Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersweet Moon 2

Bittersweet Moon 2

Titel: Bittersweet Moon 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
Vom Netzwerk:
autobiografisch. Auch hätte er damit seine Frau zu sehr verletzt. Nachdem er
ihr seine Affäre mit mir gestanden hat, hätte sie gewusst, dass er in dem Song
über seine eigenen Gefühle spricht. Aber jetzt kann der Song niemandem mehr weh
tun ... Robin beginnt zu spielen und zu singen. Seine Stimme klingt leicht
rauchig, sinnlich und gefühlvoll ... Sie jagt mir einen wohligen Schauer über
den Rücken, wie eine zarte Berührung mit den Fingerspitzen ...
    „ Full
moon in december, so bittersweet and cold … a silent witness of our story which
is waiting to be told ...“ Ich vergesse völlig, warum ich da
bin, ich sehe in ihm nur noch den Rocksänger, den ich schon so lange anbete und
der mich mit seiner Stimme immer noch verzaubern kann. Er wechselt geschickt
und effektiv zwischen Moll und Dur und seine schlanken Finger gleiten versiert
über die Seiten. Wenn du es wissen willst, wie ein Musiker im Bett ist,
beobachte ihn, wie er sein Instrument behandelt ... Ich erinnere mich nicht
mehr, wer diesen Satz gesagt hat, aber er hat verdammt recht damit. Robin hält
die Gitarre auf seinem Schoß wie eine Geliebte. Mit seinen Händen liebkost er
sie, zärtlich und leidenschaftlich zugleich, um ihr die schönsten Klänge zu
entlocken. Er spielt nicht nur, er macht viel mehr Liebe mit seinem Instrument
... Dazu singt er mit der Stimme, die teilweise so klingt, wie wenn er im Bett
heiße Worte in mein Ohr flüstert … “Oh visit me in dreams! My salvation and
my pain ...“   Ich kriege wieder Gänsehaut am ganzen Körper und fühle mich
emotional und sogar körperlich angetörnt, während ich ihm genussvoll lausche
und seinen wunderbar entrückten Gesichtsausdruck genieße. Beim Refrain versucht
er zu modulieren, doch er sucht vergeblich nach dem Akkord und hört abrupt auf,
mit leicht frustriertem Blick. „Siehst du? Hier komme ich nicht weiter.“
    „Robin,
der Song wird wunderschön werden, die ersten zwei Strophen sind dir sehr gut
gelungen, wenn du mich fragst“, lasse ich gleich meine Begeisterung los. „Die
Melodie passt super zu dem Text und die Harmonien sind abwechslungsreich und
untermalen die Gesangsstimme perfekt.“
    „Danke,
danke!“, lächelt Robin fast verlegen. „Bitte, vergesse jetzt dass du mein Fan
bist, ich brauche deine Meinung und Hilfe als Musikerin, okey ?“
    „Geht
klar, ich werde ganz ehrlich und offen zu dir sein“, lächle ich und springe
hoch. An der Wand steht nämlich ein Klavier und ich habe schon eine Idee. „Du
spielst doch in E-Dur, stimmt's?“, frage ich noch und setze mich auf den
Klavierhocker.
    „Yep“,
nickt Robin.
    „Spiel
bitte noch mal die letzte Strophe, dass ich reinkommen kann und dann versuche
ich es mit dem Refrain“, schlage ich vor und lege die Hände auf die Klaviatur.
Zum Glück ist das Klavier gestimmt und Robin stimmt noch kurz die Gitarre nach,
als er den E-Dur Akkord nachspielt.
    „Bist
du bereit? Ich kann noch mal loslegen“, fragt er mich. Wir schauen uns an, mit
leuchtenden und erwartungsvollen Blicken und ich könnte vor Glück aufjauchzen.
Ich nicke nur und Robin fängt an. Schnell finde ich mich zurecht und spiele die
richtigen Akkorde mit, etwas leiser, um die akustische Gitarre nicht zu
übertönen. Gott weiß, wie ich es genieße, mit Robin zusammen musizieren zu
dürfen und eine aktive Zeugin bei der Entstehung einer Ballade für das neue
Album zu sein! Das ist fast noch besser als Sex mit ihm! Nun, jetzt
übertreibe aber nicht, es ist genau so schön, nur anders ...
    Wir
erreichen den Refrain und Robin hört auf. Doch ich spiele und summe weiter, in
fis-Moll, bevor ich zurück zum E-Dur kehre: 
    “ Let
us touch the sky together ... We can't steal our time forever ...“ Dann
folge ich einem spontanen Impuls und moduliere unerwartet in d-Moll, um die
traurige Stimmung in einem hellen A-Dur wieder aufzulösen. “ Your ardent tears are burning on my skin ... Baby, believe me, our love is
not a sin ...“
    „Hey,
stop! Warte, das war doch geil!“, unterbricht mich Robin laut mit einer
Handgeste.. „Mach's noch mal bitte und sag mir, welche Akkorde du gespielt
hast!“ Er richtet sich wieder auf und schaut fokussiert zu mir rüber.
    „Pass
auf - erst mal fis-Moll, dann E-Dur, dann d-Moll und A-Dur“, erkläre ich ihm
langsam und lasse ihm genug Zeit, um die Akkorde zu finden.
„Das klingt cool, besonders d-Moll, das bringt so eine schmerzende Note in den
Refrain, passt totalzum Text!“ Robin gefällt meine Idee

Weitere Kostenlose Bücher