Bittersweet Moon 2
und sie führt mich ins Badezimmer, indem sich sowohl eine
Badewanne, als auch eine mit einer Glasscheibe abgetrennte Dusche befindet.
Hier wird es sich gut aushalten können, stelle ich zufrieden fest. Ich möchte
mir noch die Terrasse anschauen und öffne die gläserne Tür. Die Terrasse ist
breit und sehr lang und sie verbindet die beiden Schlafzimmer. Der Ausblick ist
atemberaubend! Unter mir im Garten liegt der großzügige Swimmingpool und weiter
im Tal zeigt sich wieder Florenz. Wenn man im Pool schwimmt, kann man also
direkt auf die Stadt in der Ferne schauen!
„Gefällt
es dir hier?“, höre ich Robin, der gerade aus seinem Zimmer kommt. Schwungvoll
drehe ich mich zu ihm um und strahle dabei bestimmt wie ein Honigkuchenpferd.
„Oh ja, und wie es mir gefällt! Der Ausblick ist traumhaft und das ganze
Anwesen auch!“
„Das
freut mich. Mir gefällt es auch. Ist mal was anderes, als immer nur Florida
oder Kalifornien“, sagt er trocken und lehnt sich an das Geländer, den Blick
auf das Tal gerichtet. Er hat sein T-Shirt ausgezogen und trägt nur eine Hose.
Verstohlen schiele ich von der Seite auf seinen leicht gebräunten Torso. Ja,
ich habe mich nicht geirrt, er ist noch muskulöser geworden ... Eine Weile
lassen wir gemeinsam unsere Gedanken in die Ferne schweifen. Es ist herrlich
still hier, man hört die Grillen zirpen und nur das entfernte Geräusch eines
Rasenmähers versucht, die Idylle zu stören.
„Diana,
hör zu“, wendet sich Robin plötzlich an mich. „Ich möchte, dass du dich hier
frei fühlst und als mein Gast sollst du dich, ganz wie es dir gefällt
verhalten. Du darfst nicht denken, du bist jetzt verpflichtet, die ganze Zeit
in meiner Gesellschaft verbringen zu müssen, oder dass du dich meinen
Vorschlägen und Interessen anpassen musst.“ Robin blickt mir tief in die Augen
und ich sehe, er meint es ehrlich. „Ich würde mich zwar freuen, wenn du viel
Zeit mit mir verbringen würdest, aber nur, wenn du es auch willst. Das wollte
ich noch mal klarstellen.“ Er wendet den Blick wieder von mir ab und ich kriege
das Gefühl, dass er irgendwie unsicher wirkt. Untypisch für Robin.
„Robin,
ich danke dir. Ich werde gerne viel Zeit mit dir verbringen, aber ich bin auch
froh, wenn ich mal für mich alleine sein darf, ohne mich dafür entschuldigen zu
müssen“, antworte ich fast erleichtert.
„Kann
es sein, dass wir beide etwas eigenbrötlerisch geworden sind?“, grinst Robin
schon wieder und lehnt sich mit dem unteren Rücken an das hohe Geländer an, so
dass er mir einen freien Blick auf seine tätowierte Vorderseite gewährt. Ein
beflügelter Feuerdrache schlängelt sich von seiner Hüfte her über die ganze
linke Unterbauchseite. Und seine rechte Brust, oberhalb der Brustwarze, ziert
ein blauäugiger Wolfskopf. Es könnte aber auch ein Husky sein, Robins
Lieblingshunderasse. Da ich ja die neuen Tattoos begutachte, darf ich etwas
länger Robins sexy Körper betrachten, ohne dabei in Verlegenheit zu geraten.
„Der Wolf gefällt mir besonders“, sage ich ganz nüchtern, obwohl mein Blick
immer noch auf seinem Waschbrettbauch klebt.
„Ist
eigentlich ein Husky, aber er könnte durchaus auch als ein Wolf bezeichnet
werden“, klärt mich Robin auf. „Das Tattoo habe ich mir stechen lassen, als
mein Hund Duke vor drei Jahren gestorben ist. Es erinnert mich an ihn, ich habe
diesen Hund sehr geliebt.“ Ich nicke verständnisvoll. „Ich hoffe, dein Pferd
ist wohlauf?“, erkundige mich gleich nach seinem Hengst.
„Oh,
ja, dem Captain geht es gut. Zum Glück leben Pferde länger als Hunde ...“
„Wieso
gerade der Drache?“, deute ich mit dem Finger auf seinen Unterbauch, ohne ihn
zu berühren.
„Er
symbolisiert das lodernde Feuer in mir“, grinst er frech und zeigt seine
strahlend weißen Zähne. Dabei klopft er sich mit den Fingern selbstgefällig auf
seinen Unterbauch. Gespielt missbilligend schüttele ich den Kopf, aber ich kann
mir ein Lächeln nicht verkneifen.
„Nein,
im ernst, der Drache gefällt mir einfach als Motiv, hat auch eine keltische
Symbolik, wie die Motive auf meinen Armen“, sagt Robin wieder ernster. „Du
weißt schon, meine keltischen Wurzeln. Das Tattoo hast du auch noch nicht
gesehen“, dreht er sich schon seitlich zu mir, so dass er mir sein linkes
Schulterblatt zeigen kann. Das Motiv befindet sich oberhalb seines großen
Tattoos mit dem Pegasus.
„Wow,
ist das ein Excalibur?“, bin ich gleich begeistert. Eine zarte Frauenhand
schwingt
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