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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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die Knie.
    Ihre Haut würde noch eine Zeitlang hyperempfindlich sein, wie auch ihre Augen und Ohren.
    Er hatte während ihres Wandels auf Anzeichen von körperlicher Veränderung geachtet, aber nichts entdecken können. Sie war noch genauso groß wie vorher. Sie schmiegte sich auf dieselbe Art und Weise an seinen Körper an. Er fragte sich, ob sie vielleicht sogar tagsüber das Haus verlassen könnte.
    »Ich danke dir«, flüsterte sie.
    Wrath küsste sie und trug sie auf das Sofa. Dann zog er die alte Bettwäsche ab und mühte sich mit der frischen ab. Normalerweise erledigte Fritz das. Als er endlich fertig war, legte er Beth auf das duftige Satinlaken.
    Ihr tiefer Seufzer war das schönste Kompliment, das er je bekommen hatte.
    Als Wrath sich neben dem Bett hinkniete, fiel ihm erst auf, dass seine Lederhose und die Stiefel triefend nass waren.
    »Ja«, wisperte sie.
    Er küsste ihre Stirn. »Ja was, meine Lielan?«
    »Ja, ich will dich heiraten.«

11
    Butch tigerte immer noch durch den Salon und blieb vor dem offenen Kamin stehen. Er betrachtete die darin gestapelten Scheite. Wie gemütlich wäre ein Feuerchen in diesem Kamin im Winter. Man könnte auf den mit Seide bezogenen Sesseln sitzen und in die zuckenden Flammen starren. Und dieser Butler würde bestimmt gern heißen Grog servieren.
    Was zum Henker trieb diese Horde von Schlägern in einem solchen Haus?
    Vom Ende des Flures her drangen die Geräusche der Männer zu ihm. Sie mussten nun schon seit Stunden im Esszimmer sitzen und ausgelassen plaudern. Wenigstens war ihre Musikauswahl passend: Hardcorerap donnerte durch die Räume, 2Pac, Jay-Z, D-12. Hin und wieder überschallte brüllendes Gelächter die Beats. Macho-Witze.
    Zum einmillionsten Mal schielte er zur Eingangstür.
    Als die Männer ihn vor einer Ewigkeit in den Salon geschoben hatten und dann selbst im Esszimmer verschwunden
waren, war sein erster Gedanke Flucht gewesen. Selbst wenn das hieße, ein Fenster mit einem Stuhl einschlagen zu müssen. Er würde José anrufen. Die ganze verdammte Polizei von Caldwell hier vor der Tür aufmarschieren lassen.
    Doch bevor er noch seinem Instinkt folgen konnte, hatte er eine Stimme im Ohr gehabt. »Ich hoffe, du läufst weg.«
    Blitzschnell war Butch herumgewirbelt und in die Hocke gegangen. Der Kerl mit dem rasierten Schädel und der Narbe stand direkt neben ihm, obwohl er keinen Laut gehört hatte.
    »Nur zu.« Diese irren schwarzen Augen hatten ihn mit der tödlichen Intensität eines Hais angestarrt. »Brich die Tür auf. Renn dir deine erbärmliche Seele aus dem Leib. Lauf schnell, ruf um Hilfe. Aber du solltest wissen, dass ich hinter dir her sein werde. Wie ein Bluthund.«
    »Zsadist, lass ihn in Ruhe.« Der Typ mit der Mähne hatte den Kopf in den Salon gesteckt. »Wrath will den Menschen lebendig. Zumindest erstmal.«
    Der mit der Narbe hatte Butch einen letzten Blick zugeworfen. »Versuch’s. Bitte. Versuch es einfach. Mir würde es mehr Spaß machen, dich zur Strecke bringen, als mit den anderen zu essen.«
    Dann war er aus dem Raum geschlendert.
    Trotz der Drohung hatte Butch das Haus inspiziert, soweit er unauffällig konnte. Ein Telefon hatte er nicht entdeckt, und der Alarmanlage nach zu urteilen, die er in der Eingangshalle entdeckt hatte, waren vermutlich sämtliche Fenster und Türen verkabelt. Still und heimlich zu verschwinden kam also nicht in Frage.
    Und er wollte Beth auch nicht zurücklassen.
    O Gott, wenn sie nun starb …
    Butch atmete tief ein. Runzelte die Stirn.
    Was zur Hölle war das denn?
    Die Tropen. Er roch das Meer.

    Er drehte sich um.
    Eine atemberaubende Frau stand im Türrahmen. Elfenhaft, elegant, in einem zarten Gewand. Herrliches blondes Haar fiel ihr in Wellen bis auf die Hüfte. Ihr Gesicht war von zarter Vollkommenheit, ihre Augen hatten die blassblaue Farbe des Frühlingshimmels.
    Als sie ihn sah, machte sie einen Schritt rückwärts, als habe sie Angst vor ihm.
    »Nein«, sagte er und machte einen Satz nach vorn. Er dachte an die Männer am Ende des Flurs. »Gehen Sie nicht weiter.«
    Sie sah sich um, als wollte sie um Hilfe rufen.
    »Ich tue Ihnen nichts«, beeilte er sich, ihr zu versichern.
    »Warum sollte ich das glauben?«
    Ihre Sprache hatte einen unaufdringlichen Akzent, wie bei allen hier im Haus. Vielleicht Russisch?
    Er hielt ihr die Hände mit den Flächen nach oben hin um zu zeigen, dass er keine Waffe hatte. »Ich bin Polizist.«
    Na gut, das stimmte nicht mehr so hundertprozentig, aber er wollte

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