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Blackout (German Edition)

Blackout (German Edition)

Titel: Blackout (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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noch mich.«
    »Wir sind nicht auf dem Bazar, wo man feilschen kann. Tu, was ich dir sage!«
    Sie kamen nur langsam voran. Carla hing mehr an Nick, als dass sie selber gehen konnte. Hinter sich hörte er Forsters schweren Atem. Beim Felsvorsprung befahl er ihnen stehen zu bleiben.
    Der Platz vor der Hütte war immer noch hell erleuchtet von den Scheinwerfern mehrerer Fahrzeuge. Zwei Männer in Uniform drückten jemanden gegen einen Wagen. Sie mussten den Hageren erwischt haben.
    Forster hielt die Pistole in die Luft und feuerte einen Schuss ab. In Sekundenbruchteilen verschwanden die Männer aus dem Lichtkegel.
    »Ich habe den Jungen und das Mädchen!«, rief Forster. »Wenn ihr wollt, dass ihnen nichts geschieht, räumt ihr jetzt den Platz und lasst mich mit einem Wagen davonfahren.«
    »Forster?« Das war Caduff. Er trat mitten ins Scheinwerferlicht. »Wir haben Ihren Komplizen. Und das Geld. Geben Sie auf!«
    »Denken Sie, das beeindruckt mich?«, schrie Forster. »Sie haben genau fünf Minuten!«
    »Ich will mit Nick sprechen!«, dröhnte Caduffs Stimme durch den Wald.
    Forster drückte Carla die Pistole in die Seite. »Ein falsches Wort, und es passiert was!«, warnte er Nick.
    »Tu, was er sagt!«, rief Nick. »Er zielt auf Carla.«
    »Gut so. Und jetzt sei still«, sagte Forster nervös.
    Er fuhr sich über die Stirn und wischte sich die Hand an seinem Mantel ab.
    »Zieht euch in die Hütte zurück! Ich komme jetzt mit den beiden herunter und wir fahren zu dritt davon.«
    Nick beobachtete, wie sich Caduff aus dem Scheinwerferlicht entfernte. Plötzlich fühlte er, wie Carla ihm etwas in die Hand drückte. Einen Stein! Sie musste ihn bei der Krippe gefunden haben. Irgendwie hatte sie es geschafft, ihn versteckt zu halten. Nick sah, wie Forster immer noch auf die Lichtung starrte und zögerte keinen Moment. Er holte aus, aber bevor er Forster den Stein an den Kopf schlagen konnte, fuhr dieser überrascht herum und stürzte sich auf Nick. Ineinander verkeilt rutschten sie aus und schlitterten über den Boden.
    »Weg hier, Carla!«, rief Nick. Er klammerte sich mit aller Kraft an seinen Gegner, der wutentbrannt aufheulte und mit seiner Waffe auf ihn einschlug. Nick krallte seine Hände in Forsters Haare und zog daran. Sie rollten einen Hang hinunter, verfingen sich im Unterholz und prallten gegen Bäume, aber keiner ließ den anderen los. Während Nicks Wut letzte Kraftreserven in ihm freisetzte und er laut schreiend kämpfte, gab Forster keinen Laut von sich. Der schmächtige Mann entwickelte Kräfte, die ihm Nick nie zugetraut hätte. Immer schneller rutschten sie abwärts, bis ein heftiger Aufprall ihren Fall bremste. Nicks Kopf schlug hart auf. Die Welt um ihn herum löste sich auf und versank in Dunkelheit.

30
    A ls Erstes fühlte er die Kälte, die seinen ganzen Körper durchdrang. Seine Kleider klebten klamm an ihm. Er öffnete die Augen. Erstaunt stellte er fest, dass die Dämmerung eingesetzt hatte. Er zog sich hoch und lehnte sich an den Fels, gegen den er gedonnert war. Forster saß ihm auf einem Stein gegenüber und beobachtete ihn. Nick suchte mit den Augen die Umgebung ab. Keine Carla. Sie hatte es geschafft! Er atmete auf.
    »Du bist ja immer noch hier, Simon.«
    »Ja.« Forsters Augen waren seltsam leer.
    »Warum?«, fragte Nick.
    »Bin eingekreist. Sie lauern überall. Aber sie trauen sich nicht, näher zu kommen.« Forster deutete auf die Pistole in seiner Hand. »Deswegen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich dich töten werde, wenn sie mir zu nahe kommen.«
    »Und? Würdest du es wirklich tun?«
    »Ich überlege es mir noch«, sagte Forster ernst.
    »Du hast mich nicht erschossen, als ich dich angegriffen habe, du wirst mich auch jetzt nicht erschießen.« Außerdem bist du zu feige dazu, fügte Nick in Gedanken an.
    Forster starrte auf die Waffe in seiner Hand. »Ich habe nichts mehr zu verlieren.«
    »Hat Caduff versucht mit dir zu sprechen?«
    »Ja. Er wollte verhandeln. War besorgt um dich. Leider gibt es nichts mehr zu verhandeln.« Ein müdes Lächeln umspielte seinen Mund.
    »Wie konntest du nur, Simon? Warum hast du das getan?«, fragte Nick.
    Forster richtete sich kerzengerade auf, seine Augen funkelten hasserfüllt.
    »Dein Vater hat mir mein Lebenswerk genommen!«
    »Das hast du schon gesagt. Ich will etwas anderes wissen. Warum hast du Carla in diese Geschichte hineingezogen? Du hättest ja auch einfach die Bude anzünden oder meinen Vater mit den falschen Bilanzen linken

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