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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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wäre noch was anderes, worum ich dich bitten wollte.«
    »Ah, sind wir jetzt an der Stelle, wo du mir eröffnest, warum du so freigiebig mit vertraulichen polizeilichen Informationen umgehst?« Ich lächelte aufmunternd. »Schieß los, ich bin ganz Ohr.«
    »Ich möchte diese Sache mit Victoria Harrier weiter verfolgen«, erklärte er mit seiner tiefen Brummstimme. »Der schnellste Weg herauszufinden, was sie im Sinn hat, und die verschwundenen Faelinge zu finden, ist, ihr zu erlauben, dich zu entführen.«
    Hm … wollte ich wirklich das Opferlamm spielen? Aber es ging schließlich um die verschwundenen Faelinge, und es war Hugh , der mich darum bat. Ihm vertraute ich vollkommen.
    » Aber es wirst nicht du sein, die Kontakt aufnimmt, Genny«, fuhr er zu meiner Überraschung fort, »sondern eine Polizistin, die sich in einen Genny-Doppelgänger-Zauber hüllt. Hexe Martin meint, sie könne die Zauber, die die toten Faelinge benutzt haben, replizieren. Auf diese Weise könnte sich unsere Mitarbeiterin undercover einschleichen. Und dann können wir zuschlagen, sobald man unsere Agentin gekidnappt hat. Das reicht für die nötigen Durchsuchungsbeschlüsse und den Rest. Alles, was ich von dir brauche, ist ein wenig Blut für den Zauber, Genny.«
    Ich trommelte nachdenklich mit den Fingern an meinen Becher; etwas an diesem Plan gefiel mir nicht, und das machte mich ganz kribbelig.
    »Falls du dir Sorgen wegen des Doppelgänger-Zaubers machst, Genny«, fuhr Hugh brummend fort, »kannst du ihn ja selbst von der WPC lösen, wenn wir fertig sind.«
    »Es geht nicht um den Zauber.« Ich runzelte die Stirn. »Ich mache mir Sorgen, weil jemand anders an meiner Stelle entführt wird. Was ist, wenn eure Beamtin in Gefangenschaft gerät und ihr Victoria Harrier nicht dazu bringen könnt auszupacken? Die Polizistin könnte spurlos verschwinden; sie könnte in große Gefahr geraten. Sie könnte getötet werden.«
    »Aber es ist Constable Martin, Hexe Martins Tochter, die deinen Platz einnehmen wird, Genny. Und sie hat eine ganz besondere Gabe: Sie hat eine Verbindung zu ihrer Mutter; die beiden können telepathisch miteinander kommunizieren, egal, wo sie sind. Sobald man Constable Martin gefangen hat, kann sie ihrer Mutter alle nötigen Informationen für eine Rettungsmission weitergeben.«
    Das schien eine praktische Lösung zu sein, wenn auch gefährlich für Constable Martin. Da fiel mir eine andere Frage ein: »Wisst ihr schon, woran Sally, das Rabenmädchen, und Aoife gestorben sind?«
    Hugh reichte mir seinen Becher und zückte sein Notizbuch. »Todesursache bei Sally Redman: Herzstillstand. Zumindest ist das der vorläufige Befund. Aber Sally war jung und hatte ein gesundes Herz. Der Toxikologiebericht liegt noch nicht vor, es könnte also sein, dass man ihr so etwas wie Digitalis verabreicht hat. Bis auf die Kopfverletzung – übel, aber nicht tödlich – hatte keine von beiden irgendwelche offensichtlichen Verletzungen. Was Aiofes Todesursache betrifft, da warten wir noch auf den Autopsiebericht.«
    »Also keine Bisswunden oder sonstige Spuren einer Ermordung?«
    »Noch nicht.«
    »Da ist noch etwas, das mich stört«, sagte ich und musste an die Lüftlmalerei der Urmutter denken, den gehörnten Gott am Disney-Himmel. »Das Dazwischen im Tower gehörte ursprünglich dem alten Donn, aber der ist tot. Sylvia hat irgendwas von seinem Grab erwähnt. Könntest du herausfinden, ob er vielleicht noch am Leben ist?«
    »Wieso fragst du?«
    »Kann ich nicht sagen«, keuchte ich, während mir der Knebel der Mutter die Kehle zuschnürte.
    Hugh zückte einen seiner wurstgroßen Troll-Kulis, machte sich eine Notiz und klappte sein Notizbuch zu. »Ich kümmere mich darum, und …«
    »Sergeant Munro!«, rief jemand von den Streifenwagen herüber.
    Hugh gab mit einem Wink zu verstehen, dass er gleich kommen würde, und sagte: »Warte bitte ein paar Minuten.«
    Ich warf die Pappbecher in einen Abfalleimer und starrte auf die vom Wind aufgewühlten Wasser der Themse. Immer noch plagte mich dieses unbehagliche Gefühl. Hughs Doppelgänger-Plan war nicht schlecht, aber er brauchte Beweise und Durchsuchungsbeschlüsse, bevor seine Jungs in Blau – oder besser gesagt, seine Mädels in Blau (da die meisten Hexen waren) – irgendwelche Türen einrennen und die Bösewichte festnehmen konnten. Ich dagegen verfügte über die geballte Unterstützung der Londoner Fae. Ich konnte Hughs Plan umsetzen, ohne auf irgendwelche juristischen Stolpersteine

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