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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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ausspuckt.
    Blink-blink-blink-blink-blink.
    Gerard hat schon öfter solche Karten gesehen. Mal in einem Zelt, mal von Hand angefertigt, ausgebreitet auf der heißen Motorhaube eines Jeeps im Dschungel. Mal als Computerzeichnung in der Gesundheitsbehörde CDC.
    Welche Form auch immer eine solche Karte haben mag, immer bedeutet sie Leiden. Die Leuchtpunkte zeigen die Verluste an, die Verbindungslinien die Spur der Verseuchung. Die infizierten Gebiete verteilen sich auf alle möglichen Länder, sie betreffen Luftwege, Schiffsrouten, Karawanenwege und Lastwagenstrecken, breiten sich immer weiter aus, panisch begleitet von allen, die die Punkte beobachten.
    Os Preston flüstert: »Kein Lebewesen kann den Raffinierungsprozess überstehen.«
    »Was auch immer es sein mag, es ist jetzt auf der Erde«, bemerkt Gerard.
    Bei jedem Ausbruch denken wir: Ist es dieses Mal so weit, dass wir es nicht aufhalten können?
    Der Vertreter des Heimatschutzministeriums DHS sagt: »Und wie sollen wir vor Ort ermitteln, wenn wir uns nicht einmal von der Stelle bewegen können?«
    Alle spüren, dass die Uhr tickt. Allen ist klar, dass, wenn sie das Problem nicht lösen können, alles, was ihnen etwas bedeutet – ihre Familien, ihre Liebsten, ihr Besitz, Millionen von Menschenleben –, innerhalb von fünfzig Tagen dahinsiechen und zugrunde gehen wird.
    Gerard spricht die Worte aus.
    »Es ist eine neue Form der Pest.«
    Und General Hauser fügt erschöpft hinzu: »Vielleicht sollten Sie uns doch die Cholerageschichte erzählen.«
     
    »Sie auf dem Motorrad. Fahren Sie rechts ran«, befiehlt die Stimme über den Lautsprecher des Polizeiwagens.
    Clayton Cox reagiert auf der Stelle, wie man es von einem braven Bürger erwarten kann. Der Streifenwagen folgt ihm jetzt schon seit neun Minuten, daher konnte er nicht nach Hause fahren. Er betätigt den rechten Blinker und fährt an den Bordstein. Die Stelle auf der von Eichen gesäumten Reno Road, an der man ihn angehalten hat, liegt nur eineinhalb Kilometer entfernt von der Macomb Street, wo er wohnt.
    Der Streifenwagen hält direkt hinter ihm.
    In dieser Gegend sind keine Fahrzeuge mehr unterwegs, einige auf der Strecke gebliebene Autos sind an den Straßenrand geschoben, damit sie weder Einfahrten noch die Fahrbahn blockieren. Die Reno Road ist frei. Offenbar funktionieren heute Nacht doch noch einige Abschleppwagen.
    Hat irgendein neugieriger Nachbar mich dabei gesehen, wie ich Niles' Haus verlassen habe? Und die Polizei verständigt?
    In der feuchtwarmen Luft hört er, wie sich die Türen des Streifenwagens quietschend öffnen, und mit einem Blick über die Schulter sieht er einen, zwei, drei uniformierte Cops aussteigen. Einen Weißen und zwei Schwarze, einen Mann und eine Frau.
    Denen gehen die Wagen aus, deswegen müssen sie jetzt schon zu dritt Streife fahren.
    Clayton spürt die warme, harte Glock .17 in seinem Rücken, fast unmöglich, sie zu erreichen. Die Cops haben sich getrennt und kommen aus verschiedenen Richtungen auf ihn zu; sie werden auf der Stelle reagieren, falls er sich mit der Hand unters Hemd greift.
    Auch wenn es nur eine routinemäßige Verkehrskontrolle ist, werden sie in den Satteltaschen die Einbruchwerkzeuge finden. Aber das ist garantiert keine Routine. Mit so was hält die Polizei sich heute Nacht nicht auf.
    »Guten Morgen, Sir«, sagt die Frau. »Darf ich Ihren Führerschein sehen?«
    Clayton schaut sie unter seinem Helm hindurch an. Heute Nacht ist er ein rothaariger Ire. Dichter roter Bart. Roter Schnurrbart. Hellblaue Kontaktlinsen. Ein typischer Junge vom Land.
    »Ich war mir sicher, dass ich da hinten angehalten habe«, sagt er.
    Sie wollen meinen Führerschein sehen. Das ist eine gute Gelegenheit, nach hinten zu greifen. Wenn ich die Glock erst ziehe, nachdem sie meinen Führerschein über Funk überprüft haben, dann werden andere mich zu Hause erwarten.
    Er gibt sich lieber unterwürfig und autoritätshörig. Das hat er als Junge im Lager schon immer so gemacht, wenn er mal wieder etwas gestohlen, jemanden verprügelt oder in Notwehr erstochen hatte.
    »Tut mir leid, wenn ich irgendwas falsch gemacht hab, Ma'am.«
    »Wissen Sie denn nicht, dass für heute Nacht eine Ausgangssperre verhängt wurde?«, fragt die Frau, jedoch eher erstaunt als unfreundlich. Ein gutes Zeichen.
    »Doch, Ma'am. Ich hab's im Fernsehen gesehen. Ich war zu Hause. Ich weiß, dass ich nicht vor die Tür gehen sollte. Aber meiner Mutter sind die Medikamente ausgegangen und sie hat

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