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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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gehen in Deckung.
    Brrt … Brrt … Brrt …
    Einer der Meuterer schreit: »Nicht den Motor! Nicht die Reifen!«
    Natürlich, denkt Gerard. Wenn wir uns an die Fahrzeuge drücken, sind wir in Sicherheit.
    Zweifellos hatten die Meuterer gehofft, beim ersten Angriff sämtliche Passagiere zu töten. Wahrscheinlich sind sie wütend über ihren Fehlschlag und zugleich in Panik, weil sie jeden Augenblick mit dem Eintreffen regulärer Truppen rechnen müssen. Gerard duckt sich, als eine Salve das Chassis erschüttert. Im Moment schießen die Meuterer noch gezielt, um unnötige Schäden an den Fahrzeugen zu vermeiden, aber damit wird bald Schluss sein.
    Sie werden keine Zeit dazu haben.
    Sie sehen genauso aus wie meine Beschützer.
    In den vergangenen Wochen sind sich die Dritte Welt, die Gerard regelmäßig bereist, und die relativ geordnete Welt seiner Heimat immer ähnlicher geworden. Jetzt, als die Meuterer alles auf eine Karte setzen und zum Angriff übergehen, verschmelzen sie gänzlich.
    Bam!
    Einige Angreifer gehen zu Boden, als Gerard feuert und den Rückstoß spürt, während Kugeln an ihm vorbeipfeifen. Er denkt: Meine ganze Ausrüstung für die Bakterientests liegt noch auf dem Rücksitz. Die darf nicht beschädigt werden. Doch dann sieht er einen Soldaten auf sich zukommen. Vergiss die Ausrüstung.
    Dann geht alles ganz schnell.
    Gerard sieht seine eigenen ausgestreckten Hände, spürt jeden einzelnen Rückstoß und beobachtet, wie sein Angreifer stolpert und die Waffe verliert. Plötzlich taucht mitten auf der Straße eine Ente auf. Sie muss aus dem »Kanal« des Hotels Venice herübergeflogen sein. Flügelschlagend und quakend watschelt sie zwischen den Soldaten herum. Eine Ente. Eine gottverdammte Ente.
    Gerards Finger krümmt sich am Abzug der .45er, aber das Magazin ist leer.
    Die Schießerei ist zu Ende. Gerards Begleiter aus dem zweiten Wagen sind tot. Überall Leichen zwischen den liegengebliebenen Fahrzeugen.
    Ich habe dem Fahrer gesagt, er soll halten. Ich bin für das hier verantwortlich, denkt er, während sein Blick über das Blutbad schweift und Soldaten von eintreffenden Humvees springen.
    Gerard beginnt sich einen Überblick zu verschaffen, wer tot und wer verwundet ist, aber wenn er bleibt, um den Armeearzt zu unterstützen, läuft er Gefahr, verhaftet zu werden. Mit halbem Ohr hört er, wie der Corporal einem wütenden Offizier erklärt, warum sie hier gehalten haben. Weil Gerard sich die Hotels ansehen wollte. Gerard spürt zornige Blicke. Seine linke Hand zittert. Ein Offizier brüllt ihn an und verlangt eine Erklärung dafür, warum er die Wagen hat anhalten lassen. Der Offizier nimmt Gerards Ausweis mit zu seinem Humvee.
    Dort notiert er sich sämtliche Angaben aus dem Dienstausweis.
    »Ich frage Sie«, schreit Gerards Corporal ihn an, »ob der Halt für Sie nützlich war, Sir!«
    »Bringen Sie mich zu Cougar«, antwortet er nur.
    Nach zwanzig Minuten des Schweigens hält der Wagen vor einem Stacheldrahtzaun am Rand der Stadt. Dahinter liegt ein hufeisenförmig errichteter Gebäudekomplex aus Backstein und getöntem Glas.
    Gerards Puls will sich nicht beruhigen lassen. Ihm ist immer noch übel von der Schießerei. Der Eingang wird von Soldaten bewacht, auch im Pförtnerhäuschen sitzen Soldaten. Die dunklen Scheiben machen es unmöglich, einen Blick ins Innere des Gebäudes zu erhaschen, aber offensichtlich sind dort Forscher intensiv bei der Arbeit. Hier wurde der Betrieb also noch nicht eingestellt.
    Jetzt die Nadel im Heuhaufen finden. Beten, dass er nicht umsonst Menschenleben geopfert hat.
    Morgen muss ich wieder in Detrick sein. Und dieser Offizier ist wahrscheinlich gerade dabei, meine Identität zu überprüfen. Wird Hauser erfahren, dass ich hier bin?
    Gerard weiß, dass ihm die Zeit davonläuft.

14. KAPITEL
    1. Dezember. Später Nachmittag. 34 Tage nach dem Ausbruch.
    Die Häftlinge und der Lebensmittelkonvoi treffen während eines gnadenlosen Schneesturms auf der I-95 südlich von Petersburg, Virginia, an einer Straßensperre aufeinander, die entflohene Häftlinge aus gefällten Kiefern errichtet haben. Die Stelle ist ideal für einen Hinterhalt. Hier draußen ist kein einziger Funkturm mehr in Betrieb, der einen Notruf aufnehmen könnte.
    Für vierhundert halb verhungerte Schwerverbrecher sind Lebensmittelvorräte im Überfluss im Anmarsch. Vor Tagen von ihren Wärtern ihrem Schicksal überlassen, sind die ausgehungerten Männer am Vormittag aus dem Gefängnis in Sussex

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