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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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und versuchte, cool zu bleiben, obwohl sein ganzer Körper unter Strom stand. Er kribbelte geradezu. Ja, kann ich schon machen.
    Er legte die Hände in den Schoß und starrte darauf, bemüht, sein Lächeln nicht zu zeigen.

23
    Und ob Bella nach Hause kommen würde. Heute Nacht noch.
    Rehvenge war nicht die Sorte Mann, die gut mit einer Enttäuschung umgehen konnte. Deshalb war die Zeit des Wartens, dass seine Schwester wieder dahin zurückkehrte, wo sie hingehörte, für ihn vorbei. Verflucht noch mal, er war nicht nur ihr Bruder, er war auch ihr Hüter, und das bedeutete, er hatte Rechte.
    Ungeduldig zog er seinen knöchellangen Zobelmantel über. Der Pelz schwang noch eine Weile um seinen großen Körper nach. Er trug einen schwarzen Anzug von Ermenegildo Zegna. Die beiden Neunmillimeterhandfeuerwaffen unter seinen Achseln waren von Heckler & Koch.
    »Rehvenge, bitte tu das nicht.«
    Er sah seine Mutter an. Madalina stand im Flur unter dem Kronleuchter, das Inbild einer Aristokratin mit ihrer hoheitsvollen Haltung und ihren Diamanten und
der Seidenrobe. Das Einzige, was nicht dazupasste, war die Besorgnis in ihrer Miene, und das lag nicht daran, dass ihre Maurice-Lacroix-Uhr sich nicht mit ihrer sonstigen Haute Couture vertrug. Sie regte sich nie auf. Niemals.
    Er holte tief Luft. Es würde ihm sicher leichter fallen, sie zu beruhigen, wenn er nicht seinen berüchtigten Jähzorn zur Schau stellte; beziehungsweise lief er in seiner derzeitigen Verfassung Gefahr, sie an Ort und Stelle fertigzumachen, und das wäre nicht fair gewesen.
    »So kommt sie sicher nach Hause«, sagte er.
    Die elegante Hand seiner Mutter wanderte zu ihrem Hals hinauf, ein sicheres Zeichen, dass sie hin und her gerissen war zwischen dem, was sie wollte, und dem, was sie für richtig hielt. »Aber es ist so drastisch.«
    »Willst du, dass sie in ihrem eigenen Bett schläft? Willst du sie hierhaben, wo sie hingehört?« Seine Stimme stanzte Löcher in die Luft. »Oder willst du, dass sie bei der Bruderschaft bleibt? Das sind Krieger, Mahmen. Blutdurstige, blutrünstige Krieger. Glaubst du, die würden auch nur einen Moment zögern, eine Frau zu nehmen? Und du weißt verdammt gut, dass der Blinde König bei jeder Frau liegen darf, die er sich aussucht. Willst du etwa, dass sie in so einer Umgebung bleibt? Ich nämlich nicht.«
    Als seine Mahmen einen Schritt rückwärts machte, wurde ihm bewusst, dass er sie anbrüllte. Noch einmal atmete er tief durch.
    »Aber, Rehvenge, ich habe mit ihr gesprochen. Sie will noch nicht nach Hause kommen. Und das sind Männer von Ehre. Im Alten Land …«
    »Wir wissen nicht einmal mehr, wer der Bruderschaft angehört.«
    »Sie haben sie gerettet.«

    »Dann können die Brüder sie auch ihrer Familie zurückgeben. Um Gottes Willen, sie ist eine Vampirin der Aristokratie. Glaubst du etwa, die Glymera wird sie nach dieser Sache noch akzeptieren? Und sie hatte schon einmal eine Affäre.«
    Und was für eine Katastrophe das gewesen war. Der Mann war ihrer absolut unwürdig gewesen, ein erbärmlicher Idiot, und trotzdem hatte er es geschafft, aus der Trennung gesellschaftlich völlig unversehrt hervorzugehen. Über Bella hingegen war monatelang getuschelt worden. Und auch wenn sie sich bemüht hatte, so zu tun, als mache ihr das nichts aus, wusste Rehv doch, dass dem nicht so war.
    Er hasste die Aristokratie und ihre Regeln, in denen sie gefangen waren, aus tiefstem Herzen.
    Jetzt schüttelte er den Kopf, wütend auf sich selbst. »Sie hätte niemals aus diesem Haus ausziehen dürfen. Das hätte ich niemals erlauben dürfen.«
    Und sobald er sie zurückgeholt hatte, würde sie niemals wieder ohne seine Zustimmung das Haus verlassen. Er würde sie zur Gebannten erklären lassen. Ihr Blut war rein genug, um das zu rechtfertigen, und offen gestanden hätte sie von Anfang an der Bannung unterworfen werden müssen. Wenn das erst geschehen war, war die Bruderschaft gesetzlich dazu verpflichtet, sie in seine Obhut zurückzugeben. Dann könnte sie nicht mehr ohne seine Erlaubnis ausgehen. Und das war noch nicht alles. Jeder Vampir, der sie sehen wollte, müsste zuerst an ihm als Familienoberhaupt vorbei, und er würde jeden einzelnen von diesen Mistkerlen abweisen. Einmal hatte er versagt, und er hatte seine Schwester nicht beschützen können. Das würde ihm nicht wieder passieren.
    Rehv sah auf die Uhr, obwohl er schon wusste, dass er
spät dran war für sein Vorhaben. Er würde das Gesuch auf Bannung seiner Schwester vom

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