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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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selbst wenn man es ihnen erzählte. Aber es ist strafbar, einen Menschen außerhalb eines legalen Vampir-Etablissements mit einer Gedankenfessel zu unterwerfen; darauf steht der Tod durch die Guillotine. Und ich bezweifelte ernsthaft, dass eine Frau wie Victoria Harrier, eine einflussreiche Hexe, je den Fuß in einen Vampirclub gesetzt hatte.
    Natürlich ist es ebenso strafbar, einen Menschen mit einem Glamour-Zauber zu unterwerfen, auch dafür heißt es Rübe ab.
    Daran musste ich denken, während ich in Victorias goldene Augen starrte, die mich mit einem geradezu hingerissenen Ausdruck musterten. Obwohl mir alles andere als wohl dabei war, schickte ich vorsichtig meinen Geist in den ihren – und fand prompt, was ich suchte: einen schwarzen gewundenen Strang, der so eingetreten war wie ein viel begangener Pfad. Kein Wunder, dass sie sich meinem Glamour so schnell ergeben hatte: Sie war vorprogrammiert. Wer immer der Vamp war, der dahintersteckte, er kontrollierte sie schon seit Jahren, eine Entdeckung, die mich, nachdem ich die Geschichte ihrer Schwiegertochter erfahren hatte, eigentlich nicht überraschte. Den Haken zu entfernen wäre jedoch zu gefährlich gewesen, dafür saß er schon viel zu tief. Viel einfacher war es, den Vamp, der an dem Hebel saß, zu entfernen, aber diese Aufgabe musste ich auf später verschieben. Im Moment musste ich vor allem meinen Glamour entfernen, ohne dass etwas zurückblieb.
    Victoria wimmerte auf, als ich vorsichtig begann, mich aus ihr zurückzuziehen. Ich hoffte inständig, ihr nicht zu viel verpasst und damit Schaden angerichtet zu haben. Ich hielt inne und begann dann von Neuem, nur langsamer, verästelte dabei meine Magie wie eine Feder und holte die hauchdünnen Fäden aus ihrem Geist zurück. Sie stieß ein ekstatisches Stöhnen aus, ihre Pupillen weiteten sich zu goldenen Kugeln. Fasziniert beugte ich mich vor und berührte ihre Lippen mit den meinen, nahm ihren Atem in mich auf, in dem ihre absolute Hingabe zu mir mitschwang. Ich sog die Süße dieser Hingabe, ja, Anbetung auf, sog die Energie, die davon ausging, in meinen eigenen Körper. Es fühlte sich an wie ein heißer Stromschlag, gleichzeitig sinnlich und anders als sinnlich. Ich keuchte auf, meine Lippen, noch immer an den ihren, zitterte vor Verlangen, meine Magie in sie einströmen zu lassen, sie damit anzufüllen, bis es nur noch mich, mich allein, für sie gab, ihr Herz nur noch für mich schlug, sie ganz mir gehörte.
    Ich erstarrte, ihr Gesicht zwischen meinen Händen, meine Lippen an den ihren, und genoss die köstlichen Gefühle, die mich durchrieselten. Die Versuchung war groß, so groß … Ich wusste, wie falsch das war, was ich tat, gleichzeitig schrie ein Teil von mir, ein dunkler, animalischer Teil, dass es das war, was ich brauchte, nichts anderes. Ich presste meine Lippen ein letztes Mal auf die ihren, dann ließ ich seufzend meine Hände sinken, gab ihr Gesicht und ihre Lippen frei. Behutsam zog ich meine Magie aus ihr zurück, wobei ich die eingetretenen Pfade des Vampirs benutzte.
    Sie stieß erneut ein Stöhnen aus. Ich lehnte mich zurück und schaute durch die getönten Scheiben auf das Treiben draußen, damit sie ein wenig Zeit hatte, wieder in die Wirklichkeit zurückzufinden, wobei ihr die einprogrammierten Befehle des Vampirs halfen, die ich mit meinem magischen Eindringen ausgelöst und seltsamerweise sogar noch verstärkt hatte.
    Ich erhaschte einen Blick auf die Nelson-Säule. Wir kreiselten immer noch, gemächlich dem Verkehrsfluss folgend, um den Trafalgar Square herum, gefahren von einem ahnungslosen Chauffeur, der auf ein Signal seiner Herrin wartete, um mich nach Hause zu bringen.
    »Also, Ms Taylor, was sagen Sie zu meinem Vorschlag?«, erkundigte sich Victoria Harrier.
    Ich schaute sie an. Sie saß kerzengerade auf dem Sitz, ihre Wangen waren leicht gerötet, doch dies war der einzige Hinweis darauf, dass etwas geschehen war. Es war offensichtlich, dass sich Victoria Harrier an nichts mehr erinnerte.
    »Wissen Sie, ich finde, Sie haben gar nicht so unrecht, was meine 3V-Erkrankung betrifft. Ich hatte bis jetzt noch nicht darüber nachgedacht. Vielleicht sollte ich mich ja wirklich mal mit Ihrer Schwiegertochter unterhalten.«
    Victoria Harrier lächelte zufrieden. »Wir könnten Ana jetzt sofort besuchen, wenn Sie möchten.« Sie deutete aus dem Fenster. »Sie wohnt am Trafalgar Square, zusammen mit ihrem Großvater, dem Fossegrim.«
    Der Fossegrim war Anas Großvater? Shit –

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