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Black Rose

Black Rose

Titel: Black Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Rose
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wartete.
    »Ja, das waren genau Ihre Worte«, beantwortete Kubik
schließlich selbst seine Frage. »Aber Sie haben uns nie erzählt, aus welchem
Grund man Sie festgenommen hat. Sie haben uns nie gesagt, weshalb die Regierung
der Vereinigten Staaten sich all diese Mühe gemacht hat – drei Schiffe so weit
zu
entsenden …«
    »Einspruch!« Franklin war aufgesprungen. »Sie stellen
Fragen während eines Kreuzverhörs! Wenn Sie Reden halten wollen, müssen Sie bis
zum Schlussplädoyer warten.«
    Das war Morrison in Reinkultur, ein Echo dessen, was er mit
Franklin getan hatte, und ein Zeichen dafür, wie viel Franklin gelernt hatte.
Brunelli vergeudete keine Zeit mit einer Entscheidung.
    Sie warf Kubik einen Blick zu und sagte, wenn er eine Frage
habe, solle er sie stellen. Kubik wollte gerade zu protestieren anfangen, doch
sie bremste ihn mit einem Blick, der ihm klar sagte, er solle es lieber nicht
wagen.
    »Ja, nun, na schön …«, ereiferte er sich. »Sagen Sie uns, Mr. Nastasis,
ist es nicht wahr, dass man Sie der Verschwörung zur Begehung eines Mordes
beschuldigt hat?«
    »So lautete die Anschuldigung.«
    »Und nicht nur in einem Fall, sondern in mehreren?«
    »So lautete die Anschuldigung.«
    Kubik stand an der Seite des Anwaltstischs und blätterte in
einer Akte. »Ja, hier ist es: sechs Fälle von Mordverschwörung.« Er blickte
auf. »Und können Sie uns sagen, ob man Ihnen schon den Prozess gemacht hat?«
    »Es wird keinen Prozess geben.«
    »Weil Sie mit der Regierung eine Abmachung getroffen haben,
nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und ein Teil Ihrer Abmachung ist Ihre Aussage gegen die
Angeklagte, Danielle St. James, nicht wahr?«
    Nastasis zuckte die Schultern. »Die Abmachung bestand
darin, dass ich den Behörden alles sage, was ich über die Black Rose weiß«,
erwiderte er gleichmütig.
    Mit einem wissenden Lächeln wandte Kubik sich den
Geschworenen zu: Nastasis konnte offensichtlich in nichts die Wahrheit sagen.
Er trat auf den Zeugenstand zu.
    »Sie sagen aus, die Regierung – die Regierung der
Vereinigten Staaten – sei bereit, eine Vereinbarung mit Ihnen zu treffen, mit einem
Mann, dem sechs Fälle von Verschwörung zur Begehung eines Mordes vorgeworfen
werden – und das allein wegen dem, was Sie den Behörden über eine Yacht
erzählen können?«
    »Nein, nicht über eine Yacht.«
    »Aber Sie haben doch gerade gesagt, über die Black Rose und …?«
    » Black Rose, die Organisation«, sagte Nastasis, der
den Blick höchster Verwirrung in Kubiks Augen sichtlich genoss.
    Kubik blieb unvermittelt stehen. »Die Organisation?«
    Nastasis rutschte zum Rand des Zeugenstuhls vor. »Sie
fragten mich, weshalb man mich festgenommen hätte. Da steht alles drin«, sagte
er und zeigte auf den dicken Aktenordner auf dem Tisch vor Kubiks leerem Stuhl.
»Kriminelle Verschwörung. Ich bin kein Jurist, Mr. Kubik, aber selbst ich
weiß, dass man mit sich selbst keine Verschwörung bilden kann.«
    »Wollen Sie sagen, die Black Rose sei …?«
    »Eine Organisation – Ihre Regierung nennt es eine
Verschwörung –, die es möglich machte, bestimmte Dinge zu verwirklichen oder
Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die manchmal bestimmten Investitionen im Weg
standen.«
    »Sie meinen, Mord.«
    »Ich meine gar nichts, Mr. Kubik. Ich habe nur
Anweisungen befolgt, erst die von Mr. St. James und dann die von seiner
Frau.«
    Alle blickten auf Danielle St. James. Hatte diese Frau
möglicherweise nicht nur einen Mord begangen – vielleicht ein Verbrechen aus
Leidenschaft –, sondern war sie auch in eine kriminelle Verschwörung
verwickelt?
    Kubik erkannte, dass er in eine Falle geraten war, dass er
in seiner Unwissenheit eine Frage gestellt hatte, die zu einer Verurteilung
seiner Mandantin führen konnte. Er versuchte den Sinn dessen zu verändern, was
Nastasis gesagt hatte.
    »Ja, nach seinem Tod mussten Sie die Yacht dorthin bringen,
wohin sie es wollte. So lautete Ihre Aussage, nicht wahr? Dass sie Ihnen
befahl, sie trotz Ihres Einwands nach San Francisco zurückzubringen. Sie wurden
festgenommen, sobald Sie sich in amerikanischen Hoheitsgewässern befanden, aber
sie nicht, oder?«
    Nastasis lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Sie müssen
jemand anderen fragen, was die Behörden mit ihr vorhaben. Vielleicht warten sie
darauf, was hier passiert.«
    »Halten wir uns an die Tatsachen«, sagte Kubik ungeduldig.
    »Sie sagten, Sie hätten draußen an Deck Schreie gehört und
seien hinausgegangen, um nach dem Rechten zu

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