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Bitterer Jasmin

Bitterer Jasmin

Titel: Bitterer Jasmin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyny Anthony
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hatte.
    »Majestät waren so gütig, Ihre Sympathie wegen meiner Frau auszudrücken«, begann er vorsichtig. Er bemerkte, wie James neben ihm steif wurde. Der Schah nickte.
    »Sie wissen, daß man sie nur freilassen wird, wenn wir uns von Imshan zurückziehen.«
    »Ja, das hat der Syrer wohl bei der Befragung zugegeben.«
    »Leider habe ich zu Anfang einen schwerwiegenden Fehler begangen. Als dieser Homsi mich aufsuchte, hätte ich direkt zu Ihnen kommen sollen.«
    »Das wäre jedenfalls klüger gewesen.«
    James beobachtete ihn und versuchte herauszufinden, was der Blick hinter den dunklen Gläsern besagte, konnte aber nichts entdecken.
    »Allerdings hätte ich Ihnen wohl auch nicht helfen können, Mr. Field. Ihre Frau wurde ja nicht in unserem Land überfallen. Andererseits hätte mein Minister heute noch leben können.«
    »Das ist mir klar«, antwortete Logan fast unterwürfig. »Es tut mir auch sehr leid, aber man sagte mir, wenn ich nicht Stillschweigen bewahrte, würde meine Frau getötet werden. Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Ich verstehe, es war eine schwierige Entscheidung.«
    Logan lehnte sich vor. »Es wäre aber möglich, das Leben meiner Frau jetzt zu retten, wenn Sie mir helfen.«
    Der Schah zog die Zigarettenkiste zu sich, öffnete sie, nahm eine Zigarette heraus und bot Field und James an. Mit dieser Geste beraubte er Logans letzte Worte ihres dramatischen Effekts.
    »Das würde ich gerne tun, wenn es möglich wäre.«
    »Es ist möglich«, sagte Logan. »Ich werde meinen Vertrag mit der japanischen Regierung beim Nachfolger Minister Khorvans hinterlegen. Bezüglich unserer Glaubwürdigkeit bestehen ja wohl keine Zweifel. Wir brauchen Imshan sehr, das wissen Sie selbst besser als ich; ich bin nur Geschäftsmann, kein Politiker. Wenn Sie gestatten, möchte ich dann eine öffentliche Erklärung abgeben, daß wir uns von Imshan zurückziehen, damit man meine Frau freilässt.«
    »Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Ich meine, daß ich so tue, als akzeptierte ich die Bedingungen der Terroristen. Wenn meine Frau in Sicherheit ist, schließen wir die Sache ab, und der Vertrag ist perfekt. Es kann sich nur um ein paar Tage handeln.«
    »Sie meinen also, daß Sie öffentlich von den Verhandlungen Abstand nehmen und nach Klärung Ihrer familiären Situation alles wiederaufnehmen?« Er schüttelte den Kopf und nahm seine dunkle Brille ab. Der Blick war kühl. »Tut mir leid, Mr. Field, aber das ist unmöglich. Ich kann keiner westlichen Firma erlauben, Verhandlungen mit uns abzubrechen und dann erneut damit zu beginnen. Es ist unvereinbar mit meiner Politik, jemanden für Imshan wieder in Erwägung zu ziehen, der sich schon davon zurückgezogen hat. Ich habe volles Verständnis für Ihr Dilemma, aber ich würde Ihnen raten, alle persönlichen Fragen von den geschäftlichen zu trennen.«
    Er stand gemächlich auf und streckte Logan die Hand entgegen. »Ich bin sehr froh über Ihren Vertrag mit den Japanern«, sagte er und wandte sich dann an James. »Habe mich gefreut, Sie wieder zu sehen, Mr. Kelly.«
    Die Audienz war vorüber, der Zeremonienmeister begleitete sie durch die Halle. Wieder gingen sie Seite an Seite über die Treppe. Keiner sprach ein Wort. Vor dem Tor stand der blaue Rolls-Royce, im Fond saß Janet.
    »Ich hab's eben versucht«, sagte Logan plötzlich zu James. »Immerhin hätte er sich ja einverstanden erklären können.«
    »Nein, nie!« entgegnete James. »Warum sollte er Ihnen aus der Patsche helfen? Das ist Ihre Angelegenheit. Wir fahren jetzt zu Ardalan; ich habe meinen Wagen herbeordert, wir treffen uns dort.«
    Janet umarmte Logan und küßte ihn. »Gott sei Dank bist du zurück. Wie war's?«
    »Gut.« Er zog sich von ihr zurück. »Er hat bekommen, was er wollte.« Logan Field wollte jetzt nicht darüber reden. Seine Entscheidung. Das hatte er von Anfang an getan: zwischen den Ölfeldern und Eileen gewählt.
    »Ich habe schlechte Nachricht für dich«, sagte Janet behutsam. »Ardalan meint, daß Eileen schon tot ist.«
    »Was?« Er drehte sich abrupt zu ihr. »Was soll das heißen?«
    »Homsi ist bei der Befragung gestorben. Ardalan meint, daß man Eileen inzwischen bereits getötet hat, und zwar, weil man wußte, daß Homsi alles ausplaudern würde. Es ist also nicht deine Schuld. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen.«
    Sie drückte seine Hand; er entzog sie ihr und starrte durch die Scheibe.
    »Wir sollen uns in seinem Büro ein Tonband anhören. Wahrscheinlich

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