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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Lucien sie hacken kann.«
    »Wenn nicht er, dann jemand anders.«
    Mia schließt die Vordertür auf und tritt ein. Sie blickt in die Tiefen des Hauses; dann sieht sie mich wieder an. »Mom schläft schon, Gott sei Dank. Ich hoffe nur, dass niemand etwas von dem erfährt, was heute Nacht passiert ist, und sie deswegen aufweckt.«
    »Na, darüber musst du dir keine Gedanken machen.«
    Plötzlich streckt Mia die Hand aus und zieht mich zu sich in die Eingangshalle. Ich kann nichts sehen außer ihren weiten Augen, die in der Dunkelheit leuchten.
    »Was denn?«, frage ich.
    »Wir wären fast gestorben heute Abend.«
    »Hätte passieren können«, räume ich ein. »Und es wäre meine Schuld gewesen. Wenn Chief Logan nicht gewesen wäre …«
    »Sieh mich an, Penn.«
    »Tue ich.«
    »Ich habe mich nie lebendiger gefühlt als in diesem Augenblick.«
    Meine Handflächen kitzeln immer noch; Nachwirkungen der Schießerei im Hotel. Doch irgendwie spüre ich auch, dass noch mehr mit mir passiert. »Ich glaube, das ist ganz normal nach so einer Geschichte.«
    »Ich möchte dich küssen«, sagt Mia.
    »Mia, wir haben doch bereits darüber gesprochen.«
    »Ich weiß. Ich weiß, dass wir keine Beziehung haben können. Ich respektiere das sogar. Ich möchte nur diesen einen Augenblick, ja?«
    Bevor ich denken oder antworten kann, stellt sie sich auf die Zehenspitzen, nimmt mein Gesicht in ihre Hände und küsst mich voll auf den Mund. Ich erwidere ihren Kuss nicht, doch ich zucke auch nicht zurück. Die Wahrheit ist, ich empfinde genau das Gleiche wie sie angesichts unserer Begegnung mit dem Tod – phänomenal lebendig, mit jedem Molekül meiner Existenz. Und ich kann mir nichts Lebendigeres vorstellen als den schwellenden Mund, der sich auf meinen presst. Mias Lippen teilen sich leicht, und ich spüre, wie ihre Zunge über meine Lippen gleitet. Für einen winzigen Moment öffne ich den Mund und schmecke sie, und in diesem Augenblick verspüre ich einen überwältigenden Anflug von Verlangen, die ersten Meter des Sturzes in eine Glückseligkeit, die Caitlin nur allzu treffend als evolutionäres Nirwana bezeichnet hat. Mia beißt zärtlich in meine Unterlippe; dann löst sie sich von mir.
    »Da«, sagt sie mit leuchtenden Augen. »Siehst du? War doch gar nicht schlimm, ist nichts passiert. Morgen werde ich so tun, als wäre es nie geschehen. Ich verspreche es.«
    »Versuch zu schlafen, Mia.«
    »Keine Chance. Aber mach dir keine Gedanken wegen mir. Und fühl dich bitte nicht schuldig. Versprich es mir.«
    »Ich versuche es.«
    Ihre Zähne blitzen in der Dunkelheit. Dann schiebt sich mich sanft nach draußen.
    Während ich den Bürgersteig entlangtrotte, bringt mich das Schnattern eines Polizeifunkgeräts in die Wirklichkeit zurück. Ich habe heute Nacht noch eine Menge Arbeit vor mir. Ich mag Kates Flashkarten verloren haben, doch ich besitze immer noch Sonny Cross’ Computer und seine Notizen. Wenn ich Glück habe, führt irgendwas davon mich zu der schwarzen Seele, die so viel Tod und Verderben über diese Stadt gebracht hat. Meine Stadt.
    Cyrus White.

34
    D ie Neuigkeiten von der Schießerei im Eola Hotel verbreiteten sich wie ein Lauffeuer und versetzten die Stadt in tiefen Schock. Caitlin veröffentlichte eine detaillierte Schilderung der Vorgänge, basierend auf dem Bericht, den ich ihr früh am Morgen gab, nachdem ich sie in meinem Schlafzimmer aus tiefstem Schlaf geweckt hatte. Es wäre sinnlos gewesen, ihr diese Geschichte verheimlichen zu wollen. Abgesehen davon sagte ich mir, je mehr Leute von meinem gestohlenen Saab erfahren, desto größer die Chance, dass er gefunden wird. Caitlin schien sich insbesondere dafür zu interessieren, was ich um zwei Uhr morgens mit Mia im Eola zu suchen hatte. Ich erklärte ihr, dass Mia mir und Quentin dabei half, Kates Leben unter die Lupe zu nehmen; mehr könne ich nicht sagen. Caitlin war sichtlich unzufrieden mit meiner Erklärung, auf der anderen Seite aber sofroh, einen Insiderbericht von der Schießerei zu erhalten, dass sie es mir durchgehen ließ, zumindest für den Augenblick.
    Nachdem meine Erinnerungen an die Ereignisse der Nacht sich erschöpft hatten, gab ich vor, mich fürs Bett fertig zu machen. Caitlin zog sich an, rief ihre Redakteurin an und fuhr in die Büros des Examiner, um die Arbeit an ihrer Story aufzunehmen.
    Sobald sie das Haus verlassen hatte, kochte ich mir eine Kanne Kaffee und holte Sonny Cross’ privates Material aus meinem Bodensafe. Ich sah mir alle

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