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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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diese Provinzler nicht leisten können, mit so 'nem Kleckerkram wie Drogenbesitz durch alle Instanzen zu gehen.«
    »Du sprichst dauernd von ›wir‹. Was zum Teufel hast du mit Dixie Lee zu tun?« sagte ich.
    »Er hat ’nen guten Freund, und für diesen Freund arbeite ich. Dem Freund gefällt es nicht, daß Dixie Lee unter dieser Scheiße leiden muß. Das hat er nicht verdient. Und du hast es auch nicht verdient, Dave.«
    »Arbeitest du für diesen Dio?«
    »Ist gar kein so übler Typ. Schau, es gibt nun mal nicht allzu viele Jobs für einen Cop, der das Land verlassen mußte und, na ja, mit dem noch manche eine Rechnung offen haben.«
    »Wie hast du’s denn geschafft? Ich dachte, auf dich läuft immer noch ein Haftbefehl.«
    »Du lernst es nie, Partner. Erstens, die Beweise waren weniger wert als Hundekacke. Zweitens, und genau das kapierst du nicht, niemand schert sich um so ’nen Typ. Der größte Teil von dem ist doch seinem Alten aufs Bein getropft. Er ist einfach auf ein schlimmes Schicksal gestoßen. Hätte lieber früher auf mich stoßen sollen. Die Welt geht weiter.«
    »Hast du ’ne Ahnung, wovon er spricht?« fragte ich Dixie Lee.
    »So was ist halt sein Job«, sagte er ruhig, nahm sich eine Zigarette und vermied es, mir ins Gesicht zu schauen.
    »Vergiß die Vergangenheit, Dave. Erinnerungen machen nur schwach. Das hast du mir doch immer erzählt, oder? Wirklich ’ne tolle Devise. Kümmern wir uns lieber um die Probleme, die wir jetzt haben, zum Beispiel, wie wir deinen Arsch hier rauskriegen. Ich hab läuten hören, daß du bei den Herzblättern einquartiert bist.«
    Ich blieb ihm die Antwort schuldig. Beide blickten mich an, dann ließ Dixie Lee den Blick ziellos durch den Raum herumwandern.
    »Stell dich nicht so an, Streak. Für ’n paar Minuten sind wir jetzt wieder die alten Busenfreunde«, sagte Clete.
    Als Dixie Lees und mein Blick sich wieder trafen, sagte ich: »Um ehrlich zu sein, Dixie, ich hätte Lust, dich umzubringen.«
    »Und er fühlt sich schlecht. Was hätte er denn tun sollen? Sich in den Knast hocken?« sagte Clete. »Schau, ich bin immerhin freiwillig hergekommen, aber kaum hatte ich ihn losgeeist, da fing er an, mir zu erzählen, daß wir dich rausholen müssen. Das ist die Wahrheit.«
    »Ich kann verstehen, daß du wütend auf mich bist«, sagte Dixie Lee zu mir. »Es ist nun mal meine Art, jemand in die Suppe zu pinkeln und dann zu verlangen, daß andere sie auslöffeln. Ich habe bloß nicht geahnt, daß du ...«
    »Was?« sagte ich.
    »Teufel noch mal, ich weiß es nicht. Was immer du in dem Motel gemacht hast. Herr im Himmel, Dave, ich hab von den Bullen gehört, sie mußten Vidrines Gedärme mit 'ner Maurerkelle wieder in seinen Bauch schaufeln.«
    »Das ist Mapes' Handschrift, nicht meine.«
    Ich konnte sehen, wie sich Cletes Miene aufhellte.
    »Tut mir leid«, sagte er und lachte dann. »Aber ich muß dich dran erinnern, daß es den einen oder andern Fall gegeben hat, wo du den Wänden einen neuen Anstrich verpaßt hast. Bevorzugt in Rot.«
    »Diesmal aber nicht.«
    »Wie du meinst. Wen kümmert’s auch? Der Kerl war sowieso ein Haufen Scheiße«, sagte Clete. »Reden wir lieber drüber, wie wir dich aus diesem Affenstall hier rauskriegen.«
    »Moment mal. Du kanntest Vidrine?«
    »Montana ist in mancherlei Beziehung das reinste Dorf. Dir würd’s dort gefallen. Sally Dio hat mir ein Haus genau am Flathead Lake vermietet.«
    »Früher hast du solche Typen gehaßt, Clete.«
    »Ja ... nun«, sagte er und gab ein schlürfendes Geräusch von sich. »Die CIA mischt im Drogenhandel mit, Typen aus dem Weißen Haus handeln mit Waffen. Du hast doch selbst immer gesagt – wir halten uns das Gesindel, damit wir auf was eindreschen können.«
    »Wo hast du dich mit dem Kerl eingelassen?«
    »Sal?« Er kratzte mit dem Fingernagel ein Stück Farbe von der Tischplatte. »Ich hab einen Schwager in Galveston, mit erstklassigen Beziehungen. Er hat mir einen Job als Blackjack-Geber in einem von Sals Läden in Vegas besorgt. Nach 'nem Monat haben sie mir ’nen Posten beim Sicherheitsdienst angeboten. Fast alle Privatbullen in Vegas haben Kaugummi im Hirn. Es ist ungefähr so, als wenn man gegen Harpo Marx um die Präsidentschaft kandidiert. Nach 'nem halben Jahr hatte ich den Sicherheitsdienst vom ganzen Casino unter mir. Jetzt tu ich, was getan werden muß – Vegas, Tahoe, Flathead.« Er schaute mich an. »Ist besser, als in 'nem Klo die Kotze aufwischen, was ich in dem Drecksloch

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