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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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Fran und Tim, von Paul und Patricia, sondern
selbst Eltern zu sein. Und er verstand. In der Lage zu sein, mit der Frau, die
er liebte, neues Leben zu schaffen, war ein Wunder der Natur, und genau das war
es, was er wollte, mehr als alles andere.
     
    John
schlief bis fast zwei Uhr nachmittags und hätte sicher noch länger geschlafen,
hätte nicht jemand penetrant an seine Tür geklopft. Er öffnete einen Spaltbreit
und sah sich Victor gegenüber, dem schwitzenden Fettwanst von der Rezeption.
    «Hier ist
ein Fax für Sie», sagte er und drückte John ein paar zerknitterte Seiten in die
Hand.
    «Danke»,
sagte John und schloss die Tür.
    Es
handelte sich um eine verzerrte Schwarz-Weiß-Kopie der heutigen Ausgabe der Weekly
Times, offensichtlich frisch aus der Presse. Auf dem Deckblatt
des Fax stand: «Wollte Sie nicht warten lassen. Die druckfrische Ausgabe folgt.
Beste Grüße, Topher.» In der Mitte des Covers prangte ein höchst unvorteilhaftes
Foto von Faulks. Er hatte die Augen halb geschlossen und war vor einen
Atompilz montiert, darunter die Titelzeile PORNOKÖNIG ENTTHRONT! Beim Anblick
des Titelblatts schwante John nichts Gutes, und er blätterte beunruhigt weiter,
doch McFadden hatte seinen Artikel tatsächlich wortwörtlich abgedruckt. Es
fehlte nichts; angefangen bei der Überschrift, «Sprachgewandter Affe enttarnt
Faulks' Beteiligung an Anschlag auf Sprachlabor», bis hin zu: «Verlässliche
Quellen beweisen zweifelsfrei, dass Peter Benton, der ehemalige
wissenschaftliche Leiter des Menschenaffen-Sprachlabors, gemeinsam mit dem
Medienmogul und Pornoproduzenten Ken Faulks hinter einem Anschlag steckt, bei
dem eine Wissenschaftlerin schwer verletzt wurde und infolgedessen sechs
Bonobos zu Sklaven des amerikanischen Reality-TV und der Sensationsgier der
Zuschauer wurden.»
    John
unterbrach die Lektüre, um sich die Jeans über die Boxershorts zu ziehen, und
sprintete im Unterhemd und ohne Socken den ganzen Weg bis zum Mohegan Moon, die
Faxseiten an die Brust gepresst.
     
    «Können
wir uns sehen?», hauchte Isabel ins Telefon.
    Peters
Antwort ließ nicht auf sich warten. «Natürlich!
    Wo?»
    «In der
Bar vom Mohegan Moon. Komm, so schnell du kannst. Ich kann nicht fassen, dass
du es geschafft hast. Danke. Danke. Danke. Danke!»
    «Mein
Gott!» Peter klang überwältigt. «Ich kann es kaum erwarten, dich wiederzusehen,
Izzy!»
    «Ich auch
nicht», sagte sie und starrte auf die Faxseiten, die ordentlich
übereinandergestapelt vor ihr auf dem Schreibtisch lagen.
    Zwanzig
Minuten später saß Isabel an einem Tisch in der Nähe der Bar. Seit Affenhaus nicht mehr auf Sendung war, ergatterte man leichter einen
freien Tisch. Es logierten noch immer ein paar Journalisten und Kasinobesucher
im Hotel, aber die Zeiten der Stehplätze waren vorbei. Cat Douglas saß an der
Ecke der Bar und nippte an einem Campari Soda. Sie glitt vom Hocker und ging
auf Isabel zu, doch als sie ihrem Blick begegnete, zögerte sie. Isabel starrte
sie förmlich in ihre Ecke zurück.
    Peter
betrat die Bar. Seine Blicke schweiften suchend durch den Raum, bis er Isabel
entdeckte. Er küsste sie flüchtig auf die Wange und nahm Platz. Der Stuhl
rutschte quietschend über den Fußboden, und Peter sah sich entschuldigend um.
    «Du
siehst phantastisch aus», sagte er, als er sich gesetzt hatte.
    «Danke»,
antwortete sie. Ihr war bewusst, dass er sie zuletzt völlig kahl und fünf
ihrer Zähne beraubt gesehen hatte. Auch etwas an der Art, wie er mit ihr
umging, kam ihr verändert vor, obwohl sie nicht sagen konnte, was genau es war
- Peter war so sorgfältig gekleidet und gepflegt wie immer, konservativ,
ordentlich, und auch seine selbstbewusste Ausstrahlung war ungebrochen.
    Der
Kellner kam und nahm seine Bestellung auf - einen doppelten Scotch auf Eis.
    «Also»,
sagte er, sobald sie wieder allein waren. «Da wären wir.»
    «Ja.»
Isabel hielt den Blick auf ihr Mineralwasser gerichtet. Sie rührte mit dem
roten Strohhalm um. Sie zog die Zitronenscheibe vom Rand, drückte sie aus und
ließ sie in das Glas gleiten. Die Safttropfen trübten kurz das Wasser. Aus dem
Augenwinkel sah sie, dass Cat Douglas sie beobachtete.
    Isabel
schob lächelnd die Hände über den Tisch. Peter ergriff sie.
    «Dann
bekommen wir jetzt also die Affen zurück», sagte sie. «Ich kann es kaum
glauben.» Sie blinzelte hektisch. «Bitte entschuldige. Es war so eine schwere
Zeit. Ich bin so froh, dass es vorbei ist.»
    Peter
ließ Isabels Hände nicht los, doch sein Griff

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