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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hast. V, du hast erst letztens damit gedroht, deine Hand gegen mich einzusetzen, weißt du noch? Als ich dir gesagt habe, was ich von deinem grauenvollen Ziegenbärtchen halte.«
    V kicherte. »Ich musste ja was unternehmen, damit du die Klappe hältst. Seit ich mir das Ding habe wachsen lassen, fragst du mich jedes verdammte Mal, wenn wir uns begegnen, ob ich mit einem Auspuff geknutscht habe.«
    »Und ich bin immer noch davon überzeugt, dass du es mit meinem GTO treibst, du Autoschänder.«
    Das brachte das Gespräch in Gang. Geschichten über Rhage flogen durch den Wagen, bis das Stimmengewirr so groß war, dass niemand mehr etwas anderes hören konnte.

    Während die Brüder Dampf abließen, lehnte sich Rhage im Sitz zurück und starrte in die Nacht hinaus. Er hoffte inständig, dass die Jungfrau der Schrift wusste, was sie tat. Denn wenn seine Bestie sich in der Grotte losriss, dann saßen seine Brüder in der Tinte. Und sie würden ihn am Ende doch noch töten müssen.
    Er runzelte die Stirn und sah sich um. Hinter ihm saß Wrath. Er konnte den schwarzen Diamantring am Mittelfinger des Königs funkeln sehen.
    Rhage drückte den Rücken durch und sprach leise über die Schulter. »Mein Herr, ich bitte dich um einen Gefallen. «
    Wrath beugte sich vor, die Stimme tief und gleichmäßig. »Was willst du?«
    »Falls ich das … nicht überstehen sollte, aus welchem Grund auch immer, dann bitte ich dich, auf Mary zu achten. «
    Der König nickte bedächtig. In der Alten Sprache sagte er: »Wie du es wünschst, so gelobe ich es. Ich werde sie achten wie meine eigene Blutsschwester und mich um sie kümmern wie um eine der Meinen.«
    Rhage atmete aus. »Das ist gut. Das ist … gut.«
    Schon bald parkte V den Escalade auf der kleinen Lichtung. Alle stiegen aus und blieben stehen, lauschend, spähend, spürend.
    Im Großen und Ganzen war es ein angenehmer Abend, und dies war ein heiterer Ort. Die leichte Brise, die durch die zahllosen Äste und Baumstämme hindurchwehte, trug den freundlichen Duft von Erde und Kiefern mit sich. Über ihren Köpfen schimmerte ein voller Mond durch milchig weiße Wolken.
    Als Wrath das Signal gab, gingen sie etwa einhundert Meter bis zu einer Höhle. Der Platz sah überhaupt nicht ungewöhnlich aus, selbst wenn man hineinging. Man
musste wissen, nach was man suchte, um die dünne Fuge in der rückwärtigen Wand zu entdecken. Wenn man den richtigen Auslöser betätigte, glitt eine steinerne Platte zur Seite.
    Als alle nacheinander in den inneren Bereich der Höhle traten, schloss sich der Felskeil hinter ihnen mit einem Flüstern. Fackeln steckten in den Wänden, ihre Flammen flackerten golden, fauchend und zischend, als sie der Luftzug traf.
    Der Pfad ins Erdinnere wand sich langsam bergab, der Steinfußboden fühlte sich kalt unter ihren Füßen an. Als sie unten ankamen, zogen sie die Umhänge aus, und zwei gusseiserne Tore öffneten sich. Die vor ihnen liegende Halle war etwa zwanzig Meter lang und sieben Meter hoch. An allen Wänden ringsum standen unzählige Regale.
    Darauf befanden sich Tausende und Abertausende von Keramikkanopen unterschiedlichster Größe und Form. Jedes Gefäß enthielt das Herz eines Lesser, das Organ, das Omega den Anwärtern während der Aufnahmezeremonie entfernte. Während der gesamten Existenz eines Lesser als Vampirjäger stellte diese Kanope seinen einzigen persönlichen Besitz dar. Und wenn möglich sammelten die Brüder sie ein, wenn sie einen von ihnen getötet hatten.
    Am Ende der Halle lag eine weitere Flügeltür. Sie stand bereits offen.
    Das Allerheiligste der Bruderschaft war Anfang des 18. Jahrhunderts aus dem Gestein gehauen und mit schwarzem Marmor verkleidet worden, als die erste Einwanderungswelle von Vampiren aus der Alten Welt über den Ozean gekommen war. Das Gewölbe war geräumig, und die Decke bestand aus Stalaktiten, die wie Dolche herabhingen. Massive Kerzen, jede so dick wie ein Männerarm und doppelt so lang, steckten in schwarzen Eisenhaltern; ihre Flammen waren beinahe so leuchtend wie die Fackeln.

    Ganz vorne gab es eine erhöhte Plattform, zu der einige flache Stufen hinaufführten. Der Altar darauf war aus einem Kalkfelsen gefertigt, der noch aus dem Alten Land stammte. Sein enormes Gewicht wurde von zwei grob behauenen steinernen Stürzen getragen. Im Zentrum befand sich ein weiß schimmernder Totenkopf.
    Hinter dem Altar war in eine glatte Wand der Name jedes Bruders geritzt, der jemals gelebt hatte, bis zurück zu jenem

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