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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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durch diese Tür rausgehen,
dann bist du schon in dem Gang. Die Tür ist von innen immer offen, nur von der
Außenseite kann man sie nicht aufmachen. Dann wartest du draußen vor der Tür
und ich komme zu dir, wenn ich das Hotel durch den Haupteingang verlassen habe.
Ich muss mich aber erst umziehen. Die Straße vor der Lieferantentür ist kaum
befahren, dazu noch eine Einbahnstraße und ziemlich dunkel. Da können wir
sicher sein, dass keiner auf dich lauert", erklärte ich ihm eilig meinen
Plan und genoss die aufsteigende Aufregung in mir.
    "O.k.,
alles klar. Ich springe noch in mein Zimmer und hole den Mantel und den Hut.
Also, bis gleich." Robin verabschiedete sich mit Händedruck förmlich von
mir und zwinkerte mir dabei verschwörerisch mit seinem linken Auge zu. Er sah
dabei richtig spitzbübisch aus, besonders als ihm dabei noch ein verschmitztes
Lächeln über das Gesicht huschte. Wir brachen also auf. Robin legte noch das
Geld für den Champagner auf den Tisch, mit reichlich Trinkgeld für Tom, dann
schaute er ihn mit einer Abschiedsgeste an und verließ die Bar, ohne noch einen
Blick an mich zu verschwenden. Langsam und bemüht lässig tippelte ich zu meiner
Garderobe, weil Tom mich die ganze Zeit sehr aufmerksam musterte. Als ich
endlich vor ihm stand, schauten wir uns eine Weile in die Augen bevor wir uns
lachend und kreischend wie zwei überdrehte Teenager gegenseitig um den Hals
fielen. Mit Vergnügen erlaubte ich Tom für einen Augenblick an meinem
unbeschreiblichen Glück teilzuhaben. "Diana, das ist einfach wahnsinnig!
Wie sehr ich mich für dich freue!", sprach Tom mit leicht schriller
Stimme, die seine große Aufregung verriet. "Schnallst du es überhaupt, was
gerade geschehen ist? Du hast den Abend mit deinem langjährigen Schwarm
verbracht, mit Robin S.!"
    "Ja,
ich begreife es kaum, es ist zu fantastisch, Tom, wie in einem Traum!“, stimmte
ich ihm zu und merkte, wie aufgeregt und aufgedreht ich eigentlich war.
"Tom, ich muss jetzt nach Hause, bin total fertig vor Aufregung und
todmüde", log ich ihn notgedrungen an. Auch er sollte lieber nichts über unsere
geheime Verabredung erfahren.
    "Na
klar, ist ja schon spät und in deinem Zustand noch dazu", zeigte sich Tom
gleich verständnisvoll, aber ich sah noch die kleine Enttäuschung in seinem
Gesicht. Er wollte jetzt bestimmt weiter über den Abend mit Robin reden und
jede Einzelheit über unser Gespräch erfahren, aber leider musste ich ihn im
Stich lassen. Ich vermied es, ihm in die Augen zu schauen und verschwand lieber
schnell in meine Garderobe. Dort zog ich mein Kleid aus, hängte es schlampig in
dem Kleiderschrank auf und beeilte mich beim anziehen. Das Unterhemd vergaß ich
dabei, ich schlüpfte nur mit der Unterwäsche auf der Haut in meinen Wollpulli
und in die enge Jeanshose und schnürte noch die schwarzen Stiefel zu. Prüfend
musterte ich mich im Spiegel - ich gefiel mir ausnahmsweise. Die Augen waren
nicht verschmiert und den Lippenstift wollte ich nicht erneuern. Ein wenig
farblosen Lipgloss fand ich angemessener. Schwungvoll schüttelte ich noch die
Haare und setzte die schwarze Samtmütze auf. Mein dicker, dunkelroter Mantel
war inzwischen trocken und ich schloss die großen Messingknöpfe. Der Mantel war
im Prinzessin- Stil geschnitten, tailliert und fast bodenlang. Darin fühlte ich
mich wie eine russische Gräfin aus dem 19. Jahrhundert. Der Kragen und die
Ärmel waren mit schwarzem Kunstfell besetzt und der Mantel wirkte sehr elegant
und extravagant. Gerade richtig für mein Vorhaben. Ich griff noch nach meinem
kleinen Rucksack und hängte ihn um, bevor ich das Licht ausmachte und den Raum
verließ.
    "Tom,
wir sehen uns morgen nicht. Ich bin zu dem Konzert eingeladen und ich werde
Sergej bitten, dass er mit mir tauscht", sagte ich und blieb kurz bei Tom
stehen, der mit einem Lappen gerade die bespiegelte Wand hinter dem Tresen auf
Hochglanz brachte. Um mich nicht zu verraten, versuchte ich krampfhaft ganz
normal zu sprechen und nur mit Schwierigkeit unterdrückte ich dabei meine
Aufregung.
    "Super,
ich freue mich mit dir! Es war bestimmt ein traumhafter Abend für dich. Du
musst mir alles berichten, was ihr so miteinander gesprochen habt, ja?",
erwiderte er irgendwie distanziert.
    Er
nimmt es mir übel, dass ich ihn morgen nicht mitnehme, erahnte ich etwas traurig. Wir teilten
sonst fast alles miteinander...
    "Klar,
mache ich morgen. Ich muss jetzt los, bin völlig fertig, der Abend war sehr
aufregend für mich und ich will

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