Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Rose

Black Rose

Titel: Black Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Rose
Vom Netzwerk:
Geschworenen nahmen mit ernsten Gesichtern ihre Plätze ein.
Wie auf Kommando wandten sie sich Richterin Brunelli zu, um ihren Ausführungen
zu lauschen.
    »Die Ereignisse der letzten Tage werden Ihre Beurteilung
vieler Dinge vielleicht verändern«, sagte sie und beugte sich zu ihnen vor.
    »Sie haben aber nichts daran zu ändern, wie Sie über diesen
Fall denken. Ihre Verpflichtung als Geschworene bleibt die gleiche: Sie müssen
sich alle Beweise anhören und zu einem Urteil kommen, das auf diesen Beweisen
beruht und auf nichts sonst. Vergessen Sie nicht, meine Damen und Herren: Dies
ist ein Gerichtshof, und das Recht – nicht Politik oder Gefühle – bestimmt, was
wir tun.« Sie wandte sich an Franklin. »Sie können jetzt Ihren nächsten Zeugen
aufrufen.«
    Franklin schien sich zum ersten Mal nervös und unbehaglich zu
fühlen. Mit beiden Händen umfasste er die Tischkante, um sich zu sammeln. Seine
Augen blickten ernst und entschlossen. Trotz Richterin Brunellis soeben
geäußerter Bemerkung hatte der Prozess durch die Enthüllungen der letzten Tage
eine viel größere Bedeutung erlangt als ein einfacher Mordfall, und jeder im
Gerichtssaal wusste das.
    »Euer Ehren, die Anklage ruft Jack Taylor auf.«
    Es herrschte absolute Stille. Es wurde laut im
Gerichtssaal, als die Zuschauer sich vorbeugten, um besser sehen zu können: Die
Tür ging auf, und der letzte Zeuge der Anklage trat vor. Brunelli gebot dem
Lärm auf der Stelle Einhalt.
    »Kein Laut mehr! Ich verlange absolute Ruhe. Bei der
kleinsten Störung – egal welcher Art – werde ich den Saal räumen lassen, wenn
ich es für nötig halte!« Sie wandte sich Jack Taylor zu, der inzwischen durch
die Öffnung im Geländer des Zeugenstands getreten war. »Der Zeuge kann
vereidigt werden.«
    Franklin bewegte sich nicht von seiner Position am
Anwaltstisch, der am weitesten von der Geschworenenbank entfernt war.
    »Mr. Taylor, welchen Beruf üben Sie heute aus?«
    Jack Taylor trug einen dunklen Anzug und Krawatte und
strahlte ruhiges Selbstbewusstsein aus, was angesichts dessen, was er geleistet
hatte, nicht überraschend war. Was hingegen überraschte, war seine bescheidene
Sprechweise. Er sagte nicht, dass er an der Spitze einer großen Spezialeinheit
stand, die gerade eine Jahrzehnte währende Verschwörung aufgedeckt hatte. Er
stellte sich einfach als »Stellvertretender Justizminister« vor.
    »Und in dieser Eigenschaft haben Sie Andrew Morrison kennen
gelernt?«
    »Ja. Wir ermittelten gegen Nelson St. James, den wir für
die Hauptfigur in einem organisierten Versuch hielten, bestimmte ausländische
Regierungen dazu zu zwingen, bestimmte ausländische Investitionen zu akzeptieren.«
    »Könnten Sie ein wenig genauer werden?«
    Taylors Augen wurden schmal, und er schürzte die Lippen. »Damals
interessierten wir uns am meisten für ein Geschäft zum Bau einer Ölpipeline
durch mehrere Länder, von denen ein oder zwei dagegen waren.«
    »Und was hatte Nelson St. James damit zu tun?«
    Taylor hob die Augenbrauen. »Unter anderem begann er damit,
den Aufständischen Waffen zu liefern. Diese wurden von einem fanatischen
Extremisten angeführt, der eins der fraglichen Länder in eine islamische
Republik verwandeln wollte.«
    »Aber warum hätte das dazu beigetragen, eine Pipeline
durchzusetzen? Hätte ein solches Regime die Art von ausländischen
Investitionen, von denen Sie sprechen, nicht noch weniger gewollt?«
    Taylor schüttelte den Kopf. »Er bewaffnete sie nicht, weil
er oder die Leute, mit denen er Geschäfte machte, ihnen zum Sieg verhelfen
wollten. Er tat es, um Druck auf die Regierung auszuüben, um sie wissen zu
lassen, dass sie ohne die Amerikaner nicht an der Macht bleiben konnten.«
    »Die Leute, mit denen St. James Geschäfte machte – können wir
davon ausgehen, dass sie der so genannten Hawthorne-Gruppe angehörten, über die
in den letzten Tagen in sämtlichen Zeitungen berichtet wurde?«
    »Ja.«
    Franklin blickte zu dem Tisch hinüber, an dem Danielle St.
James mit ihrem Anwalt saß. Er ließ seinen Blick gerade so lange auf ihr
verweilen, dass die Geschworenen es bemerkten, und sah dann wieder zu seinem
Zeugen zurück.
    »Sie ermittelten gegen Nelson St. James. Wie führte Sie das
zu Andrew Morrison?«
    »Wir hatten die Yacht von St. James – er lebte im Grunde
auf ihr – unter fast ständiger Beobachtung. Wir wussten, dass Mr. Morrison
an einem Wochenende zu Gast gewesen war. Er verbrachte drei Tage auf der Yacht
…«
    »Der Black

Weitere Kostenlose Bücher