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Bitterer Jasmin

Bitterer Jasmin

Titel: Bitterer Jasmin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyny Anthony
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dieser Mission völlig ausfielen und nichts als eine eifersüchtige, streitsüchtige Jungfer übrig blieb. Aber Frauen waren eben im allgemeinen unverlässlicher, und es war dumm vom ihm gewesen, von ihr anderes zu erwarten. Er trug die Verantwortung für diese Aktion und mußte sich voll auf Resnais und Madeleine verlassen können. Daß Resnais seine Erklärung wegen des Maschendrahtes so schnell akzeptiert hatte, konnte ihn nicht täuschen. Resnais war nicht einverstanden mit ihm. Erstens, weil man ihn nicht informiert hatte, und zweitens war es Madeleine gelungen, in ihm den Verdacht zu wecken, Peters wäre beeinflussbar. Er fuhr langsamer und stoppte schließlich am Straßenrand, kramte eine Zigarette heraus und zündete sie an. Er war der Anführer und mußte die anderen beiden hinter sich haben. Resnais konnte man besänftigen, und wenn Madeleine ihre persönlichen Beziehungen zu ihm löste, würde sie wohl mit den Störaktionen aufhören. Wenn nicht, ließ er sie zurückbeordern. Vielleicht war das ohnehin die bessere Lösung. Aber er mußte ihr fairerweise noch eine Chance geben. Peters startete den Wagen und fuhr zur Villa hinauf.
    Als Madeleine vom Sonnenbad auf den Felsen ins Haus zurückkam, traf sie Resnais in der Halle. Ihr dunkelbraun gebrannter Körper glänzte von Öl und Schweiß, der Bikini ließ ihre großen Brüste, die schmale Taille und die kräftigen Schenkel zur Geltung kommen.
    »Fast so heiß wie bei mir daheim«, meinte sie. Der Franzose hatte eine Hand auf dem Geländer, mit einem Fuß stand er auf der untersten Stufe.
    »Wohin gehst du denn?«
    Er nahm den Fuß wieder von der Treppe.
    »Ich muß immerzu an das Fenster denken. Es sind ja schon viele mit Hilfe von Bettüchern hinuntergeklettert. Da wollte ich lieber mal nachsehen.«
    »Ich komme mit«, entschied sie.
    »Du solltest lieber hier unten bleiben. Ich möchte mich in Ruhe umsehen, und da ist es bestimmt besser, wenn er uns nicht beide dort antrifft. Bleib du lieber hier und halt Ausschau, ob er kommt.«
    Sie sah ihn überrascht an.
    »Du vertraust ihm nicht?«
    »Du etwa? Attackierst du ihn nicht deswegen dauernd, weil du seine Haltung gegenüber der Dame da oben nicht billigst?«
    »Ich bin nicht eifersüchtig«, sagte sie lauter als nötig. »Auf so eine elende, blöde …«
    »Du brauchst gar nicht zu schreien«, beschwichtigte Resnais. »Du bist eifersüchtig, meine liebe Madeleine, und ich achte deinen Instinkt. Sie hat deinen Freund umgekrempelt, und es wundert mich nicht, daß du mißtrauisch geworden bist. Ich schaue mir jetzt einmal das Fenster an und die Dame auch. Falls was zwischen den beiden ist, finde ich es vielleicht heraus.«
    »Wie denn?«
    »Vielleicht frage ich sie einfach danach. Jedenfalls bleib du hier und halt mir Peters vom Leib, bis ich wieder unten bin.«
    »Sie wird es ihm aber sagen«, gab Madeleine zu bedenken. »Mach ihn nicht wütend, Resnais, du weißt nicht, wie er da reagieren kann.«
    »Die tut schon, was ich ihr sage«, grinste Resnais. Er begann, die Treppe hinaufzusteigen. »Ich kann gut mit Damen umgehen, die sagt bestimmt kein Wort.«
    Eileen war eingeschlafen. Der Roman lag aufgeschlagen auf dem Bett. Das ganze Zimmer lag in hellem Sonnenschein, es war unerträglich heiß. Resnais sperrte ganz leise auf und zog den Schlüssel heraus; sie wurde nicht wach davon. Er schloß die Tür und sperrte von innen ab. Dann ging er auf Zehenspitzen zum Bett hinüber, auf dem sie in einem dünnen Unterrock lag. Er war schweißfeucht und klebte ihr am Körper, was fast den Eindruck entstehen ließ, als wäre sie nackt.
    Madeleines braungebrannter Körper in dem winzigen Bikini hatte ihn nicht erregt. Die blasse Haut, die schlanken Arme und die seidenbedeckten Schenkel, die handgearbeitete Spitze um die Brüste machten ihn ganz begierig. Er setzte sich auf den Bettrand. Als sie von der Bewegung aufwachte, legte er ihr die Hand auf den Mund. »Guten Tag, Madame«, grinste er, »wir werden uns jetzt einmal ein bißchen unterhalten.«
    ***

    »Ich weiß, was das für Ihre Gesellschaft bedeutet«, sagte Saud Homsi, »aber schließlich geht es um das Leben Ihrer Frau.«
    Logan Field lehnte sich mit dem Rücken gegen einen großen Schaukasten. Er war schon so oft in Teheran gewesen und hatte nie daran gedacht, sich die Kronjuwelen anzusehen. Besichtigungsfahrten interessierten ihn überhaupt nicht. Seine Antiquitätensammlung war eine reine Investitionsfrage.
    »Ich kann es einfach nicht tun«, beteuerte

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