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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Verschwinden?«
    »Oliver schien nicht beunruhigt zu sein. Wenn wir davon wüssten, dann wäre das alles garantiert nicht mehr da«, sagte Michael und machte eine Kopfbewegung zum Computer hin. Wir, nicht sie . Claire war das nicht entgangen und sie sah, dass auch Eve es registriert hatte. »Wir hätten es mitgenommen.«
    Shane wechselte einen Blick mit beiden Mädchen. Ihm war dieses Wir-gegen-sie auch nicht entgangen. »Was soll das mit diesem Wir , Mann?«
    »Was?«
    »Zählst du dich mittlerweile zum Vampirteam?«
    Michael seufzte. »Müssen wir das jetzt diskutieren? Ich glaube, wir haben gerade größere Probleme.«
    »Nein, haben wir nicht«, sagte Eve. »Kim ist verschwunden. Sie macht gerade etwas echt Gefährliches und viele Leute - einschließlich der Vampire - möchten vielleicht, dass sie aufgehalten wird oder einfach verschwindet. Aber ich muss wissen, wo du stehst, Michael. Stehst du auf der Seite der Vampire? Oder stehst du auf unserer Seite?«
    »Uns bedeutet was? Menschen? Eve...«
    »Uns bedeutet Shane, Claire und ich«, sagte Eve rundheraus. »Bist du auf unserer Seite? Oder wirst du Amelie und Oliver erzählen, was Kim da macht, damit daraus eine allgemeine Hexenjagd entsteht?«
    Ein paar Sekunden lang antwortete er nicht. Shane erhob sich vom Bett, das ächzte, als sich die alten Sprungfedern entspannten. »Michael?«
    »Tu das nicht«, sagte Michael zu Eve. »Es gibt keine Wahl. Ich habe keine Wahl.«
    »Du hast immer eine Wahl, und das weißt du. Du hattest die Wahl, als du zugelassen hast, dass Amelie dich verwandelt, und du hast auch jetzt eine Wahl. Sam ist nicht mit dem Strom geschwommen. Und du brauchst das auch nicht zu tun. Du kannst... Gutes tun.«
    »Nicht alles, was die Vampire machen, ist schlecht.«
    Shane schlug mit solcher Wucht die flache Hand auf die Wand, dass es wie ein Gewehrschuss klang und alle zusammenzuckten und ihn ansahen. »Hilfst du uns, dafür zu sorgen, dass das aufhört, oder willst du abhauen und petzen?«, fragte er. »Das ist eine einfache Frage, Mann.«
    »Es geht nicht um uns drei. Es geht darum, dass Kim versucht, uns alle zu vernichten und selbst eine Art superreiche Reality-TV-Diva zu werden.«
    »Vielleicht«, sagte Shane. »Vielleicht muss das aber auch gar nicht sein. Der Video-Stream wird irgendwohin geleitet. Sie muss immer noch versuchen, alles zusammenzuschneiden. Wir können sie immer noch finden und dem Treiben ein Ende setzen. Niemand muss etwas davon erfahren.«
    »Warum willst du sie beschützen?«, fragte Michael. Shane warf Claire einen kurzen Blick zu, einen ganz flüchtigen, aber sie bemerkte das Schuldbewusstsein, das darin lag. »Exfreundinnen-Blues?«
    »Oh, Mann, du hältst jetzt besser die Klappe.«
    »Eve möchte sie retten, weil sie Freundinnen sind, das verstehe ich. Claire möchte einfach nur alle retten...«
    »Nicht alle«, murmelte sie.
    »Aber du, du bist derjenige, der voller Groll steckt. Du würdest Monica in einem Augenblick des Zorns unter einen Bus stoßen, aber du willst nicht, dass Kim etwas passiert.«
    »Im Ernst«, sagte Shane. »Halt die Klappe! Sofort!«
    »Merkst du jetzt, wie es sich anfühlt?«, sagte Michael leise. »Ich will auch nicht, dass jemand meine Motive infrage stellt. Ich bin ein Vampir. Dafür kann ich nichts. Ich trinke Blut. Komm verdammt noch mal darüber hinweg und tu nicht so, als würde es dabei nur um mich gehen. Du möchtest Kim retten? Schön. Aber wenn wir sie nicht in den nächsten vierundzwanzig Stunden finden, muss ich jemandem Bescheid sagen und dann geht es los.«
    »Dann geht es richtig los«, stimmte Eve zu. Sie hatte Tränen in den Augen, die silbrig schimmerten, aber sie zwinkerte weg. »Und dann ist es aus. Darauf kannst du Gift nehmen, Michael.«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging hinaus, wobei sie unterwegs Krempel aus dem Weg schubste. Claire sah ihr nach, dann löste sie das Kabel vom Computer. »Shane«, sagte sie, »hol die Kamera aus dem Schrank nebenan. Vielleicht können wir die IP zurückverfolgen und sehen, wohin sie die Videos schickt.«
    Michael folgte Eve. Shane blieb zurück, während sie den Computer und das Stromkabel in die Laptoptasche steckte. »Hey«, sagte er. Seine Finger berührten sanft ihr Haar, dann ihre Schulter. »Ich bin nicht - hör mal, es ist nicht so, dass ich verliebt in sie wäre. Das bin ich nicht. Es ist nur...«
    »Du hast ein Mal mit ihr geschlafen. Ja, ich hab's gehört.« Sie ließ die Verschlüsse an der Tasche zuschnappen und

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