Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
Quentin immer wieder gesagt, dass du in den Zeugenstand willst, um den Geschworenen die ganze Wahrheit zu sagen. Nun, jetzt kennen wir die ganze Wahrheit. Und die Geschworenen sollten sie ebenfalls erfahren, siehst du das denn nicht?«
    Drew starrt mich an, als würde er sehr genau verstehen, also fahre ich fort.
    »Wenn wir Ellens Geschichte beweisen können, wird dein Urteil für ungültig erklärt. Du wärst ein freier Mann! Frei, der Vater zu sein, den Timmy so sehr braucht.«
    »Was würde aus Ellen?«
    »Sie würde wahrscheinlich eine geringe Strafe wegen Totschlags erhalten.«
    »Das ist nicht garantiert«, mischt Avery sich ein. »Ihre Frau könnte wegen Mordes verurteilt werden.«
    »Totschlag«, widerspreche ich aufgebracht. »Keine Jury würde Ellen des Mordes schuldig sprechen wegen eines Kampfes mit einer jüngeren Frau, die von ihrem Ehemann schwanger war. Wir könnten vorzeitig mit der Anklage verhandeln. Es würde nicht einmal zum Prozess kommen müssen. Ich würde Ellen vertreten.«
    Drew bewegt sich unruhig, doch dann sagt Quentin: »Sie vergessen Ellens Drogenabhängigkeit, Penn. Und die Tatsache, dass Kate dazu missbraucht wurde, die Drogen für Mrs Elliott zu besorgen. Keine Jury der Welt wird in Ellen die ehrbare Frau sehen, die lediglich ein einziges Mal die Kontrolle verloren hat.«
    »Es spielt sowieso keine Rolle«, sagt Drew tonlos.
    Quentin und ich verstummen, während wir auf eine Erklärung warten.
    »Hätte ich keine Beziehung mit Kate angefangen, wäre nichts von alledem geschehen. Ellen hat die Tat nur begangen, weil ich sie in eine unmögliche Situation gebracht habe. Ich will nicht, dass sie an meiner Stelle bestraft wird. Nicht für meine Schwäche.« Drew blickt entschlossen durch das Glas der kleinen Kammer zu uns hinaus. »Ich trage mein Los selbst.«
    »Drew …«
    »Lass nur, Penn. Ich versuche mein Glück in der Berufungsverhandlung.« Er erhebt sich und nimmt die mit Handschellen gefesselten Hände hoch, sodass wir sie sehen können. »Ich danke dir, dass du es versuchen wolltest, Penn. Aber ichmöchte, dass du vergisst, was Ellen dir erzählt hat. Jedes Wort. Und Sie ebenfalls, Quentin.«
    Ich lasse den Kopf sinken, sammle meine Kräfte für weitere Bemühungen. Dann presse ich die gespreizten Hände gegen das Fenster und beuge mich dicht vor das Gitter. »Du willst dich selbst bestrafen? Meinetwegen. Aber betrüge nicht deinen Sohn um den Vater, okay? Du schuldest es Timmy, für ihn da zu sein, Mann!«
    Drew sieht mir in die Augen, doch ich vermag in seinem Blick nichts zu erkennen außer Resignation. »Timmy wird es bei Ellen gut gehen. Geh nach Hause und kümmere dich um Annie, Penn. Mach dir keine Gedanken mehr wegen mir. Lass es sein.«
    Er wendet sich ab und klopft nach einem Deputy.
    Ich suche nach den richtigen Worten, um Drew zur Besinnung zu bringen, doch er wird abgeführt, bevor ich sie gefunden habe. Ich drehe mich wütend und verwirrt zu Avery um.
    Der alte Anwalt steht da und starrt durch die Scheibe auf die Stelle, wo Drew noch Sekunden zuvor gestanden hat. »Das ist ein Mann, mein Gott«, sagt er. »Einer wie er ist mir den letzten zwanzig Jahren nicht mehr begegnet.«
    Ich packe Avery am Oberarm. »Sie sollten lieber dafür sorgen, dass er in der Berufung freigesprochen wird, Quentin. Haben Sie verstanden? Er gehört nicht in eine Zelle!«
    »Wenn es menschenmöglich ist, werde ich es tun.«
    »Das haben Sie vor der ersten Verhandlung auch gesagt.«
    Quentin streicht seinen Mantel glatt; dann zupft er an den Manschetten. »Niemand hätte für ihn einen Freispruch vom Vorwurf des Mordes an diesem Mädchen erreicht. Nicht in dieser Stadt. Nicht in dieser Woche. Die Karten waren gemischt, aber Elliott war zu ehrlich, um das Spiel so zu spielen, wie er es hätte spielen müssen, damit wir gewinnen. Obwohl sein Leben auf dem Spiel stand.«
    Ich sage nichts dazu. Es wird Zeit für mich, ins Krankenhaus zurückzukehren, so sehr ich die Vorstellung hasse. MeineKiefermuskeln fangen schon wieder an zu schmerzen, und die Knochen lassen sicher auch nicht mehr lange auf sich warten.
    Quentin und ich steigen gemeinsam in den Aufzug nach unten. Doris Avery und Daniel Kelly sitzen in der Eingangshalle auf einer Bank und unterhalten sich leise. Als Quentin und ich uns nähern, summt mein Handy. Auf dem Display steht mia.
    »Hallo? Mia?«
    »Ja! Ich muss mit dir reden, Penn!« Sie atmet so schwer, als hätte sie gerade einen Hundertmetersprint hinter sich gebracht. »Wir

Weitere Kostenlose Bücher