Black Rose
Rose? « , warf Franklin ein.
»Ja, der Black Rose. Sie liefen aus San Francisco
aus und fuhren an der Küste entlang nach Süden, nach Santa Barbara. Ich suchte Mr. Morrison
auf, um über das zu sprechen, was er vielleicht erfahren hatte.«
»Und, war Mr. Morrison Ihnen behilflich? Hat er etwas
erzählt, was Ihnen bei Ihren Ermittlungen half?«
Taylor warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Morrison
hat mir nie etwas erzählt, dafür habe ich ihm fast alles erzählt, was ich wusste.«
Franklin verstand nicht. »Sie haben ihm alles gesagt …? Sie
ermittelten in einem Kriminalfall, wie kommen Sie dann dazu, zu erzählen …?«
»Ich mag in einer Strafsache ermittelt haben«, sagte Taylor
mit einem scharfen Blick, »das bedeutete jedoch nicht, dass ich einen weiteren
Mord zugelassen hätte, wenn ich etwas dagegen unternehmen konnte.«
»Sie dachten, Morrison befinde sich in Gefahr?«
»Ich wusste nicht, was er an diesem Wochenende da draußen an
Bord der Black Rose vielleicht erfahren hatte. Zwei der anderen Gäste
von diesem Wochenende, Wendell Clark und seine Frau, wurden kurze Zeit später
ermordet, nämlich an dem Abend, bevor Clark vor der Anklagejury eines
Bundesgerichts aussagen sollte, das die Black Rose- Verschwörung
untersuchte. Es war dieselbe Anklagejury, die auch St. James anklagen würde. Wir
wussten, dass St. James Clark und seine Frau hatte umbringen lassen, konnten es
aber nicht beweisen. Das war der Grund, weshalb ich Morrison aufsuchte, und
außerdem wollte ich ihn vor etwas warnen, das wir gehört hatten, das Fragment
einer Unterhaltung, bei der St. James zu jemandem sagte: ›Engagiert Morrison.‹ Damals
wusste ich nicht, worauf es sich bezog. Es hätte aber auch etwas Unangenehmes
für ihn bedeuten können. Deshalb glaubte ich, ich sollte ihn warnen.«
Franklin schob die Hände tief in die Taschen. »Hatten Sie
nach diesem ersten Besuch Gelegenheit, Morrison wiederzusehen, vielleicht mit
einer anderen Warnung?«
»Ja, am Tag nach dem Prozess, in dem er Mrs. St. James
verteidigte, die – wie Sie wissen – der Ermordung ihres Mannes Nelson St. James
angeklagt war.«
Kubik war aufgesprungen, um einen Verfahrensfehler zu
monieren. Brunelli schnitt ihm mitten im Satz das Wort ab. »Abgelehnt.« Sie hob
die Hand, um Kubik von weiteren Protesten abzuhalten. »Das Gericht wird die
Geschworenen jedoch dahin gehend unterrichten, dass Mrs. St. James in
diesem Verfahren in allen Anklagepunkten freigesprochen wurde. Jetzt fahren Sie
bitte fort, Mr. Franklin.«
»Sie haben ihn einen Tag nach Prozessende aufgesucht – warum?«
»Um ihm zu sagen, dass er sich jetzt tatsächlich in ernster
Gefahr befand und dass es diesmal keinerlei Zweifel gab: Leute, die mit der Black
Rose verbunden waren, fürchteten, er könnte zu viel erfahren haben – sie
hatten Angst, Mrs. St. James könnte ihm das eine oder andere Detail erzählt
haben –, und waren der Ansicht, sich nur noch sicher fühlen zu können, wenn
Morrison tot war.«
»Mir ist nicht ganz klar, ob ich Sie richtig verstanden
habe: Sie hatten Angst, er könnte worüber zu viel erfahren haben?«
»Über die Black Rose, die Verschwörung, die
beteiligten Leute und die Dinge, die sie taten.« Taylor wandte sich an die
Geschworenen. »Als wir Nelson St. James unter Anklage stellen wollten, wurden
Wendell Clark und seine Frau getötet, aber wir haben ihn trotzdem angeklagt,
weil wir einen anderen Zeugen hatten. Doch dann wurde der genauso ermordet wie
Clark. Die Leute schrecken vor nichts zurück, um sich zu schützen.«
Es entstand eine lange Pause, bevor Franklin seine nächste
Frage stellte. »Gab es eine bestimmte Person, wegen der er sich Ihrer Ansicht
nach besondere Sorgen machen sollte?«
»Ja, die Angeklagte, die Frau, die er verteidigt hatte, Danielle
St. James.«
Franklin bewegte keinen Muskel. »Er hatte sie gerade vor
einem Leben im Gefängnis gerettet – warum sollte sie seinen Tod wünschen?«
»Weil sie in die Black Rose- Verschwörung genauso
verwickelt war, wie ihr Mann es gewesen war, und weil sie wusste, dass Morrison
nach dem Ende des Prozesses alles unternehmen würde, was in seiner Macht stand,
um sie zu finden.«
»Sie war eine Mandantin, und der Prozess war vorbei. Warum sollte
Morrison sie finden wollen?«
Ein dünnes Lächeln umspielte Taylors Lippen. »Morrison war in
sie verliebt und glaubte, sie sei auch in ihn verliebt. Sie lernten sich an
jenem Wochenende auf der Yacht kennen. Ich bin nicht sicher, was
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