Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
ausfuhr, und das Bild auf dem LCD-Schirm wackelte hin und her. Einen Moment später hatte sich die Spinne auf die Jagd gemacht.

17
    Die Insassen von Kangs Gefängnis lagen ausgestreckt auf den erhöhten Bereichen in den verschiedenen Steinnischen des Gefängnisses, ein Stück über dem kalten, nassen Boden. Die Männer, die Danielle verletzt hatte, hatten in einer anderen Zelle Zuflucht gesucht, aber Petrow, Yuri, der alte Chinese und die Inderin waren bei ihr in der Zelle geblieben.
    Von dieser Gruppe waren nur Danielle und Yuri wach. Es war noch früh am Abend, aber die anderen hatten sich schon schlafen gelegt. Es ging ihnen alles andere als gut. Schlaf war eine Notwendigkeit für sie und vielleicht auch eine Möglichkeit, ihrer misslichen Lage zu entfliehen.
    Danielle hatte diesen Punkt noch nicht erreicht, und sie gelobte sich, dass es nie dazu kommen würde. Sie würde dafür sorgen, dass ihr Verstand scharf, ihr Geist stark und ihr Körper so gesund wie möglich blieb. Und wenn sich die Gelegenheit ergab, würde sie entschlossen handeln.
    Sie warf einen Blick auf Yuri.
    Ohne den Kopf zu bewegen, dreht er die Augen zu ihr, als wüsste er, dass sie ihn beobachtete. Wenn Petrow recht hatte, schlief der Junge nie richtig.
    Sie lächelte.
    Er lächelte zurück.

    Sie blinzelte, und er tat es ihr gleich. Sie fragte sich, ob er sie unbewusst nachahmte.
    Plötzlich zuckte sein Kopf leicht, als hätte er etwas gehört. Sein Blick ging in Richtung Korridor.
    Danielle lauschte, hörte aber nichts als das Prasseln des Regens. Nicht einmal das Surren des Aufzugs, das Yuri zuvor ausgemacht hatte.
    Yuri setzte sich auf und blickte den Gang entlang. Er streifte die dünne Decke von sich und stand vorsichtig auf.
    Danielle winkte ihn zu sich. »Komm her«, sagte sie.
    Er zögerte, dann ging er zu ihr und setzte sich neben sie.
    Sie kramte im Kopf die wenigen russischen Worte zusammen, die sie kannte, aber ihr fiel nichts ein, was eine zusammenhängende Frage an das Kind ergeben hätte. Sie strich ihm das Haar aus den Augen, doch das lockerte seine Anspannung nur kurz.
    Er zeigte auf den Boden. »Unten«, sagte er auf Russisch und deutete. »Unten.«
    Das Wort, das er benutzte, bedeutete »unten« oder »Boden«, aber Danielle wusste nicht, was er damit sagen wollte.
    Sie überlegte, ob sie Petrow wecken sollte, aber ehe sie zu einer Entscheidung kam, hörte sie ein Geräusch, ein schnelles, leises Ticken, als würde man man mit den Fingernägeln auf einer harten Oberfläche trommeln.
    Das Geräusch verstummte und setzte wieder ein, und dann sah Danielle etwas am Eingang zur Zelle vorbeihuschen.
    Einen Moment lang dachte sie, es handelte sich um eine Ratte. Es wäre nicht die erste gewesen, die sie hier unten gesehen hatten, doch selbst im Halbdunkel des feuchten Gefängnisses erkannte sie, dass die Bewegungen zu präzise und der Stillstand zu absolut war, wenn das Ding stehen blieb.

    Yuri zeigte beharrlich darauf. Obwohl es vier Meter vor ihnen auf dem Boden stand, stieß er wiederholt die offene Handfläche in Richtung des Objekts, als versuchte er es abzuwehren oder zurückzudrängen.
    »Maschine«, sagte er. »Maschine.«
    »Es ist gut«, beruhigte ihn Danielle.
    Sie führte seine Hände sanft an den Körper zurück, dann stieg sie von dem Sims und ging auf das Ding zu.
    Es war in der Tat eine Maschine, und zwar eine, die sie kannte.
    Ihr Herz begann heftig zu schlagen. Die Spinne gehörte zur Ausrüstung des NRI. Das bedeutete, dass von irgendwoher Hilfe eingetroffen war.
    Da sie wusste, dass das Gerät ein Mikrofon an Bord hatte, begann sie Einzelheiten ihrer Lage für die Person zu berichten, die es steuerte, wer immer das sein mochte.
    »Es gibt sieben Gefangene hier unten«, flüsterte sie. »Keine Wachen auf dieser Ebene, auch keine Kameras, aber ich habe jeden Meter abgesucht, und es gibt keine Ausgänge außer dem Aufzug. Verstanden?«
    Die kleine Spinne wackelte auf den Vorderbeinen auf und ab, eine Art Nicken.
    Danielle blickte sich um, dann sah sie zu dem Gerät zurück. »Ist das ein Aufklärungsunternehmen?«
    Die Spinne bewegte sich seitlich hin und her.
    »Dann ist es also ein Rettungsversuch?«
    Die Spinne nickte ihr Ja. Und dann, nach einer Pause, fuhr sie fort, sich wiederholt auf und nieder zu bewegen.
    Nach drei, vier identischen Bewegungen stoppte das Ding, und Danielle sah es verwirrt an. Was zum Teufel versuchte ihr die Person, die es steuerte, zu sagen?
    »Ich weiß nicht, was du von mir willst«,

Weitere Kostenlose Bücher