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Black Swan - Silberner Fluch

Titel: Black Swan - Silberner Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Carroll
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Hughes ehrfürchtig schweigend an – ein Zustand, in dem ich sie noch nie erlebt hatte. Der Erste, der etwas sagte, war Jay, der Hughes gefolgt war.
    »Der Typ stand draußen vor der Tür, deswegen habe ich ihm gesagt, er könne ruhig reinkommen.«
    Wills Mundwinkel hoben sich zu einem eigenartigen Lächeln, als er meinen Blick erwiderte. Vermutlich wusste
er, was ich jetzt dachte: Offenbar entsprach der alte Aberglaube, laut dem ein Vampir ohne Einladung nicht die Schwelle eines Hauses übertreten kann der Wahrheit. Irgendwie spürte ich, dass er alles wusste, was ich dachte oder fühlte.
    »Wären Sie bereit zu beschwören, dass Garet James die ganze letzte Nacht bei Ihnen verbracht hat?«, fragte Detective Kiernan, der sein Gewicht so auf den anderen Fuß verlagerte, dass sich das Pistolenhalfter unter seinem Mantel abzeichnete. Ich sah von einem zum anderen und stellte fest, dass sie in etwa gleich groß waren. Hughes war schlanker als Kiernan, von zierlicherem Körperbau, aber er strahlte eine gewisse Kraft aus, die den Polizisten nervös machte. Kiernan war äußerst angespannt, aber ich konnte seine Aura überhaupt nicht sehen.
    »Ja«, sagte Will und trat an meine Seite. »Von der Abend- bis zur Morgendämmerung.« Dann lächelte er einen Hauch süffisant auf mich herab – und ich war mir nicht sicher, ob ich dafür dankbar sein sollte, dass er mir ein Alibi verschaffte, oder ob es mich nervte, dass er so dick auftrug, zumal ich mir sicher war, dass diese ganze Show in erster Linie für Detective Kiernan gedacht war. Aber dann grinste Will und setzte hinzu: »Die Ärmste ist auf meinem Sofa eingeschlafen, und nach alldem, was hinter ihr liegt, hatte ich nicht das Herz, sie zu wecken.«
    »Wie galant von Ihnen«, bemerkte Kiernan. »Und wie praktisch für Sie, Miss James, dass Sie ein derart unumstößliches Alibi haben. Da war es doch ein glücklicher Zufall, dass Sie gestern zu Mr. Hughes gefahren sind, nicht wahr?«
    Becky öffnete den Mund – zweifelsohne, um lautstark
zu protestieren -, aber Will kam ihr zuvor. »Sie suchte mich auf, weil sie meinen Namen – oder vielmehr den eines meiner Vorfahren – in einer Schatulle fand, die man sie zu öffnen gebeten hatte. Sie dachte, dass ich ihr dabei helfen könnte, den Mann ausfindig zu machen, der hinter dem Einbruch steckt und der den Eindruck erwecken will, als sei ihr Vater der Schuldige. Und sie hatte Recht. Mir war sofort klar, dass es sich bei dem Mann, den sie mir gestern beschrieb, nur um John Dee handeln konnte, einen international bekannten Kunstdieb.«
    »Noch nie von ihm gehört«, knurrte Kiernan.
    »Er operiert unter zahlreichen Decknamen«, erwiderte Hughes. »Ihnen ist sicherlich der Kunstraub in Nîmes vor einigen Jahren ein Begriff?«
    Detective Kiernan wurde blass. Jeder kunstinteressierte Mensch hatte von dem Raub in Nîmes gehört. Aus dem dortigen Musée des Beaux-Arts waren ein halbes Dutzend Gemälde, darunter auch ein Rubens und ein Boucher, sowie weitere kostbare Antiquitäten entwendet worden, von denen bis heute jede Spur fehlte.
    »Ja, natürlich, aber ich wüsste nicht, dass man einen Mann namens Dee damit in Verbindung gebracht hätte.«
    Will zuckte die Achseln. »Nun, vielleicht wollen Sie einen Ihrer Vorgesetzten deswegen zurate ziehen. In der Zwischenzeit haben Sie vielleicht Interesse daran, Dees letzte bekannte Geschäftsadresse zu durchsuchen und zu überprüfen, ob es dort Hinweise auf den Einbruch in der James Gallery gibt.« Will Hughes zog eine Karte aus der Tasche und reichte sie dem Polizisten, der sie so hielt, dass auch ich sie lesen konnte. Auf schwerem, cremefarbenem Papier standen die Worte John Dee, Alchemist und Uhrmacher,
Cordelia Street 121½, New York 10014. Unter der Adresse prangte ein Dreieck mit einem Auge darin.
    Kiernan gluckste. »Alchemist? Was ist das denn für ein Spinner?«
    »Ein Exzentriker«, antwortete Will. »Aber unterschätzen Sie ihn deswegen nicht.«
    »Ist das die Adresse des Ladens, den Sie am Tag des Einbruchs besuchten?«, fragte Kiernan.
    »Ich denke schon«, antwortete ich.
    »Okay«, sagte er knapp. »Das genügt mir. Schauen wir ihn uns einmal an.«
    »Jetzt?«, fragte ich und musste daran denken, dass Dees Laden voller Staub und Spinnweben war.
    »Warum denn nicht? Wenn Mr. Hughes meint, dass dort Beweise zu finden sind, die Ihren Vater entlasten können, dann will ich keinen Augenblick verschwenden … es sei denn, Sie haben eine dringende andere Verabredung.«
    Mit meinem

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