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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord!
Autoren: Christiane Heggan
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und Victorias viertem Hochzeitstag gesehen hatte. Er war mittelgroß, von kräftigem Körperbau und bewegte sich sehr selbstsicher. Er hatte dunkle Augen und einen breiten, scharf geschnittenen Mund. Sein dichtes schwarzes Haar, von grauen Strähnen durchzogen, wuchs ihm in den Nacken und kräuselte sich über seinem Kragen. Er wirkte ganz wie der böse Junge, auf den die Frauen so abfuhren.
    Er taxierte sie kurz von Kopf bis Fuß, und beim Lächeln zeigte er eine Reihe perfekt gewachsener weißer Zähne. „Miss Robolo“, sagte er und ergriff ihre Hand. „Wie schön, Sie wieder zusehen. Tut mir Leid, dass ich Sie habe warten lassen. Wir hatten ein Problem im Theater. Pavarotti soll in genau acht Stunden auftreten, und jetzt ist die gesamte Tontechnik zusammengebrochen.“
    „Tut mir auch Leid. Ich habe Sie offenbar in einem schlechten Moment erwischt.“ Kelly ließ ihn ihre Hand eine Sekunde länger halten, ehe sie sie ihm entzog. „Wenn dieser Besuch hätte warten können, wäre ich wieder gegangen, aber es ist dringend.“
    „Wie kommen Sie darauf, dass ich Sie hätte gehen lassen?“ Ehe ihr eine passende Antwort einfiel, nahm er sie beim Arm und führte sie zu den Aufzügen im hinteren Teil der Lobby. „Noch immer keine Neuigkeiten von Jonathan?“
    „Jedenfalls nichts, was wir gerne hören würden.“ Sie erzählte ihm, was sie wusste, erwähnte jedoch nichts von Detective Quinns Vermutungen über den Drogenhandel.
    Er drückte den Knopf, auf dem Verwaltung und Geschäftsführung stand. „Wissen Sie überhaupt, was Jonathan in Miami gemacht hat?“
    Der Aufzug kam, und sie stiegen ein.
    „Noch nicht. Ich habe gehofft, dass Sie mir da helfen können.“
    „Ich weiß zwar nicht wie, aber ich tue mein Bestes.“
    Im 17. Stockwerk angekommen, gingen sie zu einer Tür mit einem schlichten Messingschild, auf dem Webbers Name stand. Es gab noch mehr Büros auf diesem Korridor, und Kelly nahm an, dass eines davon Jonathan gehörte.
    Webbers Büro überraschte sie. Hier gab es keinen Luxus und kein Gold. Der Raum strahlte eine männliche Eleganz aus mit seinen dunkelblau gepolsterten Stühlen, dem großen Mahagoni-Schreibtisch, einem Orientteppich und großen, die gesamte Front einnehmenden Fenstern, die einen ungehinderten Blick auf die Skyline von Atlantic City und seine berühmte Promenade gewährten. Der Ozean war von einem schmuddligen Grau und erstreckte sich bis zum Horizont.
    „Eine fantastische Aussicht, finden Sie nicht?“ Er stand vor einem gut bestückten Barfach und füllte zwei Kristallgläser mit Mineralwasser.
    „Großartig.“
    „Wegen der Aussicht habe ich die Büros der Geschäftsführung in den 17. Stock verlegt.“ Er reichte ihr ein Glas. „Bitte setzen Sie sich, Kelly. Ich darf Sie doch Kelly nennen, oder? Es ist ein wirklich hübscher Name.“ Er bedachte sie mit einem weiteren strahlenden Lächeln. „Aber nicht sehr italienisch.“
    „Mein Vater hat ihn ausgesucht. Dafür hat meine Mutter bei meinem zweiten Namen gesiegt.“
    Er trank einen Schluck Wasser. „Und der ist?“
    „Sehr italienisch. Noemi.“ Sie lachte leise, als sie ihn erwähnte. „So hieß meine Großmutter.“
    „Auch sehr schön.“
    „Vielen Dank für das Kompliment, Mr. Web…“
    „Hm.“ Er hielt sein Glas hoch und wackelte mit dem Zeigefinger. „Syd. Bitte.“
    Ganz tief drinnen hörte Kelly eine Alarmglocke schrillen. Ihr Gastgeber war zu charmant, fast so, als wollte er von etwas ablenken. Unter anderen Umständen hätte sie es vielleicht sogar genossen, mit ihm zu flirten.
    Sie setzte sich gerade hin und nahm eine professionelle Haltung ein. „O.k., Syd.“ Sie stellte ihr Glas ab. „Ich weiß, dass Sie sehr beschäftigt sind, und deshalb versuche ich, meine Fragen kurz zu halten. Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich Ihnen etwas vormachen würde, wenn ich so täte, als hätte ich nie etwas von Ihren angeblichen Verbindungen zur … Mafia gehört.“
    Auf diese Bemerkung reagierte er mit einem amüsierten Zwinkern. „Wenn Sie sich erinnern können, sind sie in der Tat angeblich.“
    „Hatte Jonathan Probleme damit? Hat er mit Ihnen über Ihre Schwierigkeiten gesprochen, die Sie mit der Casino-Kontroll-Kommission vor der Eröffnung des Chenonceau gehabt haben?“ Sie kannte die Antwort bereits, wollte sie aber von ihm selbst hören.
    „Wir haben darüber diskutiert. Es waren Gerüchte, wie sich herausstellte, die ein anderer Casino-Betreiber in die Welt gesetzt hatte, der ein
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