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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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steige auf der Beifahrerseite ein.
    Mr Cross fährt über den Rasen und umrundet das Haus. Der Garten sieht genauso aus, wie ich es erwartet habe. Ein Kubota-Traktor unter einem Blechdach mit ein paar Feigenbäumen daneben, ein metallisch funkelndes Sportboot auf einem Trailer, halb verdeckt von einer blauen Persenning, und Plastiktränken für Kolibris an fast jedem Baum. Mr Cross lenkt den Pick-up auf einen ausgefahrenen Feldweg, der einen grasbewachsenen Hügel hinaufführt. Ihm ist offensichtlich nicht nach Reden zumute, also sage ich ebenfalls nichts. Wir überqueren den Kamm des Hügels, und ich erblicke eine Baumgruppe neben einem weiteren Teich. Als wir näher kommen, entdecke ich einen kleinen Wohnwagenanhänger, der unter den Bäumen parkt.
    »Sonny war gerne hier draußen«, sagt Mr Cross. »Ich hab dieses Land gekauft, nachdem Triton mich sechsundachtzig wegrationalisiert hat. Hat mich meine ganze Abfindung und all meine Aktienoptionen gekostet, aber es war das Geld wert.« Er parkt den Pick-up neben dem Wohnwagen, doch er lässt den Motor laufen. »Hier hat Sonny den größten Teil seiner Arbeit erledigt.«
    »Gibt’s hier Strom?«
    »Sicher. Hab die Kabel selbst gelegt. Auf der anderen Seite vom Wohnwagen ist eine Satellitenschüssel. Sonny musste unbedingt dieses verdammte Internet hier draußen haben. Sie kennen sich damit bestimmt besser aus als ich.«
    Der Wohnwagen sieht aus, als wäre er nur noch Schrott, aber vielleicht ist er innen in einem besseren Zustand.
    »Ich muss zurück zu meinen Leuten«, sagt Mr Cross. »Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen.«
    »Ist er verschlossen?«
    »War er nie. Nicht nötig hier draußen. Geschützt durch Smith & Wesson.«
    Natürlich. »Und wenn ich etwas finde, das ich brauchen kann?«
    »Nehmen Sie es. Nehmen Sie alles, was Sie wollen. Das war Sonnys Kram, jetzt gehört er Ihnen. Ich sollte das Zeug wahrscheinlich dem Sheriff geben, aber ich glaube nicht, dass er das Richtige damit tut. Sie können kommen und gehen, wann immer Sie wollen. Hupen Sie nur kurz, wenn Sie unten am Haus vorbeifahren.« Mr Cross reicht mir die Hand. »Ich wünsche Ihnen viel Glück, Mr Cage. Und halten Sie die Augen offen nach den Bastarden, die Sonny erschossen haben.«
    »Das werde ich.« Ich schüttele die riesige Hand, dann steige ich aus dem Wagen.
    Mr Cross fährt sofort weiter, und ich bleibe allein im Schatten des Wohnwagens zurück. Es ist ein hässliches Ding, die Art von Wohnwagen, die man mit einem Pick-up durchs Land zieht. Er ist wahrscheinlich für zwei Leute gedacht, aber das kann ich nur auf eine Weise herausfinden.
    Die Tür ist beinahe gewichtslos. Ich ziehe sie auf und klettere ins Innere.
    Ich habe schlechten Geruch erwartet, doch ein wenig Moder ist alles, was mich begrüßt. Das Innere des Wohnwagens bietet einen bemerkenswerten Anblick. Die Betten sind zu Arbeitstischen umgebaut. Ein metallener Aktenschrank steht an einer Wand, und auf einer Resopalplatte, die Sonny offensichtlich als Schreibtisch diente, leuchtet ein Computermonitor. Die gelben Küchenschränke sind ihrer Türen beraubt und dienen nun als Bücherregale. Die meisten Bücher sind Gesetzestexte und Verfahrensvorschriften, doch im untersten Fach rechts stehen auch einige Aktenordner. Zwei Kameras liegen im obersten Fach: ein digitaler Fotoapparat und eine kleine Sony Videokamera.Als ich die Schubladen in der Kitchenette überprüfe, halte ich den Atem an. Reihen um Reihen von Mini-Bändern stehen dort; sie scheinen nach Datum geordnet zu sein.
    Überwachungsvideos.
    Ich kann mich kaum beherrschen. Wahrscheinlich wäre es das Beste, alle Bänder, den Computer und die Ordner in meinen Wagen zu verfrachten und nach Hause zu bringen, um sie dort in Ruhe zu studieren. Wenn ich hier bleibe, riskiere ich, dass Mr Cross seine Meinung ändert oder irgendein anderes Familienmitglied Bedenken wegen meiner Anwesenheit äußert. Ich habe genügend Familien gesehen, die sich nach einem Todesfall um das Erbe gestritten haben, als dass ich hier mehr Zeit verbringen möchte als unbedingt nötig.
    Ich habe gerade zwei Schritte aus dem Wohnwagen gemacht, als mein Handy summt.
    Es ist Caitlin.
    Fast bin ich versucht, nicht zu antworten. Ich will sie nicht belügen, aber ich kann ihr auch nicht sagen, wo ich bin. Anderseits würde Caitlin nicht anrufen, wenn es nichts Wichtiges wäre.
    »Hey«, sage ich zur Begrüßung.
    »Halt dich fest, Penn.«
    Mein erster Gedanke ist Annie, dann die schwachen

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