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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Nebengebäude, das hundert Meter von dem Farmhaus entfernt stand. Da … ja, da war er.
    » Wir gehen durch diesen Stall « , flüsterte Xhex und deutete auf das Gebäude, das Ehlenas Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. » Das ist der einzige Zugang zum Labyrinth. Wie ich letzte Nacht schon sagte, wissen sie sicher längst, dass wir hier sind. Wenn wir ihnen also gegenüberstehen, sollten wir uns möglichst diplomatisch geben – wir holen nur zurück, was uns gehört, und wollen kein Blut vergießen. Sie werden die Argumentation verstehen und akzeptieren – bevor sie den Kampf beginnen … «
    Ein süßlicher Geruch wehte mit dem kalten Wind zu ihnen herüber, und alle drehten die Köpfe.
    Verwundert blickte Ehlena den Mann an, der da aus dem Nichts auf dem Rasen vor dem Farmhaus erschienen war. Sein blondes Haar war zurückgegelt, und seine Augen leuchteten in einem seltsamen Schwarz. Als er auf die Veranda zuging, strotzte sein Gang nur so vor Wut und Kraft, und seine Haltung war angespannt, wie zum Kampf bereit.
    » Ach du Scheiße « , hauchte V. » Sollte das etwa Lash sein? «
    » Sieht ganz so aus « , sagte Butch.
    » Das wusstet ihr nicht? « , wunderte sich Xhex.
    Die Brüder starrten sie an. » Was, dass er noch lebt und ein Lesser ist? « , knurrte V. » Äh … nein, verdammt. Und warum bist du nicht überrascht? «
    » Ich bin ihm vor ein paar Wochen begegnet. Ich dachte einfach, die Bruderschaft wüsste Bescheid. «
    » So, dachtest du also. «
    » Ja, denken – hat was mit Gehirn zu tun. «
    » Hört auf « , zischte Z. » Beide. «
    Alle Blicke richteten sich wieder auf den Mann, der mittlerweile auf die Veranda gesprungen war und gegen die Tür schlug.
    » Ich rufe die anderen « , flüsterte V. » Der Lesser muss weg, bevor wir reingehen. «
    » Aber vielleicht ist er auch eine gute Ablenkung « , bemerkte Xhex weise.
    » Oder wir stellen uns nicht wie Idioten an und bitten um Unterstützung « , knurrte V.
    » Sicher hart für dich. «
    » Fick di… «
    Z presste V ein Handy in die behandschuhte Hand. » Ruf an. « Dann deutete er auf Xhex. » Hör auf, ihn zu reizen. «
    Während V redete und Xhex den Mund hielt, wurden Dolche und Schusswaffen aus Halftern gezogen. Einen Moment später erschienen die anderen.
    Xhex ging zu Bruder Tohrment. » Schau, ich glaube wirklich, wir sollten uns trennen. Ihr kümmert euch um Lash, und ich geh rein und suche nach Rehv. Der Kampf ist eine gute Ablenkung für die Kolonie. Es ist besser so. «
    Alle schwiegen und sahen Tohr an. » Ich stimme zu « , meinte er. » Aber du gehst nicht allein. V und Zsadist gehen mit, und Ehlena ebenfalls. «
    Alle nickten kollektiv, und dann waren sie unterwegs, auf freiem Feld, und joggten über den Schnee.
    Beim Sprint zum Stall knirschten die Stiefel, die man Ehlena gegeben hatte, auf dem frostigen Grund, ihre Hände schwitzten in den Handschuhen, und der Rucksack mit der medizinischen Notfallversorgung zerrte an ihren Schultern. Die Waffe zog sie nicht, nachdem sie sich einverstanden erklärt hatte, das nur im Notfall zu tun. Das konnte sie einsehen. Die Notaufnahme wurde für üblich auch nicht mit einem Amateur besetzt. Es gab keinen Grund, die Sache komplizierter zu machen, indem sie vorgab, so vertraut im Umgang mit Waffen zu sein wie Xhex oder die Brüder.
    Vor ihnen lag ein mittelgroßer Stall mit ein paar Toren, die auf gut geölten Rädern zur Seite geschoben werden konnten. Doch Xhex nahm nicht den offensichtlichen Eingang, sondern führte sie um das Gebäude herum zu einer niedrigen Tür an der Seite.
    Kurz bevor sie in den geräumigen, leeren Stall drängten, warf Ehlena einen Blick zurück zum Haus.
    Der Blonde stand mit erhobenen Fäusten einem Halbkreis aus Brüdern gegenüber, so gelassen und cool, als wäre er auf einer Cocktailparty. Sein selbstgefälliges Lächeln verhieß Probleme, dachte Ehlena. Nur wer ordentlich bewaffnet war, stand so viel Muskel- und Feuerkraft in dieser Haltung gegenüber.
    » Beeilung « , drängte Xhex.
    Ehlena duckte sich durch die Tür und zitterte noch immer, obwohl sie dem kalten Wind entwischt war. Verflixt … hier war einfach alles seltsam. Wie beim Farmhaus stimmte hier etwas ganz und gar nicht: Es gab kein Heu, kein Futter, keinen Sattel oder Halfter. Auch kein Pferd. Versteht sich.
    Der Fluchtimpuls schnürte ihr die Kehle zu, und sie griff sich an den Kragen ihres Parkas.
    Zsadist legte ihr die Hand auf die Schulter. » Das ist ein Symphathen - Mhis. Atme einfach.

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