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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Tochter durch ein Fernglas beobachtet und verschiedene Leute über sie ausgefragt. Was ich dir zu sagen habe, ist ganz einfach: Wenn du dich ihr auch nur noch einmal näherst, bring ich dich um. Glaub’s mir. Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich nichts mehr zu verlieren habe. Wo du auch sein magst, ich werde dich finden und deine Scheißrübe voll Blei pumpen.«
    Ich ging von der Veranda zurück in den Hof.
    »O nein, das wirst du nicht«, sagte er. »Du bleibst jetzt stehen und hörst mir zu. Das gilt auch für dich, Betty. Mein Anwalt hat sich umgehört, was mit dem Typ hier los ist. Er säuft und gehört eigentlich in die Klapsmühle. Seit seine Frau von Drogendealern umgebracht worden ist, führt er sich wie ein Besessener auf. Dann hat jemand seine Tochter bedroht, und dafür macht er mich und meinen Partner verantwortlich. Weil er ein Excop ist, gibt’s zig Leute, die mit ihm noch ’ne Rechnung offen haben, aber da denkt er natürlich überhaupt nicht dran. Eins will ich dir sagen, Robicheaux. Bettys Sohn besucht eine katholische Schule in Missoula. Sie und ihr ehemaliger Mann teilen sich das Sorgerecht. Gelegentlich bring ich ihn für sie hin oder hol ihn ab. Wenn es dieselbe Schule ist, in die deine Tochter geht, war’s Zufall, daß sie mich dort gesehen hat, sonst gar nichts.«
    »Du hast gehört, was ich gesagt habe. Ich warne dich nicht noch einmal.«
    Ich stieg in den Truck und schloß die Tür.
    »Nein, Harry, er soll zurückkommen«, sagte die Frau. »Wer ist Darlene? Was hat er da von einer Vergewaltigung erzählt? Harry?«
    »Er fährt weg. Mach die Tür zu«, sagte er zu ihr.
    »Harry, ich rufe den Sheriff an. Er kann nicht erst so was behaupten und dann einfach abhauen.«
    »Er fährt weg. Und er kommt nicht wieder.«
    Als ich den Motor anließ, trat er ans Seitenfenster.
    »Du landest im Gefängnis«, sagte er. »Daran ist nichts zu ändern. Du kannst mein Mädchen gegen mich aufhetzen, und du kannst hier rumtönen, daß du mich abknallst, wenn du dich dadurch besser fühlst, aber in ein paar Wochen gehst du in Angola Süßkartoffeln ernten.«
    Ich legte den Rückwärtsgang ein und stieß im Halbkreis zurück. Der Wind zerzauste sein Haar, und im Gegenlicht wirkte seine grobporige Gesichtshaut regelrecht frisch. Er starrte mich unverwandt an. Meine Fingerknöchel krampften sich um den Knauf des Schaltknüppels, und als ich die Pedale durchtrat, zitterten meine Oberschenkel.
    Alles war umsonst.
    Aber ich hatte noch Zeit, konnte noch handeln. Den .45er unter dem Sitz hervorziehen, ihn plötzlich auf sein Gesicht richten, ihm den Lauf überziehen, ihn die Todesangst seiner Opfer spüren lassen. Ich spürte, wie der .45er in meine Hand sprang, als ob er ein Eigenleben führte.
    Ich stellte den Motor wieder ab und stieg aus. Obwohl die Sonne schien, war mir kalt. Das gelblich glänzende Blockhaus und die Kiefern und Blautannen auf den Berghängen blendeten mich. Sein Blick fiel auf meine Hände. Ich hielt sie ihm entgegen.
    »Bist du in Saigon mal zum Marterpfahl gegangen?«
    »Was?«
    »Südvietnamesische Soldaten und Militärpolizisten haben die armen Schweine zu einem Pfahl geschleppt, sie angebunden und ihnen den Genickschuß verpaßt. Jedenfalls hat man mir’s so erzählt. Gesehen hab ich’s nicht.«
    »Ich glaub, du hast dir da unten ’n ganz schönen Dachschaden geholt. Wenn du nicht in dreißig Sekunden von Bettys Grundstück runter bist, rufen wir den Sheriff an.«
    »Präg dir meine Worte gut ein, Harry. Der Henker war aus einem besonderen Holz geschnitzt. Er konnte Menschen töten und dann nach Hause gehen und sich in aller Ruhe an den Mittagstisch setzen. Du hättest dich sicher gut mit ihm verstanden. Euch hätte man gar nicht erst miteinander bekannt machen müssen. Aber du weißt auch genau, daß ich anders bin, und deshalb hast du keine Angst vor mir. Ich kann hier rauskommen und dir erzählen, daß ich dich umlege, aber dir ist völlig klar, daß ich’s nicht tun werde. Wie aber sieht’s mit Sally Dio aus?«
    »Dio? Du bist ja noch bekloppter, als ich gedacht habe. Sieh zu, daß du endlich verschwindest, Mann.«
    »Er hat erzählt, er will dich umlegen lassen. Das ist kein Quatsch. Da lungern schon ein paar Leute bei ihm am See rum. Jungs von der ganz harten Sorte, richtige Killertypen vom Syndikat. Du kannst ja Dan Nygurski von der Drogenfahndung in Great Falls anrufen und ihn fragen. Oder ihn fragen, ob er’s abstreitet. Wenn dir das noch nicht genügt, kann ich dir

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