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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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andere was für mich machen. Es ist grässlich.«
    »Ich hab das auch schon durchgemacht und kann dir sagen, es ist eine Plackerei. Soll ich dir das Hemd zuknöpfen? Wo ich gerade da bin?«
    Sie nickte mit tränenfeuchten Augen. Dem Schnitt und der Größe nach zu schließen, hatte sie das Hemd aus dem Koffer ihres Vaters gemopst. Der Gipsverband an ihrem rechten Arm passte locker in den Ärmel.
    »Kümmert sich dein Dad um deine Schulsachen?«
    »Ja. Er will mit Ms. Milford besprechen, was ich online erledigen kann. Es sind ja nur ein paar Tage, ich hab ihm gesagt, er soll nicht so analfixiert sein.«
    »Worauf er sagt ›woher diese Ausdrucksweise, junge Dame?‹«, mutmaßte ich.
    Sie lachte zittrig. »So was in der Art. Und dass man sich anstrengen muss, um was zu erreichen in der Welt. Dann sagt er, er will mich mit nach Washington nehmen und auf eine Schule schicken, auf der ich Achtung und Anstand lernen soll. Wie man zum Beispiel die Umwelt zugrunde richtet, dabei aber behauptet, sie zu schützen. Das ist so seine Vorstellung von Achtung. Wo kann Benji denn nun hingehen, wenn er nicht in St. Remigio bleiben kann?«
    »Ich hatte bisher nur eine nicht so gelungene Idee. Ich könnte ihn für ein paar Tage in einem Motel unterbringen und versuchen, einen Anwalt zu finden, der speziell für Immigranten arbeitet. Der Einfall ist nicht so toll - ich möchte nicht, dass er alleine irgendwo herumlungern muss. Das tut ihm nicht gut, und wie er selbst sagt, ist es sinnlos für ihn, hier zu sein, wenn er doch nicht arbeiten kann. Und er müsste unter Kids seines - eures - Alters sein.«
    »Aber das geht nicht, solange diese Rassisten nach ihm suchen.« Sie schlug mit ihrer gesunden Hand auf den Frisiertisch.
    »Ich wollte seiner Mutter Geld schicken, aber das lässt er nicht zu. Was Granny und Dad auch sagen, er will mich nicht ausnutzen.«
    »Dazu hab ich auch eine kleine Idee. Letzten Sonntag, in der Nacht, in der Marcus Whitby im Teich in Larchmont ertrank, stand Benji auf dem Dachboden am Fenster und hielt Ausschau nach dir. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er gesehen hat, was sich da abspielte. Wenn Marcus Whitby nicht aus freien Stücken in den Teich ging, hat Benji gesehen, wer ihn reingestoßen hat. Er wird es mir oder Pater Lou nicht sagen, aber wenn es dir gelänge, ihn zum Reden zu bringen, könnte ich vielleicht einen Deal mit der Polizei aushandeln. Captain Mallory, der die Terrorismus-Einsatztruppe leitet, könnte -«
    »Nein!«, schrie sie kreidebleich. »Sie sind gar nicht auf meiner oder seiner Seite, nicht wahr? Sie wollen ihn nur benutzen, um was über Ihren blöden Mord zu erfahren. Ich hätte Ihnen niemals vertrauen dürfen. Raus hier! Lassen Sie mich bloß in Ruhe. Und Benji auch!«
    »Catherine. Wenn Benji hier bleiben und nicht verhaftet oder ausgewiesen werden soll, müssen wir irgendwas unternehmen. Wenn er Zeuge eines Mordes wurde -«
    »Gehen Sie weg! Wenn Sie nicht sofort gehen, piepe ich Granny an, und sie schaltet unsere Anwälte ein. Ich hasse Sie, ich hasse Sie.« Sie legte schluchzend den Kopf auf die Knie.
    Ich stand auf. »Ich hinterlasse dir meine Visitenkarte auf dem Tisch. Wenn du es dir anders überlegst, wenn du merkst, dass ich auf deiner Seite bin, kannst du mich zu jeder Zeit auf dem Handy anrufen. Aber ich werde Benji irgendwo anders unterbringen müssen, ob er nun bereit ist, mit mir zu reden oder nicht.«
    Ich wartete kurz, aber sie schluchzte: »Gehen Sie doch endlich, warum sind Sie noch nicht weg?«
    Ich legte eine Visitenkarte in ihren Laptop, wo ihre Großmutter und ihr Vater sie nicht sehen würden, aber Catherine sie finden musste, wenn sie ihn einschaltete. Als ich raus-ging, tauchte Elsbetta aus dem anderen Teil der Wohnung auf, in dem sich Renees Büro befand. Sie war völlig verdutzt, weil sie mich nicht hereingelassen hatte, und wollte wissen, was ich hier zu suchen hatte. Ich sagte, ich hätte Catherine besucht, ja, ich wüsste, dass Mrs. Renee mich nicht hier haben wollte, aber ich war trotzdem gekommen, und nun ging ich wieder. Zum krönenden Abschluss meines Besuchs stieß ich fast mit Edwards Bayard zusammen, als ich durchs Tor auf die Straße trat. Auch er wollte wissen, was ich hier zu suchen hatte.
    »Ich arbeite zusätzlich als Vertreterin für Tupperdosen; damit verdiene ich mir ein Zubrot. Gestern war ich an der Schiller Street, aber hier in der Gegend läuft's echt schlecht.«
    Er reagierte so voraussehbar wie Peppy, wenn sie ein Eichhörnchen

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