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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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gewesen. Nach nur einem Jahr bei Beths Familie war sie zurück zu ihrer leiblichen Mutter geschickt worden. Zwei Jahre später übernahm der Staat wieder das Sorgerecht, nachdem sie von ihrer Mutter eine komplette Woche allein gelassen worden war. Mit sieben Jahren. Sie hatte erzählt, dass sie sich von trockenem Mehl ernährt hatte, als ihr das Essen ausgegangen war.
    »Ich hab schon gehört, dass du in staatlicher Fürsorge warst.« Butch wurde nachdenklich, als er sie ansah. »Darf ich fragen, warum?«
    »Was denkst du denn? Keine Eltern.« Sie schloss die Akte und legte sie zurück auf den Schreibtisch. »Habt ihr eine Waffe gefunden?«
    Seine Augen verengten sich, aber nicht unfreundlich. Er schien mit sich zu kämpfen, ob er ihre Frage beantworten oder das Thema wechseln sollte.
    »Waffe?«, forderte sie ihn nochmals auf.
    »Wieder ein Wurfstern. Wies Blutspuren auf, aber nicht ihres. Außerdem haben wir noch an zwei Stellen eine Art Pulver entdeckt, als hätte jemand Leuchtraketen gezündet
und auf den Boden gelegt. Schwer vorstellbar allerdings, dass der Killer die Aufmerksamkeit auf die Leiche lenken wollte.«
    »Glaubst du, der Mord an Mary und die Autobombe stehen in Zusammenhang?«
    Er zuckte die Achseln, ein lässiges Anheben seiner breiten Schultern. »Vielleicht. Aber wenn jemand wirklich Big Daddy etwas heimzahlen wollte, hätte er sich jemanden gesucht, der höher in der Nahrungskette stand als sie. Er hätte sich gleich ihren Zuhälter geschnappt.«
    Beth schloss die Augen und stellte sich Mary als Fünfjährige vor, wie sie vor ihr stand, mit einer Barbiepuppe im zerrissenen Kleid und ohne Kopf unter dem Arm.
    »Andererseits«, fuhr Butch fort, »ist das vielleicht nur der Anfang.«
    Sie hörte, wie sich sein Stuhl bewegte und sah auf, als er um den Schreibtisch herum zu ihr kam.
    »Hast du heute Abend schon was vor?«, fragte er.
    »Heute Abend?«
    »Ja. Wir könnten ja was essen gehen. Du und ich.«
    Der Ironman lud sie zum Essen ein? Schon wieder?
    Beth stand auf, sie wollte auf Augenhöhe mit ihm sein. »Ähm, ja – nein, ich meine, danke, aber nein.«
    Selbst wenn sie nicht beruflich miteinander zu tun gehabt hätten, sie hatte einfach keinen Kopf für etwas anderes als ihren gestrigen Besucher. Man stelle sich vor. Sich den Abend freizuhalten, nur falls der Mann in Leder sie heute Abend wieder besuchen wollte.
    Verdammt, einmal guter Sex, und sie benahm sich schon, als hätten sie eine Affäre? Komm wieder runter, Herzchen.
    Butch lächelte zynisch. »Eines Tages kriege ich schon raus, warum du mich nicht leiden kannst.«
    »Ich mag dich ja. Du lässt dir von niemandem was gefallen.
Und selbst wenn ich deine Methoden eigentlich nicht gutheißen kann, habe ich mich insgeheim doch gefreut, dass du Billy Riddle noch mal die Nase gebrochen hast.«
    Butchs harte Gesichtszüge wurden etwas weicher. Er sah ihr tief in die Augen, und sie dachte kurz, sie müsste verrückt sein, sich nicht von ihm angezogen zu fühlen.
    »Und danke, dass du gestern Abend deinen Freund vorbeigeschickt hast.« Sie schulterte ihre Tasche. »Obwohl ich zugeben muss, dass ich mich erst zu Tode erschrocken habe.«
    Direkt bevor der Mann ihr den interessantesten Verwendungszweck des menschlichen Körper vorgeführt hatte.
    Butch runzelte die Stirn. »Was für ein Freund?«
    »Du weißt schon. Der Typ, der aussieht wie ein cooler Filmgangster. Der ist von der Sitte, hab ich recht?«
    »Wovon zum Teufel sprichst du überhaupt? Ich habe niemanden zu dir geschickt.«
    Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    Und das wachsende Misstrauen und die Besorgnis in Butchs Miene hielten sie davon ab, seinem Gedächtnis weiter auf die Sprünge helfen zu wollen.
    Sie ging zur Tür. »Mein Fehler.«
    Butch hielt sie am Arm fest. »Wer zur Hölle war gestern in deiner Wohnung?«
    Sie wünschte, sie wüsste es.
    »Niemand. Wie gesagt, mein Fehler. Bis dann.«
    Sie rannte durch die Lobby, ihr Herz schlug in dreifacher Geschwindigkeit. Als sie durch die Tür nach draußen stürmte, knallte ihr die Sonne direkt ins Gesicht. Sie zuckte zusammen.
    Eines war klar: Sie würde auf gar keinen Fall heute zu diesem Mann gehen, auch wenn die Wallace Avenue im nobelsten Teil der Stadt lag, und es helllichter Tag war.

    Gegen vier Uhr nachmittags stand Wrath kurz davor, zu explodieren.
    Er hatte es vergangene Nacht nicht mehr zu Beth geschafft.
    Und sie hatte sich am Morgen nicht blicken lassen.
    Ihr Nichterscheinen konnte nur zwei Dinge bedeuten: Entweder war

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