roger überrascht.
    »Es war dunkel und noch dazu neblig.«
    »War der Täter groß oder klein? Irgendwas musst dir doch aufgefallen sein!«
    »Ich hab diese Person aus dreißig Metern Entfernung gesehen. Unter Umständen könnte ich das Bewegungsmuster wiedererkennen. Außerdem trug sie etwas auf dem Rücken.«
    »Kannst du die Haare beschreiben?«
    »Nein, vielleicht hatte sie eine Mütze auf, ich weiß es nicht. Meinst du nicht, ich würde euch das sagen, wenn mir etwas Aussagekräftiges aufgefallen wäre?«
    Roger legte den Kopf schief.
    »Jetzt bist du dem Täter das zweite Mal in die Quere gekommen, hast du darüber schon mal nachgedacht?«
    Magnus verbarg das Gesicht in den Händen. »Natürlich hab ich das. Der wird mich jetzt richtig gern haben, schätze ich«, stöhnte er.
    »Wir kriegen den schon«, versuchte Roger ihn zu beruhigen. »Hast du Linn mittlerweile mal angerufen? Die wird sonst außer sich sein vor Sorge.«
    Magnus war irritiert, er hatte sie doch sicher angerufen, oder? Aber nein, er hatte alle Hände voll zu tun gehabt, die anderen zu dieser Krisensitzung zusammenzutrommeln und die Spurensicherung in Lidhmans Wohnung zu schicken.
    Abrupt stand er auf, den Blick auf Arne gerichtet. »Ich muss sie sofort anrufen. Sind wir für heute hier fertig?«
    Arne nickte müde. »Ja, sind wir. Wir müssen alle zusehen, dass wir etwas Schlaf bekommen.«
    Magnus hastete in sein Büro und griff zum Telefonhörer. Linn war ganz sicher außer sich vor Sorge. Nach vier Freitönen ging sie immer noch nicht ans Telefon. Vielleicht schlief sie ja schon, es war nicht mehr ganz früh.
    Magnus versuchte es noch einmal, gab aber auf, nachdem er es fünf Mal hatte klingeln lassen. Beunruhigt griff er nach seiner schwarzen Jacke, die über dem Schreibtischstuhl hing, und lief zur Tür. Sie ging doch sonst immer ans Telefon, schlief sie denn wirklich so fest? Im Türrahmen machte er noch einmal kehrt. Er dauerte, bis er die Nummer des Polizisten gefunden hatte, der vor dem Krankenhauszimmer Wache schob. Eine ungewöhnlich tiefe Männerstimme beantwortete seinen Anruf: »Jonas Orling.«
    »Hallo, hier spricht Magnus Kalo. Ich habe versucht, Linn zu erreichen, sie ist aber nicht ans Telefon gegangen. Jetzt wollte ich nur schnell nachhören, ob alles in Ordnung ist.«
    »Ja, hier ist alles in Ordnung. Ihre Frau ist gerade allerdings nicht da, ich passe auf die Kinder auf.«
    Magnus erstarrte. »Wie bitte?«, stieß er hervor.
    »Ihre Frau ist vor einer Weile weggefahren. Sie beide waren doch verabredet.«
    Magnus’ Stimme klang auffallend schrill, als er antwortete. »Verabredet?«
    »Ja, sie hat mir gesagt, Sie hätten sie gebeten, Sie abzuholen.«
    Magnus brüllte wie ein angsterfülltes Tier. »Wo? Wo sollte sie mich abholen?«
    Jonas stammelte nervös. »Sie hat gesagt, Sie haben ihr eine SMS geschickt,

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