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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Wer auch immer dort stand und mit den Fingerknöcheln gegen das Holz schlug, schien sehr ungeduldig zu sein.
    Agent Lambert trat einen Schritt zur Seite. Als Sam aufblickte, sah sie, wie ein Schatten über sein Gesicht huschte, und begriff, dass er es bereute, seine Neutralität aufgegeben zu haben – wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Sie selbst konnte das allerdings gar nicht bedauern. Dank seiner tröstenden Berührung hatte sie ihre Gefühle hinunterschlucken können und war wegen des sinnlosen Mords an Ryan Smith nicht in Tränen ausgebrochen.
    »Das ist bestimmt meine Partnerin .«
    »Ich wette, sie wird schlechte Laune haben « , stellte Sam fest, froh über die Ablenkung. »Nie und nimmer ist sie um das Knöllchen herumgekommen .«
    »Wir sind Polizeibeamte im Einsatz. Die Politesse hat sie vielleicht ein bisschen zappeln lassen, aber einen Strafzettel kann sie ihr gar nicht geben .«
    Möglich. Dennoch hatte der Zwischenfall seiner Partnerin wahrscheinlich den letzten Nerv gekostet.
    Sam ging aus der Küche und öffnete die Wohnungstür. Die hübsche FBI -Agentin schaute finster drein und presste die Lippen aufeinander. »Special Agent Jackie Stokes « , stellte sie sich noch einmal vor und streckte die Hand aus. »Entschuldigen Sie die Unterbrechung .«
    Sam schüttelte ihr die Hand. Stokes’ kräftiger Händedruck gefiel ihr, genau wie das intelligente Leuchten ihrer braunen Augen. Sam vermutete, dass die barsche Agentin das perfekte Gegenstück zu ihrem viel zu attraktiven Partner abgab. Zweifellos konnte Stokes einen Verdächtigen mit ihrem scharfen Ton und dem durchdringenden Blick mühelos einschüchtern. Lambert hingegen brauchte wahrscheinlich lediglich Bitte zu sagen, und jede Frau plauderte sofort aus dem Nähkästchen – einfach nur, weil er so furchtbar gut aussah.
    Jede Frau außer Sam. Sie war immun gegen alles, was auch nur annähernd nach Charme roch. Dank ihrem Exmann hatte sie den zugehörigen Impfstoff in einer Zwei-Liter-Dosis verabreicht bekommen. Männliche Reize konnten ihr nichts anhaben.
    Aber Herzlichkeit, wie zum Beispiel eine beruhigende Hand auf der Schulter? Nun ja, wenn sie davon zu viel abbekam, konnte das gefährlich für sie werden.
    »Ich habe Mrs Dalton über unsere Ermittlung in Kenntnis gesetzt « , sagte Agent Lambert. Er war Sam ins Wohnzimmer gefolgt, das um die drei herum plötzlich zusammenzuschrumpfen schien.
    Nach ihrer Scheidung hatte es Sam gefallen, auf so begrenztem Raum zu leben – nicht viel putzen zu müssen, sich nicht mehr um ein überdimensioniertes Haus von tausendfünfhundert Quadratmetern kümmern zu müssen. Da wusste sie allerdings auch noch nicht, dass sie in ihrer winzigen Mietwohnung einmal zwei FBI -Agenten würde empfangen müssen.
    »Möchten Sie einen Kaffee ?« , bot sie Agent Stokes an, die ihren langen Mantel ausgezogen hatte und leicht fröstelte. Stokes nickte.
    Während Sam in die Küche ging, hörte sie mit halbem Ohr zu, wie der andere Agent seiner Kollegin erzählte, was er seit seiner Ankunft hier erfahren hatte. Special Agent Stokes schien sich für den Hinweis mit dem gefälschten Scheck ebenso zu interessieren wie er – genau wie für die Chatkonversation.
    Sams Finger krampften sich um die Tontasse, als sie an Ryans verzweifelte Nachrichten dachte, die unbeachtet geblieben waren. Aber sie unterdrückte diese Gefühlsregung, denn sie wusste, dass sie jetzt keine Zeit hatte, sich damit auseinanderzusetzen. Nachher, wenn sie allein war, würde sie sich ihrer Reue hingeben. Ihren Schuldgefühlen. Jetzt allerdings musste sie versuchen, sich irgendwie vorübergehend von dieser Schuld reinzuwaschen – angefangen damit, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tat, um bei der Aufklärung des Mordes an den beiden Jungen zu helfen.
    Als Sam schließlich ins Wohnzimmer zurückkam, die dampfende Tasse in den Händen, saßen die beiden Agenten auf ihrem Sofa, waren in eine Akte vertieft und blätterten in gelb markierten Seiten, die über und über mit Post-its beklebt waren. In ihrer Aufregung hatten sie Sams frische Wäsche einfach zur Seite geschoben. Jetzt lag sie auf dem Kissen neben Alec Lambert.
    Super. Angesichts des schlichten, zweckmäßig weißen Büstenhalters, der aus dem Haufen hervorguckte, verbesserte sich Sams Laune nicht unbedingt. Und sie wollte nicht einmal darüber nachdenken, ob einer der beiden Agenten die Aufschrift auf ihrem rosa Nachthemd gelesen hatte – »Männer sind Schweine « . Ein

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